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02.03.2006 13:38

Tagung an der Uni Osnabrück stellt neue Ansätze zur Gewaltvermeidung vor

Oliver Schmidt Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Nicht nur bei Fachleuten aus Therapie, Beratung und Jugendhilfe, sondern auch bei Eltern, Lehrern sowie Vertretern der öffentlichen Ordnung entsteht das Interesse, Gewalt und destruktivem Verhalten angemessen begegnen zu können. Die Psychologen Prof. Dr. Haim Omer, Tel Aviv, und Prof. Dr. Arist von Schlippe, der an der Universität Witten/Herdecke lehrt, entwickelten nach den Prinzipien des Gewaltfreien Widerstandes von Mahatma Gandhi das Modell der "Elterlichen Präsenz". Es hat mittlerweile eine breite Resonanz in Deutschland gefunden. Mit diesem Ansatz befasst sich ab Mittwoch, 15. März, bis zum darauf folgenden Freitag eine Tagung an der Universität Osnabrück. Veranstalter des Treffens "Von der Dämonisierung zum Dialog" ist der Fachbereich Humanwissenschaften mit dem Institut für Familientherapie Weinheim (IFW).

    "Eine wesentliche Stärke des Ansatzes liegt darin, die Hilflosigkeit gegenüber Gewalt und destruktivem Verhalten zu reduzieren", erklärt der Osnabrücker Psychologe Prof. Dr. Jürgen Kriz. "Ein Betroffener ist nicht mehr auf die Kooperation der gewalttätigen Person angewiesen, sondern kann mit gewaltlosen Methoden und Strategien die eigene Präsenz stärken und dadurch seinen Beitrag zum Rückgang des schädigenden Verhaltens leisten." Was zunächst für Eltern entwickelt wurde, deren Kinder ihnen gegenüber gewalttätig sind, wird zunehmend auch auf "Professionelle Helfer" und den Bereich "Schule" übertragen, fügt der Diplom-Psychologe Michael Grabbe vom IFW hinzu.

    Haim Omer befasst sich in seiner Arbeit zunehmend mit den Logiken und Glaubenszusammenhängen, die in Systemen wirksam sind, in denen Menschen Konflikteskalationen vorantreiben. Die Palette der Tagungsthemen reicht von praktischen Fallbeispielen bis zu erkenntnistheoretischen Kurzvorträgen, von "Erfahrungen aus der Räumung der Siedlungen im Gazastreifen" bis zu "Supernanny meets Gandhi".

    Der Freitag ist dem Thema "Autorität durch Beziehung in der Schule" gewidmet. Er richtet sich insbesondere an Lehrerinnen, Lehrer und Fachleute aus der Region und ist von der Landesschulbehörde als Lehrerfortbildung anerkannt. Nach einer thematischen Einführung von Haim Omer spricht Dr. Idan Amiel, Tel Aviv, über die Umsetzung des Konzepts an Schulen in Israel. Darüber hinaus stellt sich ahimsa e.V. vor, ein vor kurzem gegründeter Verein aus Osnabrück für Coaching gegen Gewalt an Schulen. In der Vereinigung arbeiten Therapeutinnen mit Lehrerinnen und Lehrern von vier Schulen der Region in einem Modellprojekt zusammen. Beteiligt sind unter anderem die Gesamtschule Schinkel und die Comeniusschule, Schule für Lernhilfe.

    Alle interessierten Fachleute und Laien können beim Institut für Familientherapie Weinheim Programme anfordern bzw. sich anmelden. Möglich ist auch eine separate Anmeldung für den letzten Tag des Treffens beim IFW. Dieser Tag ist für Lehrer als regionale Weiterbildung anerkannt unter der Kursnummer W013.611.059.
    Die Kontaktadresse lautet: IFW A&E, Freiburger Straße 46, 69460 Weinheim, Tel. (06201) 6 59 52, E-Mail: info@if-weinheim.de

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Jürgen Kriz, Universität Osnabrück,
    Fachbereich Humanwissenschaften,
    Knollstraße 15, 49069 Osnabrück,
    Tel. +49 541 969 4742, Fax: +49 541 969 4727,
    E-Mail: kriz@uni-osnabrueck.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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