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27.10.1999 12:01

DFG unterstützt elf neue Forschergruppen

Dr. Andreas Archut Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Der Hauptausschuß der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat in seiner Sitzung am 22. Oktober die Förderung von elf neuen Forschergruppen beschlossen. In diesen Gruppen arbeiten mehrere Forscher an einer gemeinsamen wissenschaftlichen Problem-stellung. Forschergruppen werden da eingerichtet, wo ein zwar kleines, aber besonders bedeutungsvolles Themengebiet die interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer Wissenschaftler erfordert. Das Programm soll auch dazu beitragen, neue Arbeitsrichtungen zu etablieren, die in Deutschland bislang nicht oder nur unzureichend vertreten sind.

    Geisteswissenschaften
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    Die Forschergruppe "Kulturelle Diversität und die Konstruktion von Gemeinwesen in Südostasien: Kontinuität, Diskontinuität und Transformation" in Münster untersucht und vergleicht Gemeinwesen in Südostasien mit unterschiedlichen Traditionen auf verschiedenen Ebenen.

    Biowissenschaften
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    Die Epidermis ist die äußerste Zellschicht des Organismus. Sie erfüllt für den Körper so lebenswichtige Funktionen wie den Schutz vor dem Austrocknen, die Immunabwehr und die Wundheilung. Eine Hauptrolle spielen dabei die "Keratinocyten" genannten Zellen, die Gegenstand der Arbeiten der Forschergruppe "Keratinocyten - Proliferation und differenzierte Leistung in der Epidermis" in Bonn sind.

    Naturwissenschaften
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    Sogenannte Zetafunktionen sind in vielen Gebieten der Mathematik von großer Bedeutung. Wie die verschiedenen Untergattungen dieser Funktionen zusammenhängen, das will die Forschergruppe "Zetafunktionen und lokalsymmetrische Räume" in Clausthal-Zellerfeld erschließen.

    In der modernen Elektronik spielen Halbleiter, beispielsweise in Computer-Chips, und magnetische Materialien, aus denen viele Speichermedien bestehen, eine entscheidende Rolle. Die Forschergruppe "Ferromagnet-Halbleiter-Nanostrukturen: Transport, magnetische und elektronische Eigenschaften" in Regensburg will untersuchen, wie sich diese Bausteine miteinander kombinieren lassen und welche Effekte dabei auftreten.

    Lecks in Abwasserkanälen stellen ein permanentes Umweltrisiko dar, da durch sie Schadstoffe in das Erdreich gelangen können. Ein genaueres Verständnis der Vorgänge, die dabei eine Rolle spielen, will die Forschergruppe "Gefährdungspotential von Abwasser aus undichten Kanälen für Boden und Grundwasser" in Karlsruhe erarbeiten. Dabei sollen theoretische Modelle entwickelt und praktische Versuche durchgeführt werden, um zu einer konkreten Schadensbewertung zu kommen.

    Ingenieurwissenschaften
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    Peloide sind winzige, tonähnliche Feinstpartikel, in denen auch Wasser, Gas und organische Substanzen vorhanden sind. Die Forschergruppe "Gleichgewichts-, Umlagerungs- und Transportphänomene bei Peloiden" in Karlsruhe strebt ein besseres Verständnis ihrer Eigenschaften an. Peloide sind von erheblicher technischer Relevanz, da sie in Mineralschlämmen an Gewässersohlen, in Häfen und Wasserbauwerken vorkommen und an der Verdichtung und Verflüssigung von weichen Böden bei Erschütterung beteiligt sind.

    Wie angesichts einer weiter wachsenden Informationsflut Datenbestände aufbereitet und verdichtet werden können, damit beschäftigt sich die Forschergruppe "Workbench für die Informationsfusion" in Magdeburg. Sie will geeignete Informationssysteme, Methoden zur Daten- und Dokumentenanalyse sowie Kriterien für ihre Anwendung entwickeln.

    Der Fahrzeug- und Flugzeugbau benötigt immer leichtere Bauteile. Neue Kohlenstofffaser-verstärkte Verbundwerkstoffe bergen hier ein großes Anwendungspotential. Die Forschergruppe "Innovative Flüssigimprägnierverfahren zum Herstellen duroplastischer und thermoplastischer CF-Verbundwerkstoffe für Leichtbauanwendungen" in Kaiserslautern will die Grundlagen für die Herstellung neuer, optimierter Werkstoffsysteme schaffen.

    Modernes Gebrauchsdesign verlangt häufig die industrielle Fertigung von Bauteilen sehr komplexer Form und Gestalt. Dies wirft bei der Planung formgebender Werkzeuge erhebliche Probleme auf. Die Forschergruppe "Simulationsgestützte Offline-Prozeßplanung und
    -optimierung bei der Fertigung von Freiformteilen" in Dortmund will Methoden zur Lösung dieser Probleme erforschen und weiterentwickeln.

    Die technische Miniaturisierung erfordert die präzise Herstellung immer kleinerer Strukturen auf technischen Bauteilen. Dabei bedient man sich verschiedener Verfahren zur Glättung und Formung von Materialoberflächen. Solche Methoden zum Erzeugen winziger, hochgenauer Strukturen im Nanometerbereich untersucht die überregionale Forschergruppe "Teilchenstrahlen-simulierte Ultrapräzisions-Oberflächenbearbeitung". So bearbeitete hochpräzise Oberflächen kommen beispielsweise in der Optik astronomischer Geräte und bei Röntgenspiegeln zur Anwendung.

    Wie könnte das "Handy" der Zukunft aussehen? Dieser Frage geht die Forschergruppe "Entwicklung von Konzepten und Verfahren zur systemseitigen Unterstützung von ortsbezogenen Anwendungen mit mobilen Nutzern" in Stuttgart nach. Die Forscher erarbeiten Konzepte und Verfahren zur Unterstützung mobiler Kommunikationsmittel, die ihre Benutzer je nach Umgebung mit wechselnden Informationen versorgen.

    Die elf Forschergruppen werden jetzt ihre Arbeit aufnehmen. Die DFG unterstützt sie zunächst für zwei Jahre mit insgesamt rund 19,4 Millionen Mark. Weitere 6,7 Millionen Mark wurden für das dritte Jahr in Aussicht gestellt. Die Gesamtdauer der Programme beträgt in der Regel sechs Jahre.


    Weitere Informationen:

    http://www.dfg.de/aufgaben/Forschergruppen.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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