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03.03.2006 14:04

Erster Schritt auf dem Weg zu einem Fraunhofer-Institut

Jürgen Abel M. A. Pressestelle
Universität Bayreuth

    In Bayreuth hat jetzt unter der Federführung von Professor Dr.-Ing. Rolf Steinhilper (Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik) eine Projektgruppe zur Prozessinnovation des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart ihre Arbeit ausgenommen. Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber gab gestern den Startschuß und übergab in der IHK für Oberfranken für das Projekt PRINZ (Prozessinnovationszentrum Nordbayern) einen Förderbescheid des Freistaates über 2 Mio. €.

    Minister Huber gab den Startschuss für eine Projektgruppe zur Prozessinovation
    Kooperation zwischen Universität und IPA Stuttgart - zwei weitere Gruppen geplant
    Bayreuth (UBT). In Bayreuth hat jetzt unter der Federführung von Professor Dr.-Ing. Rolf Steinhilper (Lehrstuhl Umweltgerechte Produktionstechnik) eine Projektgruppe zur Prozessinnovation des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart ihre Arbeit ausgenommen. Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber gab gestern den Startschuß und übergab in der IHK für Oberfranken für das Projekt PRINZ (Prozessinnovationszentrum Nordbayern) einen Förderbescheid des Freistaates über 2 Mio. € für die Anschubphase bis 2008 und stellte Weiterförderung bis 2010 mit dann insgesamt 3,4 Mio. € in Aussicht. Danach müsse sich die Projektgruppe unter der Voraussetzung entsprechender Nachfrage von Unternehmen selber tragen.
    Die neue Projektgruppe soll bis 2010 von derzeit drei Mitarbeitern auf dann zehn ausgebaut werden. Ziel der oberfränkischen Wirtschaft und der Universität ist die Etablierung eines entsprechenden Fraunhofer Instituts. Es wäre die erste Einrichtung einer bedeutenden Forschungsinstitution in diesem Wirtschaftsraum. Dazu meinte IPA-Leiter und Fraunhofer-Präsidiumsmitglied Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper, für die Einrichtung eines Instituts der Fraunhofer Gesellschaft sei eine "kritische Mitarbeitergröße nötig. Er können sich aber vorstellen, dass dieses bei entsprechender Inanspruchnahme der Leistungen der Projektgruppe "in vier bis fünf Jahren" der Fall sein könnte.
    "In der Pipeline" sind nach Angaben Minister Hubers die Einrichtungen von zwei weiteren FHG-Arbeitsgruppe in Bayreuth. Als Themenbereiche nannte er "Keramische Verbundwerkstoffe" und "Materialcharakterisierung von Makromolekülstrukturen". Huber rief die "lokalen Kräfte", besonders jedoch die Universität auf, die Planungen aktiv zu unterstützen.
    Universitätspräsident Professor Dr. Dr. h. c. Helmut Ruppert sagte dazu, seine Universität "drängt darauf, mit der Fraunhofer Gesellschaft zusammenzuarbeiten". Die Universität Bayreuth sei mit ihren vielen unkonventionellen, zwischen den Disziplinen angesiedelten Studiengängen und Arbeitsgruppen als Kooperationspartner gut geeignet. Nach der TU München sei sie diejenige Universität in Bayern, die im Verhältnis zu ihrer Größe die meisten Drittmittel einwerbe, sagte Ruppert und verwies darauf, dass sie im bayerischen Eliteförderprogramm mit insgesamt neun Elitetudiengängen und Doktorandenkollegs "hervorragend beteiligt" wurde. Professor Ruppert unterstrich, dass sich seine Universität der Verantwortung für die Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft bewußt sei, andererseits viele internationale Beziehungen unterhalte, die wiederum dieser Zusammenarbeit sehr förderlich seien.
