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24.03.2006 10:40

Tagung des Arbeitskreises "Pflanzenvirologie": Vom Krankheitserreger bis zur Nanoröhre

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Nicht nur Menschen, Tiere und Computer werden von Viren befallen, sondern auch Pflanzen. Pflanzenviren sind für den Menschen im Allgemeinen gesundheitlich völlig unbedenklich, doch wirtschaftlich können durch sie für Pflanzenbaubetriebe große Schäden entstehen. Beim Jahrestreffen des Arbeitskreises "Pflanzenvirologie" der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft (DPG) diskutieren Forscher der Uni Stuttgart mit Vertretern von Behörden, Pflanzenbaubetrieben und weiteren Forschungseinrichtungen über aktuelle Fragen der angewandten Pflanzenvirologie und der Diagnostik von Viren. Veranstalter der Tagung ist die Abteilung Molekularbiologie und Virologie der Pflanzen des Biologischen Instituts der Universität Stuttgart als eine der wenigen pflanzenvirologisch arbeitenden Forschungsgruppen in Deutschland in Kooperation mit der DPG und den Biologischen Bundesanstalten in Braunschweig und Dossenheim.

    Termin: Donnerstag, den 30. und Freitag, den 31. März 2006, jeweils ganztägig, Gemeinsamer Waldspaziergang der Pflanzenvirologen mit Förstern aus dem Forstdirektionsbezirk Freudenstadt am 30. März von 13.30 bis 15.00 Uhr

    Ort: Tagungszentrum Waldhotel "Zollernblick", Am Zollernblick 1, 72250 Freudenstadt-Lauterbad
    Medienvertreter sind herzlich eingeladen.

    Was auf molekularer Ebene passiert, wenn Zierpflanzen oder Nutzpflanzen wie Kartoffeln, Weizen und Obst von Viren befallen werden, zeigen die Referenten in Vorträgen und mit Posterpräsentationen. Wichtig ist den Veranstaltern dabei die Verbindung von Forschung und Praxis. Dies zeigt auch der geplante gemeinsame Waldspaziergang der Pflanzenvirologen mit Revierförstern des Forstdirektionsbezirks Freudenstadt, die dabei die Krankheitssituation des Schwarzwaldes erläutern werden.
    Mit welchen Mechanismen sich die Viren in infizierten Pflanzen ausbreiten, erklären Dr. Christina Wege und Gerlinde Holeiter von der Uni Stuttgart in ihrem Vortrag. Sie untersuchen, wie Viren die Transportmechanismen der Pflanzen ausnutzen und diese mit speziellen Movement-Proteinen so verändern, dass auch die Viren von der Pflanze transportiert werden und auf diese Weise in alle Blätter eindringen. Vom Wettrüsten zwischen Viren und Pflanzen im Verlauf der Evolution berichtet Tobias Paprotka in seinem Poster. Und Katharina Kittelmann stellt ihre Untersuchungen der Virenstruktur am Elektronenmikroskop vor. Diese dienen dazu, nach neuen Strategien zu suchen, mit denen die weltweite Ausbreitung der Viren verhindert werden kann. Ein weiteres hochaktuelles Forschungsfeld der Arbeitsgruppe um Prof. Holger Jeske sind neuartige Feld taugliche Analysetechniken, mit denen geringste Mengen an Virus-Erbmaterial schon im Frühstadium von Infektionen zuverlässig und durch ungeübte Nutzer nachgewiesen werden können.
    Doch nicht nur als Krankheitserreger, die möglichst dezimiert werden sollen, werden die Pflanzenviren betrachtet. Die Pflanzenvirologen der Uni Stuttgart betreiben genau das Gegenteil, sie vermehren das in Zigaretten reichlich enthaltene Tabakmosaikvirus gezielt. Denn dieses besitzt eine röhrenförmige Protein-Hülle, welche als "Gussform" für Metalldrähtchen dienen kann, die zur Verdrahtung von Mikrochips und in der Nanotechnologie eingesetzt werden sollen.

    Weitere Informationen und Programm bei Dr. Christina Wege, Biologisches Institut der Uni Stuttgart, Abteilung Molekularbiologie und Virologie der Pflanzen, Tel. 0711/685-5073, e-mail: christina.wege@bio.uni-stuttgart.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-stuttgart.de/bio/bioinst/molbio/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Tier / Land / Forst
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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