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21.10.1999 00:00

Junge Migränikerinnen haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko

Dipl. Biol. Barbara Ritzert Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    (München) BITTE BEACHTEN SIE DIE SPERRFRIST: 21.10.1999, 11.00 Uhr
    Frauen, die unter Migräne leiden, haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. "Darum sollten sie nicht rauchen und - wenn weitere Risikofaktoren hinzukommen - die Antibaby-Pille durch andere Verhütungsmethoden ersetzen", warnen Experten auf dem Deutschen Schmerzkongress in München.

    Die Migräne ist zwar eine sehr belastende, medizinisch aber vergleichsweise harmlose Erkrankung. Gleichwohl kann sie vor allem für junge Frauen unter 35 Jahren gefährlich werden: Sie haben ein um den Faktor 1,7 leicht erhöhtes Schlaganfallrisiko. Leiden die Frauen an einer Migräne mit Aura, bei der den Kopfschmerzen neurologische Ausfallserscheinungen wie beispielsweise Seh-, Gefühls- und Sprachstörungen vorausgehen, ist ihr Risiko nochmals höher. Es ist um den Faktor 3 erhöht. Die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden, wächst vor allem dann nochmals, wenn die Frauen rauchen. "Darum sollten Migränikerinnen keinesfalls zur Zigarette greifen", warnt Professor Hans-Christoph Diener von der Neurologischen Universitätsklinik in Essen. Allerdings sei die absolute Zahl der Schlaganfälle gering.

    Gesichert ist, dass ältere Antibabypillen, die mehr als 50 Mikrogramm Östrogen enthalten, das Schlaganfallrisiko von Migränikerinnen ebenfalls leicht erhöhen. Ob dies indes auch für moderne, niedrig dosierte Kontrazeptiva gilt, ist noch nicht endgültig geklärt. Zwar liefern zwei amerikanische Studien aus dem vergangenen Jahr auch hier Verdachtsmomente, "doch dieses Ergebnis", so Diener, "muss noch mit Vorsicht betrachtet werden, da die Zahl der untersuchten Frauen gering war und dadurch die Statistik den US-Forschern einen Streich gespielt haben könnte." Gleichwohl, betont Diener, "sollten Migränepatientinnen, die zusätzliche Risikofaktoren für einen Schlaganfall haben, etwa Bluthochdruck oder hohe Cholesterinwerte, nach Möglichkeit die "Pille" durch andere Verhütungs-methoden ersetzen."

    Pressestelle des Deutschen Schmerzkongresses:
    Barbara Ritzert, ProScientia GmbH
    Andechser Weg 17; 82343 Pöcking;
    Tel. 08157/93 97-0; Fax: 08157/93 97-97
    während der Tagung: Tel. 089/2180-5590; Fax: 089/2180-5684
    e-mail: Presse@schmerzkongress.de

    Rückfragen an:
    Prof. Dr. Hans-Christoph Diener
    Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Essen
    Hufelandstraße 55, 45122 Essen,Tel.: 0201-723-2460/61, Fax: 0201-723-5901


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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