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15.03.2006 14:50

Neurodermitis: Veränderungen im Erbgut gefunden

Dr. Andreas Archut Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Etwa 5 bis 6 Millionen Menschen leiden derzeit in Deutschland unter Neurodermitis, einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. Neben Umwelteinflüssen können genetische Faktoren zum Ausbruch der Krankheit beitragen. Mit ersten Erfolgen fahnden Dermatologen vom Universitätsklinikum Bonn in einer breit angelegten Familienstudie nach Erbanlagen, die eine Neurodermitis mit auslösen. Um weitere Forschungsergebnisse zu erzielen, sucht die Bonner Universitäts-Hautklinik jetzt erneut nach Betroffenen, die mindestens zwölf Jahre alt sind und mit Eltern und Geschwistern zu einer Blutabnahme bereit sind. Den Teilnehmern winkt eine Aufwandentschädigung von 20 Euro.

    In Deutschland leiden zunehmend mehr Menschen an Neurodermitis, einer in Schüben verlaufenden Hautkrankheit. Sie ist durch Ekzeme, Juckreiz und trockene Haut gekennzeichnet und tritt oft in den ersten Lebensjahren auf. Derzeit ist etwa jeder fünfte bis zehnte Schulanfänger betroffen - Tendenz steigend! Das Quälendste an der Neurodermitis ist der Juckreiz. Das Kratzen lässt sich willentlich kaum unterdrücken, häufig juckt es abends oder nachts, was zu Schlafstörungen, Übermüdung und Gereiztheit führen kann. Nicht selten kommt es so zu Problemen in der Familie und im Beruf.

    Eine erbliche Komponente der Erkrankung wird seit längerer Zeit vermutet. Seit dem Jahr 2000 führt die Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Bonn eine Familienstudie zur Vererbung der Neurodermitis durch. Erste Ergebnisse konnten nun zeigen, dass es verschiedene Strickfehler im Erbgut von Neurodermitikern gibt. "Diese Fehler scheinen sich in diejenigen Genregionen eingeschlichen zu haben, die Entzündungsbotenstoffe verschlüsseln und im weitesteten Sinne die Hautschutzfunktion gewährleisten", sagt Privatdozentin Dr. Natalija Novak, Oberärztin der Bonner Universitäts-Hautklinik. Gerade diese ist bei Neurodermitis-Patienten oft erheblich gestört. Dadurch kommt es dann zu einer wiederholten Entzündung der Haut oder zur Auslösung eines neuen Krankheitsschubs.

    Bei der Erforschung der Neurodermitis sind die Bonner Wissenschaftler auf die Teilnahme weiterer Neurodermitis-Patienten mit Eltern und eventuell Geschwistern angewiesen. Lediglich eine Blutentnahme und eine Untersuchung der Haut sind nötig. Die Teilnehmer erhalten eine Aufwandentschädigung von 20 Euro. Außerdem erhalten alle Probanden ein aktuelles Allergietestergebnis.

    Interessenten können sich telefonisch unter 0228/287-5370 oder per E-Mail an Neurodermitis.Sprechstunde@ukb.uni-bonn.de melden. Ansprechpartner sind die Assistenzärztinnen Dr. Claudia Jenneck und Laura Maintz.

    Ansprechpartner für die Medien:
    Privatdozentin Dr. Natalija Novak
    Oberärztin an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287 - 5370
    E-Mail: natalija.novak@ukb.uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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