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21.03.2006 16:04

Ahnen/Zöllner/Sell: In Rheinland-Pfalz wird Forschung zur Weiterentwicklung der frühen Förderung von Kindern ausgebaut

Dr. Anke Hülster Hochschule Koblenz, Abteilung Forschung und Transfer
Fachhochschule Koblenz / RheinAhrCampus Remagen

    "Der RheinAhrCampus Remagen der Fachhochschule Koblenz entwickelt sich mehr und mehr zu einem bundesweit anerkannten Forschungszentrum für Frühpädagogik." Dieses erfreuliche Fazit zogen Bildungs- und Jugendministerin Doris Ahnen sowie Wissenschaftsminister Professor Dr. E. Jürgen Zöllner in einem Pressegespräch gemeinsam mit dem Leiter des neuen "Instituts für Bildungs- und Sozialmanagement der Fachhochschule Koblenz (ibus)", Prof. Dr. Stefan Sell.

    Neben dem im vergangenen Jahr eingerichteten, bundesweit einzigartigen berufsbegleitenden Fernstudiengang für Erzieherinnen und Erzieher realisiert seit Neuestem das "Institut für Bildungs- und Sozialmanagement (ibus)" der Fachhochschule (FH) Koblenz am RheinAhrCampus in Remagen und in Koblenz Forschungs- und Praxisprojekte im frühpädagogischen Bereich. "Mit der Gründung dieses Instituts hat die Fachhochschule Koblenz forschungspolitisches Neuland betreten, in dem sie betriebs- und sozialwirtschaftliche Kompetenzen mit Aktivitäten aus dem Bereich Sozialwesen bündelt", erklärte Wissenschaftsminister Zöllner. Sowohl die Gründung des Instituts als auch der hohe Zuspruch für den Fernstudiengang zeigten, dass frühkindliche Bildung und ihre wissenschaftliche Fundierung in Rheinland-Pfalz einen sehr hohen Stellenwert habe, ergänzte Bildungs- und Jugendministerin Doris Ahnen. Die Bildungs- und Jugendministerin hob hervor, dass es sich bei dem Bachelor-Fernstudiengang "Bildungs- und Sozialmanagement mit dem Schwerpunkt frühe Kindheit" an der FH Koblenz um den bundesweit ersten und bislang immer noch einzigartigen Studiengang handele, der sich explizit an die Leitungskräfte von Kindertageseinrichtungen wende beziehungsweise an Erzieherinnen und Erzieher, die eine solche Position anstrebten, und der mit einem akademischen Grad abschließe. "Das Studienangebot eröffnet Erzieherinnen und Erziehern erstmals eine realistische Möglichkeit der Höherqualifizierung, ohne den Beruf verlassen zu müssen", betonte Doris Ahnen. Wie sehr Rheinland-Pfalz damit einem bislang nicht gedeckten Bedarf gerecht werde, zeige die hohe Zahl an Bewerbungen. Auf jeden der 35 Studienplätze, die pro Semester zur Verfügung stehen, kämen etwa 4 Bewerbungen aus der gesamten Bundesrepublik.

    Ahnen und Zöllner würdigten das außerordentlich hohe und erfolgreiche Engagement von Prof. Dr. Stefan Sell. Dieser habe als Projektleiter maßgeblich den berufsbegleitenden Fernstudiengang entwickelt und stehe als Geschäftsführender Direktor dem Institut für Bildungs- und Sozialmanagement vor. Mit Prof. Dr. Daniela Braun, und den beiden Studiengangsleitungen, Prof. Dr. Susanne Viernickel und Prof. Dr. Ralf Haderlein, stünden Sell mittlerweile drei weitere bundesweit renommierte Professorinnen und Professoren zur Seite, die Garant für eine hohe Qualität der Ausbildung und der wissenschaftlichen Arbeit seien.

