Eine Innovation gefördert durch das BMBF-Programm "Angewandte Forschung an Fachhochschulen im Verbund mit der Wirtschaft (FH3)"
Zu den klassischen Tumorbehandlungen zählen operative Entfernung, Bestrahlung und Chemotherapie des bösartigen Gewebes. Eine weitere Methode ist die Überwärmung (Hyperthermie) und gleichzeitige Zerstörung von Tumorzellen durch die Zuführung aufheizbarer Polymerpartikel. Mit Unterstützung der AiF ist es Wissenschaftlern der Fachhochschule Aachen gelungen, medizinische Wirkstoffe in thermosensitive magnetische Partikel einzuschließen. Die Medikamente können über ein äußeres Magnetfeld kontaktfrei zu Tumoren dirigiert werden, wo sie durch induktive Erwärmung gezielt freigesetzt werden, ohne den Gesamtorganismus zu belasten.
Bei Temperaturerhöhung schrumpfen die Polymergele und die Gesamtmasse wird durch die Freisetzung von Wasser aus dem Gelinneren um über 90 Prozent reduziert. Die eingekapselten Substanzen werden innerhalb weniger Minuten frei. Diese Technologie der steuerbaren Drug Depots ermöglicht eine effektive lokale Chemotherapie. Am Tumor selbst können deutlich höhere Wirkstoffdosen eingesetzt werden, während der restliche Organismus weitgehend geschont wird. Die Methode soll in Zukunft auch genutzt werden, um enzymbeladene Polymerträger als manipulierbare Nano- oder Mikrowerkzeuge im lebenden Organismus zu nutzen, die Blutgerinnsel auflösen oder Tumormarker und Kontrastmittel an bestimmten Zielorten freisetzen.
Die Arbeiten haben zur Ausgründung der Firma MagnaMedics GmbH in Aachen beigetragen, in die auch Investoren eingebunden werden konnten. Die Zusammenarbeit mit der Klinik für Radiologische Diagnostik des Universitätsklinikums der RWTH Aachen hat die Grundlage für weitere Projekte im medizinischen Anwendungsbereich gelegt.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Thomas Mang, Institut für Angewandte Polymerforschung der
FH Aachen, E-Mail: mang@fh-aachen.de, Tel.: 0241 802-6527
Pressearbeit: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von
Guericke" (AiF), Silvia Behr, E-Mail: presse@aif.de, Tel.: 0221 37680-55,
Internet: www.aif.de
http://www.aif.de - Forschungsförderung
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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