ComputerBILD-Leser zeichnen Wissenschaftler des Heidelberger European Media Laboratory für Entdeckung an der Universität Mannheim aus
S P E R R F R I S T: 28. Oktober, 20.00 Uhr
Presse-Information
28. Oktober 1999
Am 28. Oktober 1999, um 20 Uhr erhält Dr. Steffen Noehte vom Heidelberger European Media Laboratory (EML) in Berlin den Sonderpreis des Wettbewerbs "Goldener Computer 1999" der Zeitschrift ComputerBILD. Leser des Blattes haben ihn für eine Entdeckung ausgewählt, die der Physiker im März 1998 in den Labors der Universität Mannheim gemacht hat: Gemeinsam mit seinem damaligen Diplomanden Matthias Gerspach hat Steffen Noehte entdeckt, daß handelsüblicher "tesa Multi-Film, kristall-klar" als Datenspeicher bestens geeignet ist. Auf eine handelsübliche Rolle des Klebefilms lässt sich theoretisch die selbe Datenmenge speichern, die bislang auf 15 CDs Platz findet. Auf dieser Erfindung aufbauend arbeitet Steffen Noehte im European Media Lab an der Entwicklung einer "t-rom" und eines speziellen sehr kompakten Laufwerks für die tesa-Rolle, das beispielsweise in Westentaschen-PCs oder in digitale Miniatur-Videokameras eingebaut werden könnte.
Als Steffen Noehte und Matthias Gerspach im Frühjahr vergangenen Jahres ihre Erfindung erstmals der Öffentlichkeit vorstellten, glaubten viele an einen Aprilscherz. Doch mit tesa Film haben die beiden Physiker das bislang beste Material gefunden, in das sie optisch - mit einem gebündelten Halbleiterlaser - Informationen einschreiben können. Andere Kunststoffe, auch Klebefilme anderer Hersteller, erwiesen sich als ungeeignet. Eine handelsübliche Rolle "tesa Multi Film, kristall-klar" von 10 m Länge und 19 mm Breite kann theoretisch 10 Gigabyte Daten speichern. Ähnlich wie bei einer CD-ROM wären zukünftig von einem Hersteller auf eine t-rom gespeicherte Daten jederzeit lesbar, könnten aber nicht gelöscht werden. Darüber hinaus eignet sich das neue Speichermedium aber auch zum einmaligen Beschreiben mit eigenen Informationen durch den Benutzer. Für die Belichtung des Polymers setzt Steffen Noehte einen speziellen Laser-Lithographen ein. Dabei kann die Information durch die einzelnen Lagen der Rolle hindurch geschrieben und gelesen werden. Der Schreib- und Lesekopf des geplanten Wechsellaufwerks soll innerhalb der Rolle Platz finden. Somit muss die Rolle weder zum Belichten noch zum Lesen abgewickelt werden. Die Entwicklung des Klebestreifens zum Datenspeicher der Zukunft wird von der Universität Mannheim und dem tesa Film-Hersteller Beiersdorf, Hamburg, gefördert.
Den Goldenen Computer vergibt ComputerBILD zum dritten Mal. Jährlich würdigt Europas größte Computerzeitschrift in insgesamt zehn Kategorien die "innovativsten und herausragendsten Leistungen im Bereich der Hard- und Software, der Telekommunikation und der Unterhaltungselektronik". In jeder Kategorie schlägt die Redaktion zehn Kandidaten vor, aus denen Leser die Preisträger auswählen. In diesem Jahr beteiligten sich 150 000 Leser an der Auswahl. Mit dem Sonderpreis werden Menschen geehrt, die durch besondere Leistungen in der Computer-Szene auffielen. Preisträgerin im letzten Jahr war Monika Bruhns mit ihrer Internet-Initiative zur Auffindung vermisster Kinder. Vor zwei Jahren gewann das Projekt "Schulen ans Netz " den Sonderpreis. Die Verleihung des Goldenen Computers findet im Axel Springer Verlagshaus Berlin vor rund 300 geladenen Gästen, führenden Vertretern aus den Bereichen Computer, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik, statt.
Die European Media Laboratory GmbH in Heidelberg ist ein privates Forschungsinstitut für Informationstechnik und ihre Anwendungen (http://www.eml.villa-bosch.de). Im Zentrum des Interesses steht die Entwicklung neuer intelligenter Methoden der Informationsverarbeitung zum Nutzen des Einzelnen und der Gesellschaft. Die Forschung erfolgt in Kooperation mit Universitäten und der Industrie. Derzeit bearbeitet das European Media Laboratory im wesentlichen Forschungsvorhaben und -projekte der gemeinnützigen Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg (http://www.kts.villa-bosch.de). Ebenso wie die KTS ist das European Media Lab in der Villa Bosch in Heidelberg beheimatet, dem ehemaligen Wohnsitz des Nobelpreisträgers Carl Bosch (1874 - 1940).
Digitale Fotos des Preisträgers sowie aus dem Labor können Sie unter http://www.villa-bosch.de/eml/english/research/optimem/press.html abrufen. Für weitere Informationen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:
Renate Ries, European Media Laboratory, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Villa Bosch, Schloß-Wolfsbrunnenweg 33, 69118 Heidelberg
Tel: 06221 - 533 214, Fax: 06221 - 533 198, renate.ries@kts.villa-bosch.de
Carsten Münch, Universität Mannheim, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Schloß, 68131 Mannheim
Tel: 0621 - 181 1016, Fax: 0621 - 181 1014, presse@rektorat.uni-mannheim.de
Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns Belegexemplare Ihrer Arbeit schicken bzw. uns auf Sendetermine hinweisen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik, Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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