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06.03.2006 10:23

Fachgesellschaften beschließen Zertifizierung "Qualifizierte Schmerztherapie"

Meike Drießen Bundesgeschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS)

    An einem Zertifikat können Patienten künftig erkennen, ob ein Krankenhaus eine qualifizierte Schmerztherapie anwendet: Die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS), die Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Klinische Medizin (DGIKM) und der Deutsche Berufsverband für Krankenpflege (DBFK) haben die Einführung des Zertifikats Namen "Qualifizierte Schmerztherapie" jetzt einvernehmlich beschlossen. Basis für die Vergabe werden die Ergebnisse des Projekts "Schmerzfreies Krankenhaus" sein (Informationen im Internet: http://www.schmerzfreies-krankenhaus.de/)

    Bochum, 06.03.2006

    Sterne für schmerzarme Krankenhäuser
    Fachgesellschaften beschließen Zertifizierung "Qualifizierte Schmerztherapie"

    An einem Zertifikat können Patienten künftig erkennen, ob ein Krankenhaus eine qualifizierte Schmerztherapie anwendet: Die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS), die Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Klinische Medizin (DGIKM) und der Deutsche Berufsverband für Krankenpflege (DBFK) haben die Einführung des Zertifikats Namen "Qualifizierte Schmerztherapie" jetzt einvernehmlich beschlossen. Basis für die Vergabe werden die Ergebnisse des Projekts "Schmerzfreies Krankenhaus" sein (Informationen im Internet: http://www.schmerzfreies-krankenhaus.de/)

    Ein Anreiz für die Verbesserung der Schmerztherapie

    Das Zertifikat soll jene Kliniken und andere Einrichtungen öffentlich auszeichnen, die an Hand definierter Kriterien nachweisen können, dass eine qualifizierte Schmerztherapie von Ärzten und Pflegenden realisiert wird, die operativ wie konservativ behandelten Patienten zugute kommt. Die Bewerber müssen sich bereit erklären, eine Zertifizierungsgesellschaft eine Patientenbefragung in ihrem Haus durchführen zu lassen. Das Zertifikat erhalten nur Kliniken, in denen die Mehrzahl der Patienten schlimmstenfalls gut erträgliche Schmerzen angibt. Diesen entspricht nach einer neuen wissenschaftlichen Untersuchung an mehr als 4000 Patienten einem Wert von unter 4 auf einer Schmerzskala von 1 bis 10. "Dieser Wert ist nachweislich erreichbar", so Prof. Dr. Christoph Maier, Leiter der Abteilung für Schmerztherapie der BG Kliniken Bergmannsheil und Sprecher des Projekts "Schmerzfreies Krankenhaus". "Wir wollen damit auch einen Anreiz schaffen, dass sich die Schmerztherapie in Kliniken verbessert."

    Strukturen und Prozesse werden bewertet

    Darüber hinaus wird das Vorhandensein bestimmter Strukturen und die Sicherstellung von wichtigen Prozessen für die Zertifizierung der Schmerztherapie eine Rolle spielen wie zum Beispiel die Einrichtung einer Schmerzdokumentation, der Nachweis der speziellen Schulung und die Einrichtungen von Arbeitskreisen gemeinsam aus Pflegenden und Ärzten zur Optimierung der Schmerztherapie im jeweiligen Krankenhaus. Jede Einrichtung und jede Klinik kann das Zertifikat erwerben. Es kann jedoch nicht von einzelnen Abteilungen einer Klinik oder einzelnen Fachrichtungen erworben werden. Die Fachgesellschaften haben eine Arbeitsgruppe beauftragt, die wesentlichen Kriterien zu präzisieren.

    Schmerzfreies Krankenhaus

    Grundlage für die Kriterien sollen die repräsentativen Daten sein, die inzwischen in 25 Kliniken im Rahmen des Projektes "Schmerzfreies Krankenhaus" von über 4000 Patienten, mehr als 2500 Pflegenden und über 1200 Ärzten gewonnen wurden. Zwei Besonderheiten dieses Projektes waren hierfür besonders nützlich, um auch die Zertifizierungskriterien zu entwickeln: Erstmals wurden die Patientendaten zur Häufigkeit und Schwere von Schmerzen sowohl aus operativen als auch den nicht-operativen Fachgebieten erhoben. Erstmals wurde ein solches Projekt sowohl von der ärztlichen wie von der pflegerischen Seite gemeinsam konzipiert und realisiert. "Schmerztherapie ist eine interprofessionelle Aufgabe und Herausforderung", unterstreicht Prof. Maier. Der Ablauf der Zertifizierung wird bis April 2006 von den beteiligten Fachgesellschaften veröffentlicht.

    Informationen für Bewerber und interessierte Kliniken

    Dr. Burkhard Dasch, MSE, MPH, Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, E-Mail: burkhard.dasch@ruhr-uni-bochum.de, Internet: http://www.schmerzfreies-krankenhaus.de/

    Ansprechpartner

    Prof. Dr. Christoph Maier, Abteilung für Schmerztherapie, Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie der Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil, Klinikum der Ruhr-Universität, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum, Tel. 0234/302-6366, E-Mail: christoph.maier@rub.de


    Weitere Informationen:

    http://www.schmerzfreies-krankenhaus.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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