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28.02.2006 12:44

Prof. Hasso Plattner gewinnt weitere Wagniskapitalgeber für junge IT-Wissenschaftler

Hans-Joachim Allgaier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI)

    Potsdam. Hasso Plattner Ventures, der vom SAP-Mitgründer und -Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Hasso Plattner gegründete Venture Capital-Fonds, ist in neue Firmenräume in Potsdam-Babelsberg eingezogen. Bisher war er dort im Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik untergebracht. Am Montag, 27. Februar, übernahm Eran Davidson, der Geschäftsführer der HassoPlattner Ventures Management GmbH, die renovierte Villa an der August-Bebel-Str. 88 im Rahmen eines privaten Empfangs. Er kündigte an, dass sich die InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) und das kalifornische Venture Capital-Unternehmen CMEA Ventures mit jeweils fünf Millionen Euro an dem von Plattner gegründeten Fonds mit einem geplanten Gesamtvolumen von 50 Millionen Euro beteiligen werden. "Beide sind von unserem neuartigen Konzept überzeugt, wollen die jungen Unternehmer aktiv unterstützen und sehen genau wie wir gute Geschäfts-Chancen", sagte Davidson. Es müsse Schluss damit sein, dass junge, vielversprechende Talente in Brandenburg Innovationspreise erhalten und dann später in Stuttgart oder München Firmen gründen, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) auf dem Empfang. Künftig setze das Land vor allem auf die Schwerpunkte Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologietransfer. "Hier wohnt jetzt Zukunft", sagte der von drei Kabinettsmitgliedern begleitete Regierungs-Chef mit Bezug auf das neue Domizil. In einer Video-Botschaft aus Kalifornien erläuterte Prof. Hasso Plattner den geladenen Gästen das Konzept seines Wagniskapitalfonds und schloss mit den Worten "Potsdam ist ein großartiger High Tech-Standort".

    Klaus-Dieter Licht, Vorsitzender des Vorstandes der ILB, betonte: "Die Beteiligung an Hasso Plattner Ventures ist ein weiterer wichtiger Schritt in unserer Strategie zur Etablierung neuer Finanzierungsansätze für junge technologieorientierte Unternehmen. Denn wir sehen in dem Angebot des neuen Fonds sowie des Hasso Plattner High Tech Parks eine große Chance für Start-Up Unternehmen in dem Branchenkompetenzfeld Informationstechnologie am Standort Potsdam". Jim Watson, Geschäftsführer von CMEA Ventures, eines bekannten Wagniskapital-Unternehmens aus dem Silicon Valley, sagte: "Dies ist ein einzigartiges und innovatives deutsches Venture Capital-Unternehmen im Hochtechnologie-Bereich und wir freuen uns sehr, dazu zu gehören. Mit der Fachkompetenz und dem Einfluss von CMEA Ventures können wir Hasso Plattners Team ergänzen und durch das Gründen bedeutender Unternehmen enormen Mehrwert schaffen". Die Beteiligung von CMEA Ventures - das 1989 gegründete, auf Hochtechnologie und Lebenswissenschaften spezialisierte Unternehmen managt derzeit sechs Fonds mit insgesamt 771 Millionen US-Dollar Wagniskapital - sieht HPV-Geschäftsführer Davidson als "Brücke zum amerikanischen Markt". Sie unterstütze die globale Ausrichtung von Hasso Plattner Ventures. Noch im Laufe des Frühjahrs sollen im Hasso Plattner Hightech Park in Potsdam erste IT-Firmen einziehen, die in Kürze für die Ausstattung mit Wagniskapital und für die Förderung ausgewählt werden.