    Professor Steinhilper, der vor seiner Bayreuther Zeit über zwei Jahrzehnte die Abteilung Produktionssysteme, Unternehmensentwicklung sowie Produkt- und Technologieentwicklung beim Stuttgarter IPA betreut hatte, wies darauf hin, dass mit der Einrichtung der Projektgruppe Brücken zwischen den Forschungsleistungen und -ergebnissen der Wissenschaft und der unternehmerischen Praxis in der Region geschlagen würden. Man fange nicht bei Null an, sagte Steinhilper weiter, sondern man habe sich in den letzten fünf Jahren für den Schulterschluss zwischen Konstruktion und Produktion in den Unternehmen eingesetzt.
    In beiden Bereichen bedürfe es der Prozessinnovation, wobei sein Kollege Professor Dr.-Ing. Frank Rieg (Lehrstuhl Konstruktionslehre und CAD) die Produktionsentwicklung und Konstruktion und er selber das Produktionsgeschehen und die technischen Serviceprozesse betreue. Es bedürfe aber auch der Zusammenarbeit zwischen Industrie und Handwerk, mahnte der Wissenschaftler an und verwies darauf, dass zwischen Handwerkskammer und den Lehrstühlen der Bayreuther Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften eine Technologieallianz bestehe, nachdem die Weiterbildungsaktivitäten unter dem Leitthema "Technologie- und Innovationsmanagement" seit einigen Jahren in den Betrieben auf gute Resonanz gestoßen sei.
    Professor Steinhilper äußerte die Erwartung, dass im Zuge des Wissens- und Technologietransfers in die produzierende Wirtschaft Ostbayerns eine eigenständige wissenschaftliche Profilierung der Projektgruppe erfolge. Es sei zu erwarten, dass "Know-how" zu bestimmten Engineering-Prozessen erwachsen werde und nannte dabei die Bereiche Technical Service Engineering, die Gestaltung effizienter Logistiknetze , aber auch "Nachhaltigkeitsfragen", die angesichts explodierender Energiepreise vermehrt zur unternehmerischen Aufgabenstellung werden würden. Das wissenschaftliche Profil der Projektgruppe werde sich jedoch primär durch die Nachfrage nach Aufgabenstellungen der regionalen Produktionsindustrie entwickeln.
    IHK-Präsident Dr. Wolfgang Wagner verdeutlichte in diesem Zusammenhang, dass es eine Unternehmerinitiative gewesen sei, die in Zusammenarbeit mit Professor Steinhilper die Impulse zur Implementierung der Fraunhofer Projektgruppe gegeben habe. Er äußerte die Erwartung, dass die regionale Wirtschaft die Chance dieses Angebots nutze, da unter den gegebenen Rahmenbedingungen mit angrenzenden Niedriglohn-, Niedrigsteuer- und gleichzeitig Höchstfördergebieten die unternehmerischen Rahmenbedingungen schwierig seien. Neben Produktinnovationen lieferten vor allem die der Prozesse einen entscheidenden Beitrag zur Erhöhung von Produktivität und Flexibilität und verbesserten dadurch grundlegend die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.


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    Strahlen erlaubt: Der Förderbescheid umringt von (v. l.) Professor Dr.-Ing Rolf Steinhilper, Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper, Staatsminister Erwin Huber, Universitätspräsident Professor Dr. Dr. h.c. Helmut Ruppert und Kammer-Präsident Dr. Wolfgang Wagner (Foto: Belina, IHK für Oberfranken)
    Strahlen erlaubt: Der Förderbescheid umringt von (v. l.) Professor Dr.-Ing Rolf Steinhilper, Prof. D ...
    UBT-Pressestelle - Bild mit Autorenangabe zur Veröffentlichung frei
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Maschinenbau, Wirtschaft
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Strahlen erlaubt: Der Förderbescheid umringt von (v. l.) Professor Dr.-Ing Rolf Steinhilper, Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper, Staatsminister Erwin Huber, Universitätspräsident Professor Dr. Dr. h.c. Helmut Ruppert und Kammer-Präsident Dr. Wolfgang Wagner (Foto: Belina, IHK für Oberfranken)


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