idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.03.2006 09:36

SpectroQuest verspricht Fortschritt für die Krebsdiagnostik

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Tumoren haben oft sehr spezielle Eigenschaften, die im Labor an Gewebeproben ermittelt werden. Das Ergebnis dieser Untersuchungen bestimmt ganz wesentlich mit, welche Therapie die beste ist. Ein neuartiges optisches High-Tech-Verfahren von der Uni Würzburg soll die Laboranalysen und damit auch die Behandlung von Krebspatienten weiter verbessern.

    Entwickelt wird die Technik namens "SpectroQuest" von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe aus Physikern, Chemikern und Medizinern. Die Universität hat das Verfahren Anfang 2006 zum Patent angemeldet. Das Entwickler-Team beteiligt sich zudem mit Erfolg am Businessplan-Wettbewerb Nordbayern: In dessen erster Phase wurden von 103 Teilnehmern die zehn besten gekürt, und dazu gehören auch die Forscher von der Uni Würzburg.

    Die molekularen Besonderheiten von Tumoren - von den Wissenschaftlern Tumor-Marker genannt - werden bislang mit Methoden der Immun-Histochemie und Immun-Fluoreszenz enthüllt. Das Team um den Physiko-Chemiker Sebastian Schlücker und den Pathologen Philipp Ströbel verwendet stattdessen ein innovatives laserspektroskopisches Verfahren: Dabei wird die Tumor-Gewebeprobe zuerst speziell markiert, dann mit Laserlicht bestrahlt. Als Reaktion darauf gibt die Probe charakteristische Lichtsignale ab, die gemessen werden und Rückschlüsse auf die Eigenschaften der Krebszellen zulassen.

    Schlücker erklärt den Vorteil der neuen Technik: "Mit den gängigen Methoden kann man pro Gewebeprobe nur wenige Tumor-Marker suchen. Will man die Probe zum Beispiel auf zehn Marker untersuchen, muss man sie mehrmals nacheinander analysieren." Mit SpectroQuest dagegen sollen in einer einzigen Messung eine ganze Reihe von Tumor-Markern gleichzeitig erfasst werden, was die Analysen einfacher und schneller macht. Zudem sei die Methode quantitativ, erlaube also eine Aussage über die Mengen, in denen die Marker im Tumorgewebe vorkommen.

    Diese verbesserte Diagnostik soll letzten Endes den Patienten zu Gute kommen - denn sie liefert den Ärzten genauere Informationen über den Tumor und bietet so eine noch bessere Unterstützung bei der Entscheidung für eine bestimmte Therapie. Derzeit ist das Würzburger SpectroQuest-Team damit beschäftigt, die Methode weiterzuentwickeln und zu verfeinern.

    Die Prämierung im Rahmen des Businessplan-Wettbewerbs fand am 16. Februar im Kongresshaus Rosengarten in Coburg statt. Zehn Sieger wurden gekürt und mit jeweils 500 Euro belohnt. Am Wettbewerb nahmen alleine im Bereich Lebens- und Naturwissenschaften sieben Teams aus Würzburg teil. Unterstützt wurden sie von einer gemeinsamen Gründungsinitiative der Universität, der städtischen Wirtschaftsförderung und des Innovations- und Gründerzentrums (IGZ) BioMed/ZmK.

    "Neben der schieren Menge freuen wir uns natürlich insbesondere über die ausgezeichnete Qualität der eingereichten Geschäftsideen", freut sich IGZ-Geschäftsführer Peter Vorstheim. "Neben dem SpectroQuest-Team konnte sich mit der AlphaFit GmbH ein weiteres Würzburger Team aus dem Bereich Life Science unter den Top Ten platzieren, was nach eher ruhigen Jahren den Erfolg unserer gemeinsamen Standortinitiative unterstreicht." Mehr Informationen zum Wettbewerb unter http://www.netzwerk-nordbayern.de


    Bilder

    Im laserspektroskopischen Labor tüfteln die Würzburger Wissenschaftler Sebastian Schlücker (stehend) und Philipp Ströbel an einer neuen Technik für die Tumordiagnostik.
    Im laserspektroskopischen Labor tüfteln die Würzburger Wissenschaftler Sebastian Schlücker (stehend) ...
    Foto: Robert Emmerich
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Im laserspektroskopischen Labor tüfteln die Würzburger Wissenschaftler Sebastian Schlücker (stehend) und Philipp Ströbel an einer neuen Technik für die Tumordiagnostik.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).