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10.03.2006 09:14

Föderalismusreform: IAB-Direktorin Allmendinger warnt vor Kleinstaaterei im Bildungsbereich

Wolfgang Braun Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Vor "Kleinstaaterei in Bildung, Ausbildung und Wissenschaft" warnt die Direktorin des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Jutta Allmendinger, in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift IAB FORUM. Wachsende Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern im Bildungsbereich würden Mobilitätsbarrieren errichten. Statt der alleinigen Zuständigkeit der Länder für Schulen und Hochschulen brauche es einen bundesweiten Pakt für Bildung, so Allmendinger.

    Allmendinger erinnert daran, dass die jetzt in Frage gestellte Teilzuständigkeit des Bundes für Bildung erst vor 35 Jahren eingeführt wurde - und zwar ebenfalls von einer großen Koalition. Die Begründung von damals sei hochaktuell: Angesichts der Bildungskatastrophe und des drohenden wirtschaftlichen Niedergangs müsse Bildung endlich zu einem nationalen Thema werden, die Aufgabe überstiege die Kraft der Länder. Allmendinger fragt in Ihrem Zwischenruf: "Was nur hat sich an der Sachlage geändert, um bei gleicher - allenfalls verschärfter - Ausgangslage heute zum gegenteiligen Schluss zu kommen?"

    Die riesigen Herausforderungen im Bildungsbereich, beispielsweise der Abbau der Bildungsarmut oder die Neuordnung der Universitäten, würden die Möglichkeiten der finanzschwachen Länder überschreiten. Eine solide finanzielle Ausstattung von Bildung und Ausbildung sei aber unabdingbar. Schon heute würden Welten zwischen den Ausgaben pro Schüler in den verschiedenen Bundesländern liegen. So gebe Brandenburg beispielsweise für jeden Grundschüler nur 3.200 Euro im Jahr aus, Thüringen investiere dagegen 5.300 Euro.

    Der Hinweis, der Bund würde trotz Föderalismusreform weiterhin die gleichen Summen an die Länder überweisen, sei zwar richtig, ändere aber nichts an den absehbaren Problemen. So sei der Hochschulbau zwar bis 2013 gesichert, danach würden die Gelder jedoch ohne Zweckbindung an die Finanzministerien der Länder fließen. "Es ist unwahrscheinlich, dass bei der desolaten Haushaltslage der Länder diese Gelder dann tatsächlich in voller Höhe an die Universitäten weitergegeben werden", schreibt Allmendinger im IAB FORUM.

    Die aktuelle Ausgabe 1/2006 der Zeitschrift IAB FORUM ist für 5 Euro zuzüglich Versandkosten erhältlich beim
    IAB Bestellservice
    c/o IBRo Funk und Marketing GmbH
    Kastanienweg 1
    18184 Roggentin
    Telefon 0180 5003865
    Telefax 0180 5003866
    E-Mail iab@ibro.de.
    Das Jahresabonnement kostet 10 Euro inklusive Versandkosten und kann auch online bestellt werden unter http://www.iab.de/asp/order/vvzdoku.asp?doktyp=fo.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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