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21.03.2006 16:41

"art-ort 06" in Heidelberg vom 16. bis 30. Juli 2006

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    "art-ort" ist eine Veranstaltung des UnterwegsTheater in Kooperation mit der Universität Heidelberg und den Architekten Jan Volkmann, Nils Herbstrieth und Hartmut Müller-Falkenhahn - Konzept und Regie: Jai Gonzales + Bernhard Fauser

    Für die Dauer von zwei Wochen erstreckt sich eine dreiteilige Rauminstallation über den Universitätsplatz, das Gebäude der Neuen Universität und den Garten mit Hexenturm im Innenhof (16.-30. Juli 2006, täglich 21.00 Uhr, montags geschlossen, Universitätsplatz Heidelberg). Aus Überseecontainern wird am Universitätsplatz ein neuartiger, temporärer Raum für Kunst und Technologie in der historischen Altstadt kreiert. Zu ebener Erde werden die Container ihr Innenleben als "Wunderkammern" preisgeben, auf dem großflächigen, von den Containerwänden geschaffenen Container-Atrium weben Tanz, Klang und Bild neue Wahrnehmungswelten. Internationale Videokunst, Animation, elektronische, zeitgenössische Musik.

    Nach einem Jahrzehnt "TANZinternational Festival" und fünf Jahren "Tanzinstallationen" in und um die Klingenteichhalle - erinnert sei an die Publikumsmagnete H2O-Show im Alten Hallenbad, Spitalillusion am Kornmarkt, TANZurban am Adenauerplatz/Stadtgarten - verlässt das UnterwegsTheater mit "art-ort 2006" konsequent den "kontrollierten" Raum und bleibt seinem Programm treu: Grenzen überwinden, Kunst auf außergewöhnlichem Wege vermitteln, neue Formen erproben.

    "art-ort 2006" ist eine pluridisziplinäre Produktion des UnterwegsTheater im öffentlichen Raum, in Kooperation mit der Universität Heidelberg und den Architekten Jan Volkmann, Nils Herbstrieth, Hartmut Müller-Falkenhahn. Das UnterwegsTheater wird von der Stadt Heidelberg und dem Land Baden-Württemberg gefördert.

    Intention

    "Wir leben heute in einer transparenten Welt, deren Definitionen brüchig und verschwommen sind; in einer Welt des Möglichen und nicht des Wirklichen."
    Ollivier Dyens

    "Public space is empty: it is imagination. Private space is full: it is objects and memories. Public space is indeterminate. Private space is functional. Public space is information. Private space is opinion. Public space is the medium. Private space is the message."
    Federico Soriano

    ART-ORT beabsichtigt, kritische Beurteilungen des öffentlichen Raumes zu erzeugen, die von der Subjektivität seiner Künstler und Architekten ausgeht. Es ist daher angewiesen auf Künstler, die nicht nur mit den Möglichkeiten des offenen Raumes spielen, sondern darüber hinaus fähig sind, die Einschränkungen öffentlicher Räume als Gelegenheit und Chance zu betrachten, und sie erfolgreich in ihr Werk einzubauen vermögen; und wie in jedem im Rahmen eines Kunstprojekts stattfindenden kreativen Prozess wird auch der "Zufall" das Ergebnis bereichern. Manche Werke und Räume werden uns herausfordern, unsere Wahrnehmung der Welt und von uns selbst verändern, andere Werke werden uns dadurch überraschen, dass sie uns die Stadt aus einer neuen Perspektive zeigen, und gerade dank dieses neuen Blicks wird unser Begriff des Kunst-"Ortes" sich weiten und reicher werden.

    Kunst in öffentlichen Räumen ist ein bisschen von allem, eine Kunst für die Öffentlichkeit, aus der Öffentlichkeit heraus und durch die Öffentlichkeit, eine Kunst, die den Künstler zwingt, auf die Straße zu gehen und sich vom Alltäglichen mitreißen zu lassen, von den Erlebnissen des Ortes, für den das Werk realisiert werden soll, sie ist ein Kompromiss und eine ernste Verantwortung gegenüber dem Ort. Bei der Schaffung von Kunst für Außenräume tritt man neuen Herausforderungen gegenüber. Dies bedeutet, dass neue Überlegungen auftauchen, die man nicht oder zumindest nicht in der gleichen Weise anstellt, wenn man ausschließlich Kunst für "kontrollierte" Räume schafft oder entwirft. Kunst in öffentlichen Räumen ist exponiert, legt es nicht darauf an, unsichtbar zu sein. Die in öffentlichen Räumen "exponierte" Kunst wählt ihr Publikum nicht aus, sondern erwartet, dass wir alle Zuschauer sind.