    Erfreulich sei insbesondere, dass mit der Berufung von Susanne Viernickel zum Wintersemester 2005/2006 eine national und international ausgewiesene Expertin der frühkindlichen Entwicklung und Bildung der Kinder unter drei Jahren habe gewonnen werden können. "Ich halte die wissenschaftliche Arbeit auf diesem Forschungsgebiet für besonders wichtig", betonte Bildungs- und Jugendministerin Ahnen. Im Rahmen des Programms "Zukunftschance Kinder - Bildung von Anfang an" öffneten sich immer mehr Kindergärten mit finanzieller Unterstützung des Landes für die Arbeit mit Zweijährigen, und das Land unterstütze zudem den Ausbau von Krippenplätzen. Außerdem habe Rheinland-Pfalz einen Rechtsanspruch für Eltern auf einen Kindergartenplatz für ihr zweijähriges Kind ab 2010 gesetzlich verankert. "Erzieherinnen und Erzieher brauchen für diese neue Herausforderung Unterstützung von Seiten der Träger, der Politik und von Seiten der Wissenschaft. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass das Team in Remagen vor wenigen Tagen eine Praxisanleitung zur Arbeit mit zweijährigen Kindern vorgelegt hat, die wir demnächst allen Kindertagesstätten zur Verfügung stellen werden", sagte Doris Ahnen.

    Wissenschaftsminister Zöllner verwies auf die bundesweit hohe Akzeptanz, die der Studiengang "Bildungs- und Sozialmanagement" erfahre. Dies zeige sich nicht zuletzt in der außerordentlich erfreulichen Unterstützung durch die Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart. Diese habe die FH Koblenz neben Hochschulen in Freiburg, Berlin, Dresden und Bremen als eine der fünf deutschen "Modellhochschulen für die Professionalisierung von Fachkräften in Kindertageseinrichtungen" ausgewählt. Dass die FH Koblenz unter mehr als 30 Bewerbungen den Zuschlag bekommen habe, sei der innovativen Konzeption und dem hohen Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts zu verdanken. Sell und seine Kolleginnen und Kollegen hätten mit dem bereits sehr weit entwickelten Studienprogramm für die Leitungskräfte von Kindertageseinrichtungen und den Überlegungen zur Konzeption durchlässiger und aufeinander aufbauender Bildungswege im Bereich der Frühpädagogik überzeugt, erläuterte Zöllner das positive Votum der bundesweit agierenden Robert-Bosch-Stiftung.

    Die Vernetzung von Praxis in den Kindertagesstätten, von Ausbildung, Weiterbildung und Forschung sowie die Kooperation mit anderen Hochschulen gelinge in Remagen und Koblenz vorbildlich. Ein Ziel für die Zukunft sei, die Bildungsforschung in Rheinland-Pfalz generell zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen den rheinland-pfälzischen Hochschulen zu intensivieren. Deshalb habe er die Initiative ergriffen und einen Arbeitskreis "Bildungsforschung" etabliert, erklärte der Wissenschaftsminister. "Ich erwarte mir davon eine Bündelung der Forschungsaktivitäten auf dem immer mehr an Bedeutung gewinnenden Feld der Bildung, das sich von der frühkindlichen Bildung bis zum lebenslangen Lernen in der Weiterbildung erstreckt", sagte Jürgen Zöllner.

    Sell betonte, dass die Landesförderung für das Institut in Höhe von 370.000 Euro gut angelegt sei und schon nach kurzer Zeit Früchte trage. Er verwies dabei auch auf die umfangreichen Drittmittelaktivitäten von ibus. So habe das Institut zuletzt zwei über vier Jahre laufende Modellförderungen der BASF akquiriert. Vor diesem Hintergrund sei es möglich gewesen, viel beachtete Projekte zu initiieren. Dazu gehöre ein Projekt zur Erprobung von Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren in Kindertageseinrichtungen und eines zur künstlerischen Kreativitätsförderung in Kindertageseinrichtungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts beteiligten sich aber auch an den Fort- und Weiterbildungsangeboten im Rahmen des Landesprogramms "Zukunftschance Kinder - Bildung von Anfang an". Der ibus-Leiter unterstrich: "All dies sind für unsere gesamte Gesellschaft wichtige Anliegen. Deshalb freuen wir uns, unseren Teil zu dem enormen Bildungsaufschwung in Rheinland-Pfalz beizutragen."

    Pressemitteilung des Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend und des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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