Pressemitteilung der Universität des Saarlandes
verantwortlich: Präsidialbüro und AStA
Universitätsleitung weiter im Dialog mit den Studierenden
Die Universitätsleitung führt den Dialog mit den Studierenden im Zusammenhang mit der Einführung von Studiengebühren weiterhin fort. Um die Meinung der Studierenden möglichst repräsentativ zu erfassen, haben das Präsidialbüro und der AStA der Universität gemeinsam eine Online-Umfrage durchgeführt, deren Ergebnisse jetzt vorliegen.
Rücklaufquote
2 575 Studierende und damit knapp 17% der an der Universität zum WS 2005/06 immatrikulierten Studierenden füllten innerhalb von 10 Tagen den vorgelegten Fragebogen aus. Diese vergleichsweise hohe Beteiligung belegt das Interesse der Studierenden, ihre Meinung zum Thema Studiengebühren zu artikulieren.
Einstellung zu Studiengebühren
Eine grundsätzliche Bereitschaft, für die Verbesserung der Lehre selbst einen finanziellen Beitrag zu leisten, besteht bei 42% der Befragten. So betonten 27% der Studierenden, dass ihre Einstellung zu Studiengebühren vom Gegenwert und damit von einer spürbaren Verbesserung ihrer Studiensituation abhänge. Von 12% der Studierenden wurde die Höhe der Studiengebühren als ausschlaggebend für ihre Haltung hierzu benannt, so dass eine vernünftige Relation zwischen Gebührenhöhe und Leistungsverbesserung als entscheidend für die Akzeptanz der Gebühren anzusehen ist.
Nicht erstaunlich ist, dass sich eine deutliche Mehrheit von knapp 58% der Studierenden generell gegen Studiengebühren ausspricht, denn schließlich sollen die Studierenden jetzt für etwas bezahlen, was bisher ohne Gebühren für sie verfügbar war.
Auswirkungen von Studiengebühren
Befragt zu den Auswirkungen einer Gebühreneinführung auf ihr Studium, äußerten 25% der Studierenden, dass sie einen raschen Studienabschluss anstreben würden. Knapp 14% erwägen einen Abbruch ihres Studiums als mögliche Reaktion. Einen Studienortwechsel können sich mit 51% die Hälfte der Studierenden vorstellen, wobei 15% sogar bereits einen konkreten Studienort ins Auge gefasst haben.
Darlehenssystem
Dass sich derzeit noch über 40% der Studierenden nicht vorstellen können, ein Bankdarlehen zur Finanzierung ihres Studiums aufzunehmen, dürfte unter anderem damit zusammenhängen, dass die Modalitäten eines solchen Darlehens bisher noch kaum diskutiert worden sind. Gleichwohl ist - wie die Universitätsleitung von Beginn der Diskussion an betont hat - ein funktionierendes Stipendien- und Darlehenssystem zur Einführung von Studiengebühren unabdingbar, um die Sozialverträglichkeit der Gebühreneinführung zu gewährleisten.
Verwendung zusätzlicher Finanzmittel
Mit 77% finden die meisten Studierenden, dass zusätzliche Finanzmittel zum Ausbau der Betreuung durch Professorinnen und Professoren verwendet werden sollten. Um dies zu gewährleisten, wäre ein Ausbau der entsprechenden Personalstellen von Seiten der Universität erforderlich. Weiter besteht aus Studierendensicht zusätzlicher Investitionsbedarf bei den universitären Räumlichkeiten: 76% der Befragten halten Verbesserungen bei Hörsälen und Seminarräumen, 71% bei Studierenden-Arbeitsplätzen und -räumen für vordringlich. Für 73% der Studierenden stellt außerdem die Ausstattung der Bibliotheken einen wesentlichen Verwendungszweck zusätzlicher Finanzmittel dar.
Universitätspräsidentin Margret Wintermantel wertete die Ergebnisse der Umfrage als Beleg für eine bemerkenswert sachliche Einstellung vieler Studierender zum Thema Studiengebühren, die angesichts der in den vergangenen Tagen eher aufgeheizten Atmosphäre auf dem Campus besonderen Respekt verdiene. Sie bekräftigte ihre Entschlossenheit, die Studierenden in die Entscheidungen über die Verteilung der zusätzlichen Mittel in angemessener Weise mit einzubeziehen. "Unsere besondere Wettbewerbssituation in räumlicher Nähe zu durchweg gebührenfreien Hochschulen stellt uns vor besondere Herausforderungen", so Wintermantel. "Es wird jetzt darauf ankommen, die Einnahmen aus den Studienbeiträgen der Studierenden gezielt und wirksam zur Verbesserung der Bedingungen in Lehre und Studium an unserer Universität einzusetzen. Gelingt uns dies, so werden wir unsere Attraktivität für Studierende aus dem In- und Ausland weiter steigern können."
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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