Das größte Zentrum Europas zur Behandlung der Huntington-Krankheit ("Veitstanz") feiert in diesen Tagen ein Jubiläum: Seit zehn Jahren versorgen Mediziner der RUB Patienten auf einer eigens dafür errichteten Station in der Neurologischen Universitätsklinik im St. Josef-Hospital. Über 2.000 stationäre Aufenthalte hat das Huntingtonzentrum NRW in dieser Zeit gezählt. Gefeiert wird am 24. und 25. März 2006 mit einem wissenschaftlichen Symposium und einem begleitenden Festakt. Im Beisein von Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, erhält Christiane Lohkamp die "Huntington-Medaille". Lohkamp ist Vorsitzende der Deutschen Huntington-Hilfe und der International Huntington Association. Die Medien sind herzlich willkommen.
Bochum, 17.03.2006
Nr. 101
10 Jahre Huntingtonzentrum in Bochum
Über 2.000 Patienten stationär behandelt
RUB-Medizin: Europas größtes Zentrum
Das größte Zentrum Europas zur Behandlung der Huntington-Krankheit ("Veitstanz") feiert in diesen Tagen ein Jubiläum: Seit zehn Jahren versorgen Mediziner der RUB Patienten auf einer eigens dafür errichteten Station in der Neurologischen Universitätsklinik im St. Josef-Hospital. Über 2.000 stationäre Aufenthalte hat das Huntingtonzentrum NRW in dieser Zeit gezählt. Gefeiert wird am 24. und 25. März 2006 mit einem wissenschaftlichen Symposium und einem begleitenden Festakt. Im Beisein von Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, erhält Christiane Lohkamp die "Huntington-Medaille". Lohkamp ist Vorsitzende der Deutschen Huntington-Hilfe und der International Huntington Association. Die Medien sind herzlich willkommen.
Programm im Internet
Das Symposium findet am 24.3. ab 12 Uhr, der Festakt abends ab 18 Uhr im Hörsaalzentrum Ost (HZO 50) der RUB statt Am 25.3. stehen Workshops auf dem Programm (im Huntingtonzentrum, St. Josef-Hospital). Das ausführliche Programm steht im Internet unter
http://www.rub.de/sjh/neuro/Veranstaltungen/Veranstaltungen.htm
Einzigartig in Deutschland
Das Huntingtonzentrum NRW ist die einzige überregionale Fachinstitution auf diesem Gebiet in Deutschland. Der klinische Bereich bietet Betroffenen sowie den ebenfalls enorm belasteten Angehörigen eine ganzheitliche Betreuung, angefangen von der Diagnostik und Beratung von Patienten und Risikopersonen bis hin zur routinemäßigen Optimierung der Therapie. Bei der Betreuung der Patienten arbeiten Psychologen, Familientherapeuten, Kliniker, Genetiker und das qualifizierte Pflegepersonal Hand in Hand. Die Behandlung umfasst vor allem Rehabilitationsmaßnahmen, wie entsprechende sportliche Betätigung, weiterhin Logo- und Ergotherapie. Medikamente werden sparsam eingesetzt insbesondere gegen die Unruhe und Überbeweglichkeit; dabei gilt: Das Ausleben der Hyperaktivität hilft dem Patienten.
Erste Schritte seit 1993
In Deutschland rechnet man mit rund 10.000 Menschen, die von der Krankheit betroffen sind und weiteren 50.000, die das Risiko tragen. Das Huntingtonzentrum NRW in Bochum ist daher eine zentrale Anlaufstelle für die klinische Betreuung der Patienten. Das Humangenetische Institut der Ruhr Universität Bochum als genetischer Teil des Zentrums deckt die mit der Problematik verbundenen genetischen Fragestellungen ab. Erste konkrete Schritte zur Gründung des Zentrums erfolgten 1993. In den Folgejahren wurde die Spezialstation für Huntington-Patienten im St. Josef-Hospital eröffnet. Sie ist speziell für die hohen Ansprüche an die neurologische und psychiatrische Versorgung eingerichtet.
Nervenzellverlust verlangsamen
Vor der Eröffnung des Huntingtonzentrums war eine direkte Diagnosestellung über einen Gen-Test nicht ausreichend möglich. Mit der Entdeckung des genauen Genes im Jahre 1993 konnten dann Genträger für diese Erkrankung erstmalig mit hundertprozentiger Sicherheit identifiziert werden. Seither geht die Suche nach dem genauen Pathomechanismus, über den es zu dem Verlust von Nervenzellen im Zentralnervensystem kommt, voran. Gleichzeitig haben sich unsere therapeutischen Möglichkeiten für die Behandlung der Symptome verbessert, so dass die Lebensqualität der Patienten aufgrund der gewonnenen Erfahrungen und Möglichkeiten heute deutlich besser ist als noch vor über 10 Jahren. "Trotzdem können wir bislang die Erkrankung nicht heilen", sagt Dr. Peter H. Kraus, Oberarzt des Huntingtonzentrums. "Es gibt aber verschiedene Medikamente, die möglicherweise den Nervenzellverlust zumindest verlangsamen können. Dies ist ein Hauptthema der aktuellen klinischen Forschung."
Weitere Informationen
Prof. Dr. Horst Przuntek, Dr. Peter Kraus, Neurologische Universitätsklinik, St. Josef-Hospital, Klinikum der RUB, Tel. 0234/509-3925, E-Mail: peter.h.kraus@rub.de
http://www.rub.de/sjh/neuro/Veranstaltungen/Veranstaltungen.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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