Neue Perspektiven für nachwachsende Rohstoffe durch Gentechnik?
Biodiesel aus Rapsöl und Dämmmaterial aus Hanf- oder Flachsfasern: nur zwei bekannte Beispiele aus der breiten Palette von Anwendungsmöglichkeiten, die pflanzliche Produkte im 'Non food'-Bereich bieten. Doch die Wissenschaft ist schon einen guten Schritt weiter. Das wurde jetzt in Braunschweig auf dem Workshop "Biokonversion nachwachsender Rohstoffe" deutlich, den der Senat der Bundesforschungsanstalten in Zusammenarbeit mit der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. ausgerichtet hat.
"Auf der diesjährigen Veranstaltung stehen gentechnische Methoden zur Veredelung pflanzlicher Produkte im Vordergrund", erklärte Professor Klaus-Dieter Vorlop, einer der Organisatoren des Workshops. Zucker, Stärke oder Öl sind nicht nur für den Nahrungssektor von Bedeutung, sondern auch Grundstoffe für die industrielle Weiterverarbeitung. Auf großes Interesse stoßen dabei Ansätze, pflanzliche Rohstoffe durch biotechnologische Verfahren in höherwertige Produkte umzuwandeln.
Auf der Tagung wurde unter anderem über Möglichkeiten berichtet, mit Hilfe von Mikroorganismen bestimmte Biopolymere, Vorstufen für biologische Kunststoffe, herzustellen. Beachtung fand auch die so genannte Immobilisierung von Bakterien und Pilzen in Bioreaktoren. Durch dieses Verfahren lässt sich die Prozessführung vereinfachen, die Ausbeute steigern und damit die Rentabilität erhöhen. Auf diese Weise soll es zum Beispiel möglich werden, Substanzen wie 1,3-Propandiol (1,3-PD) zu konkurrenzfähigen Preisen biologisch zu erzeugen. 1,3-PD ist ein Vorprodukt für Teppichbodenfasern und wird bislang aus Erdöl gewonnen. Andere Referate befassten sich mit den Themen 'Enzym-Design' und 'metabolic engeneering'. Hierbei werden Mikroorganismen mit maßgeschneiderten Stoffwechselwegen ausgestattet, um Stoffumsetzungen effektiver durchführen zu können oder überhaupt erst zu ermöglichen. Durch zahlreiche Beiträge zog sich die Idee, die Wertschöpfung von nachwachsenden Rohstoffen und Reststoffen, die bei ihrer Verarbeitung anfallen, durch biotechnologische Veredelung zu verbessern.
Professor Siegfried Warwel, Sprecher des Senatsarbeitskreises 'Nachwachsende Rohstoffe' und Chef der Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettforschung, betonte auf der Veranstaltung, dass der Land- und Forstwirtschaft durch neue, elegante Veredelungsverfahren zusätzliche Absatzchancen eröffnet werden könnten. Bisher seien viele Naturprodukte im 'Non food'-Bereich einfach zu teuer, um auf dem Markt ernsthaft konkurrieren zu können. Dabei liegen ihre ökologischen Vorteile auf der Hand: Sie sind in der Regel weniger umweltbelastend, leicht abbaubar und - im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen wie Erdöl - CO2-neutral.
Um Belegexemplar wird gebeten
http://www.bml.de/forschungsreport/rep1-99/teppich.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Informationstechnik, Tier / Land / Forst
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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