96 Jahre alt ist Irena Sendler, die von zwei Regimes zum Tode verurteilt wurde. Die polnische Katholikin hat im Warschauer Ghetto 2.500 jüdischen Kindern das Leben gerettet. Als unbekannte "Oskar Schindler" soll sie beim 18. Weltkongress der Sozialarbeiter in München für Ihr Engagement geehrt werden.
Unter Leitung des emeritierten Sozialwesenprofessors und Alumni- (Ehemaligen-) Beauftragten der FH Erfurt, Dr. Joachim Wieler, bereitet eine Gruppe Erfurter Studenten den im Juli 2006 in München stattfindenden 18. Weltkongress der Sozialarbeiter mit vor. In diesem Zusammenhang stieß Professor Wieler auf die Geschichte einer Persönlichkeit, die während des 2. Weltkriegs im Warschauer Ghetto 2500 jüdischen Kindern das Leben rettete und bis heute kaum bekannt ist: Die 1910 geborene polnische Katholikin Irena Sendler. Er hatte das Glück, Irena Sendler persönlich kennen zu lernen und ihr die Ehrenmitgliedschaft oder eine andere Art der Ehrung durch die weltweite Organisation der SozialarbeiterInnen anzutragen.
Während der Name Oskar Schindler nicht zuletzt durch das Buch von Thomas Keneally und den Steven-Spielberg-Film "Schindlers Liste" weltweit bekannt ist, kennt kaum jemand die mutige Organisatorin der bereits seit 1939 vorbereiteten Rettung so vieler jüdischer Kinder. Irene Sendler war als Sozialarbeiterin und Krankenschwester Mitglied einer Abteilung für ansteckende Krankheiten der Warschauer Gesundheitsbehörden. An der Spitze einer illegalen, der polnischen Exilregierung in England nahe stehenden Gruppe (Zegota) von etwa 25 mutigen Frauen und Männern organisierte Irena Sendler zunächst Lebensmittel und Unterkünfte, rettete dann zunächst Waisenkinder und später die Kinder der im Ghetto eingeschlossenen und von der Vernichtung bedrohten Juden. Irena (Zegota-Code-Name Jolanta) wurde im Oktober 1943 verhaftet, gefoltert und zum Tode durch Erschießen verurteilt. Sie wurde durch die Bestechung eines hohen Offiziers durch die Zegota vor dem Tode gerettet. Bis Kriegsende lebte sie versteckt. Unter dem kommunistischen Regime in Polen wurden die Verfolgungen fortgesetzt. Weil sie Mitglied der Zegota war, wurde sie erneut zum Tode verurteilt, aber durch den Einfluss einer jüdischen Frau zum zweiten Male befreit. Irena Sendler, d.h. ihr Leben und ihre mutigen Taten, mussten gehütet und geheim gehalten werden. Sie durften nicht in die Öffentlichkeit geraten, bis der Druck durch die politische Wende langsam nachließ und ihre Geschichte schließlich - nach 60 langen Jahren! - in die Öffentlichkeit drang.
Ein Situationsbericht von Professor Wieler über die Geschichte der Irena Sendler, seinen Besuch bei der 96-jährigen und die vorgesehene Ehrung zum 18. Weltkongress der SozialarbeiterInnen ist im Internet unter www.fh-erfurt.de/aktuell/irenasendler.doc zu finden. Professor Wieler steht Interessenten unter Tel/Fax: 03643-503217, E-mail: j.wieler@t-online.de zur Verfügung.
http://www.fh-erfurt.de/aktuell/irenasendler.doc
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
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