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20.03.2006 13:50

Go South! - FAL und das Nationale Forschungszentrum (NRC) in Kairo versuchen Rapsanbau in Ägypten

Margit Fink Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)

    In Ägypten stehen für 75 Millionen Menschen weniger als 3 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche zur Verfügung; zu wenig um bei einem Bevölkerungswachstum von jährlich 2 % und stetigem Flächenverbrauch die Ernährung des Landes aus eigenen Ressourcen auch nur annährend zu gewährleisten. Besonders groß ist das Defizit bei pflanzlichen Ölen, hier müssen fast 80 % des Verbrauches importiert werden. Das wenige Öl, was Ägypten selbst erzeugt, wird überwiegend aus Sonnenblumen, Baumwolle und Sesam gewonnen, die im Sommer angebaut werden.

    Forscher/innen des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig untersuchen seit drei Jahren mit Kollegen/innen des Nationalen Forschungszentrums (NRC) in Kairo, den Anbau von Ölraps im ägyptischen Winter. Raps ist in den Fruchtfolgen dieser Region noch unbekannt. Hohe Temperaturen, beginnend mit 18?C bei der Aussaat im Oktober bis hinauf zu mehr als 30?C bei der Ernte stellen dabei für die Pflanzen ebenso einen Stressfaktor dar, wie Kurztagbedingungen und hohe Salzgehalte im Boden. Aufbauend auf Ergebnisse und Erfahrungen aus Forschungsprojekten des FAL-Institutes zur nährstoffinduzierten Resistenz entwickelte das Team ein spezielles Nährstoffmanagement für diese Anbaubedingungen, mit dem Samenerträge von bis zu 5 T/ha, bei Ölgehalten von bis zu 40 %, erzielt werden konnten. Die unter den gegebenen Bedingungen in Ägypten erzielbaren Rapserträge entsprechen damit durchaus denen unserer Breiten. Der mittlere Samenertrag von Hybriden lag bei den in der Sahara-Oase Fayoum unter Bewässerungsbedingungen durchgeführten Versuchen um bis zu 35 % über dem konventioneller Sorten, bei nur geringfügig (>1 %) niedrigeren Ölgehalten. Insgesamt lag daher der Ölertrag der Hybriden um 26 % über dem der konventionellen Sorten. Eine Ursache für das gute Abschneiden der Hybriden sehen die Forscher/innen in einer standorttypisch hohen und kontinuierlichen Schwefelversorgung der Pflanzen. Rapsanbau im ägyptischen Winter könnte somit, als Alternative zum traditionellen Anbau von Weizen oder Bohnen, dazu beitragen den Selbstversorgungsgrad des Landes mit pflanzlichem Öl deutlich zu erhöhen.

    Kontakt: Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig, E-Mail: pb@fal.de


    Bilder

    In Ägypten gibt es, wie in Alexandria, noch viele kleine Ölmühlen, die im Land selbst erzeugte wertvolle Ölsaaten für Privathaushalte verarbeiten.
    In Ägypten gibt es, wie in Alexandria, noch viele kleine Ölmühlen, die im Land selbst erzeugte wertv ...
    Foto: FAL
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    Ein ungewohntes Bild: blühender Raps in der Oase Fayoum mitten in der ägyptischen Sahara. Wenn Väterchen Frost Anfang März Deutschland noch fest im Griff hat, endet hier bereits die Rapsblüte. Zeit, die Effekte der Versuchsvarianten zu bonitieren (3. v. links: Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug, FAL-PB Braunschweig, rechts daneben Prof. Dr. Salah Ahmed vom National Research Center in Kairo).
    Ein ungewohntes Bild: blühender Raps in der Oase Fayoum mitten in der ägyptischen Sahara. Wenn Väter ...
    Foto: FAL
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    In Ägypten gibt es, wie in Alexandria, noch viele kleine Ölmühlen, die im Land selbst erzeugte wertvolle Ölsaaten für Privathaushalte verarbeiten.


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    Ein ungewohntes Bild: blühender Raps in der Oase Fayoum mitten in der ägyptischen Sahara. Wenn Väterchen Frost Anfang März Deutschland noch fest im Griff hat, endet hier bereits die Rapsblüte. Zeit, die Effekte der Versuchsvarianten zu bonitieren (3. v. links: Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug, FAL-PB Braunschweig, rechts daneben Prof. Dr. Salah Ahmed vom National Research Center in Kairo).


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