Tübinger Juristen nehmen zum ersten Mal seit 10 Jahren am Willem C. Vis East Arbitration Moot teil
Der Willem C. Vis East Arbitration Moot ist der größte und einer der prestigereichsten Schiedsgerichtswettbewerbe der Welt, der sowohl vom 27. März bis 2. April in Hong Kong als auch vom 7. bis 13. April in Wien ausgetragen wird. Vor zehn Jahren schickte die juristische Fakultät zuletzt eine Mannschaft zu diesem Schiedsgerichtswettbewerb. Durch studentische Initiative ist es in diesem Jahr gelungen, wieder ein Team zusammen zu stellen, wobei die Mannschaft ihre Aufwendungen für Teilnahme und Reise komplett durch Drittmittel abdecken muss. Bisher haben elf Unternehmen aus dem In- und Ausland das Projekt finanziell unterstützt. Am 8. März wurde die zwölfte Spende stellvertretend vom Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster übergeben.
Das Tübinger Arbitration Team ist am kürzlich wiederbesetzten Lehrstuhl für Internationales Privatrecht von Prof. Dr. Dennis Solomon angesiedelt und wird vom Stuttgarter Rechtsanwalt Dr. Roderich Thümmel mitbetreut.
Bereits im Oktober 2005 hatte der Willem C. Vis East Arbitration Moot mit der Bekanntgabe des simulierten Falls begonnen. Sowohl die schriftliche Ausarbeitung als auch die während des Willem C. Vis East Arbitration Moot simulierte Schiedsgerichtsverhandlung wird auf Basis des Verfahrensrechts der Chicago International Dispute Resolution Association (CIDRA-Rules) erörtert. Dabei geht es um Kernprobleme des auch in Deutschland geltenden UN-Kaufrechts. Da Verjährungsfragen in diesem Abkommen nicht geregelt sind, streiten Kläger und Beklagter sowohl um Schadensersatzansprüche, als auch um die Verjährungsfrist des Güterkaufes: Sie beträgt im Land des Klägers vier Jahre, im Land des Beklagten aber nur zwei Jahre.
Jede der 160 Mannschaften aus rund 50 Ländern, darunter auch das Tübinger Arbitration Team, musste im Vorfeld der mündlichen Verhandlungen zunächst einen 50 Seiten langen englischsprachigen Klägerschriftsatz ("Memorandum for Claimant") ausarbeiten. Danach bekam die Tübinger Mannschaft die Klagschrift eines anderen Teams zugesandt und musste auf deren Grundlage einen Beklagtenschriftsatz ("Memorandum for Respondent") verfassen. Nach diesem schriftlichen Schlagabtausch soll das dreiköpfige Tübinger Team bestehend aus Cornelia Maria Schmitt, Constantin Storz sowie Jean-Christophe Barth-Coullaré, zur mündlichen Verhandlung im April nach Hongkong fliegen. Sie werden dort je zweimal als Claimant und Respondent auftreten.
Die Sieger des Schiedsgerichtswettbewerbs erwartet eine Ehrung für das beste Team in den mündlichen Verhandlungen ("Frédéric Eisemann Award"). Daneben sind weitere Titel zu vergeben: Den "Pieter Sanders Award" für das Team mit dem besten Klägerschriftsatz, den "Werner Melis Award" für das Team mit dem besten Beklagtenschriftsatz und den "Martin Domke Award" für den besten Einzelsprecher während der Vorrunden des Wettbewerbs.
Weitere Informationen:
RA Claudia Dietze (Coach)
Lehrstuhl Professor Dr. Dennis Solomon
Juristische Fakultät
Universität Tübingen
Wilhelmstraße 7
72074 Tübingen
Telefon: 07071/2974353
Fax: 07071/295990
Email: claudia.dietze@uni-tuebingen.de
Homepage: www.jura.uni-tuebingen.de/studium/vismootcourt
EBERHARD KARLS UNIVERSITÄT TÜBINGEN
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit o Michael Seifert
Wilhelmstr. 5 o 72074 Tübingen
Tel.: 0 70 71 o 29 o 7 67 89 o Fax: 0 70 71 o 29 o 5566
E-Mail: michael.seifert@verwaltung.uni-tuebingen.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Recht
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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