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23.03.2006 17:30

Orthopäden und Unfallchirurgen im olympischen Großeinsatz in Turin

Medizin - Kommunikation Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
    2. bis 6. Oktober 2006, Internationales Congress Centrum ICC Berlin

    Orthopäden und Unfallchirurgen im olympischen Großeinsatz in Turin

    Berlin - Wenn Spitzenathleten wie Georg Hackl, Anni Friesinger und Rico Groß an der Startlinie stehen, dürfen sie keinen Gedanken an eine mögliche Verletzung verschwenden. Die medizinische Betreuung solcher Spitzenathleten stellt jedoch nicht nur während der olympischen Spiele große Anforderungen an die ärztlichen Betreuer. Verschleiß, Überlastung oder akute Verletzungen hätten die Teilnahme einiger Athleten am Wettkampf ohne Hilfe von Orthopädie und Unfallchirurgie gefährden können. Hierzu gehört zum Beispiel Sylke Otto, die ohne die künstliche Bandscheibe im Bereich der Halswirbelsäule keine Goldmedaille in Turin gewonnen hätte. Doch auch nach den Winterspielen müssen die Sportler betreut und die Verletzungen behandelt werden.

    Eine intensive orthopädische Behandlung ermöglichte Athleten wie beispielsweise Claudia Pechstein (Eisschnelllauf), Anja Huber (Skeleton), Tobias Angerer (Ski Langlauf) oder Daniela Anschütz-Thoms (Eisschnelllauf) die Teilnahme an den olympischen Winterspielen. Nicht nur die medizinische Vorbereitung der Sportler auf dieses Großereignis war eine Herausforderung. Auch für die Versorgung vor Ort an den Wettkampfstätten war es wichtig, den hohen Anforderungen gerecht zu werden. "Denn schon kleinste Beeinträchtigungen gefährden den Erfolg der Sportler", erklärt Dr. med. Volker Jägemann, leitender Verbandsarzt des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland.

    Insgesamt waren 17 Ärzte und 24 Physiotherapeuten für die medizinische Betreuung der 161 deutschen Olympiateilnehmer in Turin verantwortlich. Der Großteil der behandelnden Ärzte vor Ort waren Orthopäden, denn "der limitierende Faktor im unmittelbaren Wettkampfumfeld ist zumeist der Stütz- und Bewegungsapparat": so Jägemann. Zu schweren Unfällen kommt es bei den erfolgreichen Sportlern heute kaum noch. Schwerste schmerzliche Prellungen kommen

    dagegen oft vor, manchmal auch Knochenbrüche. "Rodler beispielsweise fahren mit 130 km/h den Eiskanal herunter. Da kann es schon mal vorkommen, dass sie mit dem Fuß oder den Ellbogen gegen den Eiskanal schlagen", sagt Jägemann über auftretende Verletzungsrisiken. Die häufigsten Verletzungen, so der Orthopäde weiter, seien jedoch Sprunggelenkverletzungen. Diese holen sich die Rodler beispielsweise beim Hallenfußball, den sie für die Feinkoordination der Füße regelmäßig spielen.

    Doch auch Kreuzbandrisse, Bandscheibenvorfälle, Daumen- und Handgelenkfrakturen gehörten zu den Verletzungen, die die Ärzte der olympischen Winterspiele behandeln mussten. "Unser besonderes Augenmerk lag dabei auf den Frakturen mit Gelenkbeteiligung. Werden diese nicht richtig behandelt, kann es zu Fehlstellungen kommen. Diese beenden im schlimmsten Fall die Karriere des Sportlers", warnt Dr. med. Ernst-Otto Münch, Arzt im Olympia-Team des Deutschen Skiverbandes. Auch außerhalb der Deutschen Nationalmannschaft war das Ärzteteam im Einsatz: Auch einige Reporter kamen in den "Genuss" einer ärztlichen Behandlung.

    Was besonders wichtig ist: Keine Behandlung, welche die Verwendung von Medikamenten einschließt, darf mit den Dopingregeln in Konflikt geraten. Deshalb müssen alle verwendeten Substanzen dokumentiert und gemeldet werden. Das schützt den Athleten und seinen Arzt gleichermaßen. "Selbst eine sonst verhältnismäßig einfache Gelenkentzündung kann nicht mehr ohne weiteres mit Kortison behandelt werden. Dies steht nämlich auf der Liste der verbotenen Substanzen", so Münch. Muss das Mittel trotzdem verabreicht werden, gehe dies nur mit einem Ausnahmeantrag.

    "Alles in allem können wir aus sportmedizinischer Sicht eine positive Bilanz ziehen. Denn krankheitsbedingte Ausfälle konnten während der olympischen Winterspiele in Turin im Deutschen Team fast nicht verzeichnet werden", sagt Dr. Jägemann. Als nächstes werden die Orthopäden und Unfallchirurgen im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft im Rahmen des Chirurgenkongresses vom 2. bis 5. Mai 2006 in Berlin über mögliche Gelenkschäden und -verletzungen und ihre Prävention beim Fußballer informieren.

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    ANTWORTFORMULAR

    Orthopäden und Unfallchirurgen im olympischen Großeinsatz in Turin

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    Pressekontakt für Rückfragen:
    Silke Jakobi
    Pressestelle Deutscher Kongress für
    Orthopädie und Unfallchirurgie
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel. 0711 8931 -163
    Fax. 0711 8931 -167/-566
    E-Mail: jakobi@medizinkommunikation.org
    Internet: www.orthopaedie-unfallchirurgie.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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