Ein öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Wulf Kansteiner (State University of New York, Binghamton) am 20. März 2006 um 18.15 Uhr im Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen.
Die politische Elite der Bundesrepublik hat die öffentliche Erinnerung an den Nationalsozialismus in entscheidender Weise geprägt, besonders wenn es darum ging, konsensfähige Interpretationen des Dritten Reiches vorzulegen.
Die große Zahl einschlägiger Veröffentlichungen bietet heute die Gelegenheit zu einer kritischen Gesamtschau von 60 Jahren bundesrepublikanischer Vergangenheitspolitik. Dabei stehen die Gedächtnisstrategien von vier politischen Generationen auf dem Prüfstein: die Erhebung der Mitläufermentalität in den Rang eines offiziellen Kollektivgedächtnisses in der Adenauer-Ära; die halbherzige, aber taktisch kluge Gedächtnispolitik der sozialliberalen Reformregierung; die bundesrepublikanische Erfolgsgeschichte in der Wahrnehmung des Hitlerjungen Kohl und die Europäisierung und Normalisierung deutscher Erinnerungspolitik in den Händen der ehemaligen studentenbewegten Aktivisten Schröder und Fischer.
Prof. Dr. Wulf Kansteiner, geb 1964, hat nach Studium in Bochum und Los Angeles an der University of California promoviert und ist seit 2000 Professor für Deutsche Geschichte und Geschichtstheorie an der Binghamton University (SUNY) in New York. Seine Forschungsschwerpunkte sind deutsche und europäische Geschichtskultur, Mediengeschichte und die theoretischen Grundlagen sozialer Gedächtnisforschung.
Die Veranstaltung ist öffentlich. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-213
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).