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28.02.2006 11:53

Langzeitarbeitslose sind mit ihrem Leben so unzufrieden wie Pflegebedürftige

Renate Bogdanovic Pressestelle
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin

    Die Lebenszufriedenheit langzeitarbeitsloser Menschen ist in den letzten fünf Jahren deutlich gesunken. Im Jahr 2005 lag sie so niedrig wie die von pflegebedürftigen, gesundheitlich stark beeinträchtigten Menschen.
    Das zeigen die Daten des vom DIW Berlin in Zusammenarbeit mit TNS Infratest München repräsentativ erhobenen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP).

    Auf einer Skala von 0-10 können die Befragten den Grad ihrer Zufriedenheit angeben. Der Wert 0 steht für "ganz und gar unzufrieden", der Wert 10 für "ganz und gar zufrieden". Während die durchschnittliche Zufriedenheit der Erwerbstätigen bei Wert 7 liegt, wird bei Langzeitarbeitslosen ein erheblich geringerer Zufriedenheitswert von 4,8 gemessen. Eine vergleichbar geringe Lebenszufriedenheit geben nur jene Befragten an, die dauerhaft gesundheitlich eingeschränkt sind und "einfacher Pflege" bedürfen. Bei ihnen liegt der Zufriedenheitswert ebenfalls bei 4,8. Nur bei schwer pflegebedürftige Menschen liegen die Werte mit 4,3 noch niedriger, wie der Soziologe Jürgen Schupp, DIW Berlin, z. Zt. Fellow am Hanse Wissenschaftskolleg in Delmenhorst (HWK), auf Basis der SOEP-Daten ausgerechnet hat.
    Besonders auffällig ist, dass die Lebenszufriedenheit von Langzeitarbeitslosen in den letzten 5 Jahren deutlich gesunken ist. Der gemessene Wert sank von 5,5 auf 4,8, während die Zufriedenheit in den anderen Gruppen relativ stabil ist. Auch kurzzeitig Arbeitslose sind deutlich zufriedener. Sie geben den Wert von 5,8 an. Das gleiche gilt für Beschäftigte in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Sie erreichen immerhin noch einen Zufriedenheitswert von 5,2.

    Hintergrund: Stefan Weick, Starke Einbußen des subjektiven Wohlbefindens bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit, in: ISI 35, 2006, S. 12-15 (Informationsdienst Sozial Indikatoren - ZUMA [Zentrum für Methoden, Umfragen und Analysen], Mannheim), Tel. 0621 / 1246-245

    Pressestelle und -anfragen:
    Renate Bogdanovic
    Telefon +49-30-897 89-249
    Telefax +49-30-897 89-119
    presse@diw.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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