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01.03.2006 15:17

Tierseuchenbekämpfung: Startschuss zu deutsch-niederländischem Verbundprojekt

Frank Luerweg Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Was man grenzüberschreitend gegen Ausbruch und Ausbreitung von Tierseuchen tun kann, ist Thema eines deutsch-niederländischen Verbundprojekts, das von den Universitäten Wageningen und Bonn koordiniert wird. Am Dienstag, 7. März, fällt dazu in Grevenbroich offiziell der Startschuss.

    Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, sich hierüber bei einem Fototermin

    am Dienstag, 7. März 2006, um 13.30 Uhr bis 14.00
    in der Kreisverwaltung des Rhein-Kreises Neuss, Raum I
    Auf der Schanze 4, 41414 Grevenbroich

    zu informieren. Dabei besteht auch die Möglichkeit, Interviews mit den Projektpartnern zu führen. Um Anmeldung bis zum 6. März bei Gereon Schulze Althoff, Telefon: 0228/73-4805, E-Mail: g.althoff@giqs.org, wird gebeten.

    Die Entwicklung und Erprobung von gemeinsamen Maßnahmen für die Prävention und die Bekämpfung von Tierseuchen ist das Ziel der deutsch-niederländischen Projektgruppe 'Risiken Beherrschen'. Am 7. März 2006 erfolgt in Grevenbroich der offizielle Startschuss des EU INTERREG IIIA-Projekts der euregio rhein-maas-nord. Dazu treffen sich die beteiligten Partnerorganisationen und Vertreter der Landwirtschaftsministerien der Niederlande und Nordrhein-Westfalens zu einer ersten Arbeitssitzung.

    Unter der wissenschaftlichen Koordination der Universitäten Bonn und Wageningen werden in den nächsten 30 Monaten sechs wichtige Themenpakete zur Optimierung des Krisenmanagements in beiden Ländern bearbeitet. Einerseits gilt es, die Zusammenarbeit in der Frühwarnung zu verbessern. Seuchenerreger sollen schneller erkannt und drohende wirtschaftliche Schäden im Krisenfall verringert werden. Weiterhin konzentriert sich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf den schnellen Informationsaustausch zwischen Wirtschaft und Verwaltung in Krisenzeiten. Simulationsprogramme zur wirtschaftlichen Folgenabschätzung von Tierseuchenausbrüchen existieren bereits auf nationaler Ebene. Sie werden auf die grenzüberschreitende Situation in den Euregios angepasst. Daraus leiten sich konkrete Handlungsempfehlungen zur Gestaltung eines deutsch-niederländischen Bekämpfungshandbuchs und gemeinsamer Krisenübungen ab.

    Das Grenzgebiet beider Länder gilt mit seiner hohen Viehdichte und den vielseitigen Handelsbeziehungen als ein zusammenhängendes Risikogebiet für Tierseuchen. Dies erfordert eine enge Abstimmung der bislang national ausgerichteten Tierseuchenpolitik. Hierzu gehört ein gemeinsames Vorgehen in Fragen der Prävention und Beherrschung von Tierseuchen. Wie komplex die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Tierseuchenbeherrschung ist, zeigen die aktuellen Ereignisse um die Vogelgrippe. Zwar gibt die EU Gesetzgebung einen einheitlichen Rechtsrahmen vor; dieser wird national jedoch sehr unterschiedlich umgesetzt. Die Niederlande setzen seit Ende der 90er Jahre auf eine Zentralisierung der behördlichen Aufgaben in der Tierseuchenbekämpfung. Auf deutscher Seite liegt aufgrund des dezentralen Vorgehens eine hohe Verantwortung bei Kommunen und Kreisen, die sich daher aktiv an diesem Projekt beteiligen.

    Für die tägliche Arbeit bedeutsame Ansätze sollen abgestimmt und die Stärken der einzelnen Modelle auch für die Bekämpfungsstrategien auf der jeweils anderen Seite zur Verfügung gestellt werden. Vor allem will man vorhandene Synergien zwischen eigenverantwortlichen Maßnahmen der Wirtschaft und staatlichen Aufgaben zur Früherkennung auszubauen und besser nutzen.

    Mit der gewählten Partnerstruktur dieses interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsprojekts wurde dafür eine ideale Basis geschaffen. Träger des Projekts ist die internationale Kooperationsplattform GIQS (Grenzüberschreitende Integrierte Qualitätssicherung) e.V. mit Sitz in Kleve. Sie hat sich inzwischen als feste Institution zur grenzüberschreitenden Verbundforschung etabliert und koordiniert hiermit bereits das fünfte internationale Vorhaben. Zu den Projektpartnern gehören neben den Universitäten in Bonn und Wageningen die Vion Food Group, die Landwirtschaftskammer NRW, der Gezondheidsdienst voor Dieren (GD), die Erzeugergemeinschaft Rheinland sowie der Rhein-Kreis Neuss. In einem projektbegleitenden Fachbeirat sind Vertreter der Landwirtschaftsministerien der Niederlande und von NRW, der Voedsel en Waren Autoriteit, der nordrhein-westfälischen Tierseuchenkasse, der Bezirksregierungen Düsseldorf und Münster sowie sämtlicher Kreise und kreisfreien Städte in den Euregios rhein-maas-nord und Rhein Waal vertreten.

    Das Projekt wird durch das EU-Programm INTERREG IIIA der euregio rhein-maas-nord, das niederländische Landwirtschaftsministerium, sowie das Wirt-schaftsministerium von Nordrhein-Westfalen kofinanziert.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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