    Die 1902 von der Berliner Kaiser-Wilhelm-Stiftung als Invalidenheim erbaute Villa war später von der Deutschen Reichsbahn erworben worden und dann in den Besitz der Deutschen Bahn gelangt. Im Herbst 2004 erwarb es die Hasso-Plattner-Förderstiftung gGmbH, die umgehend mit der Entrümpelung und im März 2005 mit der Renovierung der denkmalgeschützten Villa beginnen ließ. Diese stellt nun den Kern des Hasso Plattner Hightech Parks in Potsdam dar. Das Grundstück in der Nähe des Hasso-Plattner-Instituts und des Babelsberger Filmparks hat eine Größe von rund 13.000 Quadratmetern. Die Villa selbst hat drei Geschosse mit einer Bruttogeschossfläche von rund 2.090 Quadratmetern. Pro Etage stehen im Durchschnitt sechs große Räume plus die dazu gehörenden Nebenflächen zur Verfügung. Die Gebäudetechnik ist mit Einrichtungen wie Videokonferenz-Anlagen und Funknetzwerken (WLAN) auf dem neuesten Stand. Eine Tiefgarage vor der Villa bietet 51 Stellplätze. Als Erweiterung bei weiterem Wachstum des Hasso Plattner Hightech Parks sind zwei Anbauten vorgesehen. Hier können dann weitere 4.300 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstehen. Die Gesamtkosten für das Hightech Park-Projekt betragen gut 18 Millionen Euro.



    Hintergrundinformationen

    Hasso Plattner Ventures (HPV) wurde im Juni 2005 gegründet. Der Wagniskapital-Fonds mit einem Volumen von 50 Millionen Euro soll junge, vielversprechende IT-Firmengründer fördern, die internationalen Anforderungen an High Tech-Innovationen gerecht werden. Im HPV-Gründerzentrum werden softwaregetriebene Produktideen unter Anleitung erfahrener Berater und mit Unterstützung durch Wagniskapital "ausgebrütet" und marktreif gemacht.

    Prof. Plattner legte für das Projekt einen Fonds auf, von dessen Kapitalausstattung mit 50 Millionen Euro er mindestens 70 Prozent beisteuert. Weitere Investoren können sich mit mindestens jeweils fünf Millionen Euro engagieren. HPV-Chef Hasso Plattner will "die ideenreichsten jungen Top-Leute aus der Wissenschaft" fördern, die viel Unternehmergeist haben und Ideen für besonders benutzergerechte IT-Produkte und Dienstleistungen mitbringen. Im Fokus hat Plattner dabei nicht nur Absolventen seines Instituts, sondern auch Talente anderer führender Universitäten und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland.

    Nach Angaben des Geschäftsführers von Hasso Plattner Ventures, des israelischen Venture Capital und Inkubator-Spezialisten Eran Davidson, sollen jährlich durchschnittlich fünf Start-up-Firmen in das Potsdamer Gründerzentrum aufgenommen werden. "Voraussetzung ist, dass die Gründer starken Unternehmergeist besitzen. Sie müssen ferner eine maßgeschneiderte 'road map' für die künftige Entwicklung aufstellen und verfolgen", betonte Davidson. Der Wille, sich anleiten und in geschäftlichen Dingen beraten zu lassen, gehört genauso zu den Bedingungen einer Zusammenarbeit mit Hasso Plattner Ventures wie die besondere Aufmerksamkeit für Produktdesign und Marketing.

    Geboten werden eine hervorragende technische Infrastruktur, kompletter Büro-Service sowie die frühe Vermittlung von strategischen Partnern und Hilfe beim Zugang zu den relevanten Märkten. Maximal rund vier Millionen Euro sollen jeweils in die den meisten Erfolg versprechenden Firmen investiert werden. Das 'kick-start investment' wird bei etwa einer halben Million Euro liegen. Im Gegenzug übertragen die neu gegründeten Unternehmen Firmenanteile. Die Start-up-Firmen können im Durchschnitt zwei Jahre in dem Hightech-Park bleiben. "Unser neues Konzept des hohen Nutzens durch Coaching in Verbindung mit praktischer Geschäfts- und Marketing-Unterstützung, globalen und strategischen Investoren und substanzieller finanzieller Förderung zielt darauf, das Risiko sowohl für die jungen Unternehmer wie auch für die Investoren zu reduzieren und so in Deutschland neue, wertige Start-up-Unternehmen entstehen zu lassen", erklärte Davidson.


    Weitere Informationen:

    http://www.hp-ventures.com - Informationen zur Hasso Plattner Ventures Management GmbH
    http://www.hpi.uni-potsdam.de - Informationen zum Hasso-Plattner-Institut
    http://www.ilb.de - Informationen zur InvestitionBank des Landes Brandenburg
    http://www.cmeaventures.com - Informationen zum kalifornischen Venture Capital-Fonds CMEA Ventures


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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