    ART-ORT beabsichtigt, eine umfassende, pluridisziplinäre Kunstbewegung in Gang zu bringen sowie eine Politik, welche öffentliche Räume stärkt und neu belebt, indem sie sie vorübergehend in Orte des Genießens und der Muße verwandelt. Das Ziel dieses Festivals ist die Schaffung von Räumen des gesellschaftlichen Austauschs, die sowohl das städtische Netz als auch die in ihm existierenden sozialen Beziehungen revitalisieren. Vor allem streben wir an, unser Publikum zu "verführen", damit das Festival ART-ORT zu einem Teil ihres Raumes, ihres Lebens, ihrer imaginierten Stadt wird. Es wird sorgfältig darauf geachtet werden, dass die Kunst in öffentlichen Räumen sich nicht in Bedeutungslosigkeit von Kunst an öffentlichen Orten verwandelt, sondern ganz im Gegenteil zu einer Initiative wird, die jede Installation mit neuen Bedeutungen besetzt und zu einem Gespräch zwischen Künstler, Raum und Zuschauer wird. Es werden Werke realisiert werden, die mit ihrer Umgebung kommunizieren, sich mit ihr unterhalten und gelegentlich auch unser Alltagsleben problematisieren, die ihre Betrachter zwingen, über ästhetische Vor-Urteile hinauszudenken.

    ART-ORT verlangt von uns, den Raum zu durchlaufen, ihn "durchzugehen" wie einen urbanen Text, der zugleich entschlüsselt und gedeutet werden muss. Die Kraft seiner Wirkung gründet in seiner Eigenschaft als großes, temporäres, vergängliches und schnelllebiges Projekt. Das Projekt wird uns zwingen, "unterwegs zu sein" und dabei dem Rhythmus einer Reise durch die Welt der Kunst zu folgen. Es wird unserem Gedächtnis Bilder einprägen von dem, "was möglich ist" in der Welt der zeitgenössischen Kunst, Bilder, die noch lange Zeit nachhallen werden.

    Mit ART-ORT wird der historische Kontext der Orte beachtet und verarbeitet. Es entsteht eine andere Perspektive in der Wahrnehmung der Orte und diese erhalten eine neue Bedeutung. Mittendrin im Alltagsleben öffnet sich für kurze Zeit ein Spalt außeralltäglicher Erlebniswelt. Der temporäre Kunstraum, die Installation, entsteht, um einen Dialog zu führen, Überschneidungen und Resonanzen zu bilden mit dem konkreten Ort, der sie beherbergt. Als "in situ" Werk ist ART-ORT untrennbar von ihrem Ort und verleiht diesem für die Dauer seiner Existenz unauslöschliche Qualitäten. Außer der Raum zu sein, den sie okkupiert, ist sie auch die Zeit, die vergeht. Die Installation ist die optimale Raum-Zeit-Form, die von Prozessen mehr als von geschlossenen Werken spricht und unseren komplexen, hybriden und vielförmigen historischen Moment widerspiegelt.

    Seit Anbeginn der Welt leidet Jesus am Kreuz, irrt Odysseus auf der Suche nach seiner Heimat durch die Meere, wie Michel Serres schreibt. Darum gibt es die Kunst. Angesichts des Verschwindens nicht nur unseres Zentrums, sondern unseres gesamten biologischen Universums, bietet uns die Kunst, selbst ohne Ursprung und Ziel, selbst zentrifugal und alinear, Worte und Stimmen, Gemurmel und Schemen von der conditio humana und ihrer Erschütterung. Selbst die hybridisierte Realität und die digitale Kunst können dem nicht entkommen. Ollivier Dyens

    Weitere Infos: http://www.art-ort.net/

    Rückfragen bitte an:
    PROW
    Public Relations Oliver Weidenhammer
    Hirschgasse 9
    69120 Heidelberg
    Tel. 06221 471184, Fax 473368
    ow@prow.de
    http://www.prow.de

    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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