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13.03.2006 16:25

Studium in Frankreich, Promotion in den USA: Erster Master-Absolvent im Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften

Susanne Bossemeyer Stabsstelle 2 – Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
FernUniversität in Hagen

    Ob private Militär-Unternehmen sinnvoll eingesetzt werden können, um Frieden zu schaffen, hat Arnaud Kurze in seiner Master-Arbeit im Studiengang Politische Steuerung und Koordination (Governance) untersucht. Der 27-Jährige ist damit der erste Absolvent des Studiengangs, den der Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften der FernUniversität in Hagen erst zum Wintersemester 2003/2004 eingerichtet hatte.

    Für seine Master-Arbeit zieht er mehrere Fallbeispiele heran, vor allem aus Entwicklungsländern: In Afrika setzten die USA oder Frankreich beispielsweise mehrfach private Militärunternehmen ein, weil sie sich zum Einsatz eigener Truppen nicht entschließen konnten. Auch der Irak-Krieg ist ein Beispiel dafür, dass westliche Industriestaaten die Kriegsführung zunehmend privatisieren. Weil sie eigene Truppen nicht mobilisieren können oder wollen, binden sie privatwirtschaftliche Militärunternehmen - sozusagen als Dienstleister - ins Kriegsgeschehen ein. In seiner Analyse stellt Kurze nun fest, dass auch dieses Vorgehen problematisch ist: Das Profitinteresse der Unternehmen macht es schwer, sie sinnvoll als Instrument zur Förderung des Friedens einzusetzen. Der Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften benotete die Arbeit mit einer Zwei.

    Der Master-Studiengang Politische Steuerung und Koordination war für Kurze, der ursprünglich aus Sonthofen stammt, wie geschaffen: Beim Studiengangsstart im Herbst 2003 hatte er gerade seinen Abschluss in Politikwissenschaft gemacht - in Frankreich, an der Grande Ecole in Aix en Provence. Sein Examensthema war ebenfalls eines aus der internationalen politischen Steuerung: In seiner Abschlussarbeit untersuchte Kurze den Konflikt zwischen den USA und Europa beim Thema gentechnisch veränderter Lebensmittel.

    Langfristig wollte er dann in den USA promovieren; seine Frau ist kubanisch-stämmige US-Amerikanerin. Die französischen Grandes Ecoles vergeben ihre "Maitrise" jedoch bereits nach vier Jahren Studium, zu wenig für einen PhD an einer renommierten US-Universität. Der Master-Titel von der FernUniversität verschafft Kurze für sein Ziel nun eine bessere Ausgangsposition; seit Juni 2005 lebt er jetzt bereits mit seiner Frau in San Francisco.

    Für seine Promotion hat Kurze noch keine Universität gefunden, "es wird aber wohl auf die Ostküste hinauslaufen", sagt er. Die Zwischenzeit überbrückt er mit Arbeit für einen politikwissenschaftlichen Think Tank und einen Senator in Washington. Bereits während seines ersten Studiums hatte er ein Jahr in der US-Botschaft in Paris gearbeitet.

    Dass er an der FernUniversität zum ersten Studierenden-Jahrgang in einem neuen Studiensystem gehörte, störte Kurze wenig: "Man hat das schon gemerkt", berichtet er, "die Modulstrukturen wurden zum Teil noch ausgearbeitet, auch das Governance-Konzept wird inzwischen durch einen weit reichenden Einführungskurs noch besser verständlich. Spätere Studierende werden es einfacher haben." Er selbst hatte aber lieber zu denen gehören wollen, die zügig Neues anpacken. Außerdem habe trotzdem alles gut geklappt, erklärt er. Sein persönliches Manko war eher, dass er sich ständig im Ausland aufhielt und der persönliche Kontakt deshalb schwieriger war. So konnte er beispielsweise nur an einem einzigen Präsenzseminar teilnehmen: "Da hätte ich gern mehr gemacht."

    Weitere Informationen:
    FernUniversität in Hagen
    Anemone Schlich, Pressereferentin
    Telefon 02331/987-2421
    E-Mail anemone.schlich@fernuni-hagen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     


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