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08.03.2006 10:34

Was ein Ereignis zur Katastrophe macht

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Tagung "Historische Erforschung von Katastrophen" an der Universität Stuttgart

    Schneechaos und Vogelgrippe sind die aktuellen Stichworte, die in Bevölkerung und Medien zu der Frage führen, ob es sich hierbei um zufällige Launen der Natur handelt oder ob sich der Kosmos gegen die Menschheit wendet. Doch Katastrophen von teilweise apokalyptischer Dimension hat es in der Geschichte immer wieder gegeben. Wie Menschen verschiedener Kulturen und Epochen solche Ereignisse deuteten und bewältigten und welche Rückschlüsse auf aktuelle Probleme des Katastrophenmanagements daraus zu ziehen sind, untersucht ein Netzwerk von Nachwuchswissenschaftlern unter Federführung von Dr. Gerrit Schenk vom Historischen Institut der Universität Stuttgart sowie seines Züricher Kollegen Dr. Franz Mauelshagen.

    Zum Auftakt der Forschungsarbeiten findet am Donnerstag, den 16. und Freitag, den 17. März 2006 im Vortragsraum der Universitätsbibliothek Stuttgart (Holzgartenstraße 16, Uni-Bereich Stadtmitte) die Fachtagung "Historische Erforschung von Katastrophen" statt. Medienvertreter und Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen.

    Die Tagung thematisiert Stand und Perspektiven der Erforschung von Katastrophen in kulturvergleichender Perspektive. In Schlüsselvorträgen erläutern die Gastreferenten Prof. Egon Flaig, Greifswald, Dr. Kay Peter Jankrift, Münster, sowie Prof. Dieter Schott, Darmstadt, zentrale Gesichtspunkte des Themas diachron von der Antike über die Vormoderne bis zur Moderne.

    Im Mittelpunkt des Vortrags von Prof. Flaig, einem der profiliertesten Vertreter der antiken Geschichte in Deutschland, werden dabei politische Katastrophen stehen. Methodisch sind diese auch für die Erforschung von Naturkatastrophen interessant, weil daran erkennbar werden kann, wie ein Ereignis durch die menschliche Gesellschaft oder Teile dieser erst zur Katastrophe "gemacht" wird - in Abhängigkeit von der gesellschaftlichen Befindlichkeit, den politischen Umständen sowie wirtschaftlichen Interessen. Es werden also Wahrnehmungs- und Darstellungsmuster sowie der Umgang mit Ereignissen und Katastrophen erkennbar.

    Jankrift hat sich in mittelalterlicher Geschichte habilitiert und ist als Autor des Buches "Brände, Stürme, Hungersnöte. Katastrophen in der mittelalterlichen Lebenswelt (2003)" bekannt. Er wird anhand von Fallbeispielen den Umgang mit Katastrophen in der Vormoderne aufzeigen. Schott verdeutlicht in seinem Vortrag, welche Rolle Katastrophen in der Stadtgeschichte spielen.

    Die Beiträge der Netzwerk-Mitglieder folgen der diachronen Anordnung der Schlüsselvorträge. In diesen werden die Forschungsprojekte konzeptionell vorgestellt und anschließend diskutiert. Ziel ist es, verbindende Fragestellungen, Problemlagen und Konzepte erkennbar zu machen. Das Themenspektrum reicht dabei von den Hochkulturen der Antike in Europa, dem Nahen und Mittleren sowie Fernen Osten über die Vormoderne in Europa bis zur Moderne. Auch lokale Bezüge werden dabei aufgegriffen: So referiert der Historische Geograph Dr. Andreas Dix, Bonn, über die Auswirkungen historischer Hangrutschungen an der Schwäbischen Alb.

    Weitere Informationen und Programm bei Dr. Gerrit J. Schenk, Historisches Institut der Universität Stuttgart, Abteilung Mittlere Geschichte, Tel. 0711/121-3453, e-mail: sekr.mittl.geschichte@po.uni-stuttgart.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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