Krebskongress: Nachwuchsförderung der Deutschen Krebshilfe
Berlin (nh) - Schon seit einigen Jahren finden viele hoch qualifizierte Wissenschaftler in Deutschland keine adäquaten Entwicklungsmöglichkeiten mehr und gehen ins Ausland. "Diesem 'Brain-Drain' entgegenzuwirken ist ein zentrales Anliegen der Deutschen Krebshilfe", erklärte Professor Dr. Otmar Wiestler, Vorsitzender des Fachausschusses 'Nachwuchsförderung' und des Beirats der Deutschen Krebshilfe, beim Symposium "Nachwuchsförderung in der Onkologie" im Rahmen des 27. Deutschen Krebskongresses in Berlin. Die Deutsche Krebshilfe bietet jungen Ärzten und Wissenschaftlern Stipendien an und fördert Nachwuchsgruppen.
Auslandsaufenthalte sind für viele Naturwissenschaftler und Mediziner notwendig und selbstverständlich geworden. Gerade die Zeit nach der Promotion ist für junge Wissenschaftler und Ärzte besonders geeignet für den Aufenthalt in einem fremden Land. Die Vereinigten Staaten werden dabei klar favorisiert. Hauptgründe dafür sind das große wissenschaftliche Know-how und die sehr guten Forschungsbedingungen in den USA. Für diejenigen ambitionierten Ärzte und Wissenschaftler, die sich im Ausland in der Krebsforschung und -medizin spezialisieren möchten, hält die Deutsche Krebshilfe ein Förderprogramm bereit: das Mildred-Scheel-Stipendien-programm. Im Rahmen dieses Programms hat die gemeinnützige Organisation in der Vergangenheit bereits 449 Stipendien vergeben.
Viele deutsche Wissenschaftler und Ärzte wollen nach ihrem Auslandsaufenthalt wieder zurück nach Deutschland. Doch oft fällt es den Heimkehrern nicht leicht, an einer deutschen Klinik oder einem deutschen Institut wieder Fuß zu fassen. Mit ihrem Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm unterstützt die Deutsche Krebshilfe junge Ärzte und Wissenschaftler, nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland eine eigene Arbeitsgruppe in Deutschland aufzubauen. "Mit dieser Nachwuchsförderung will die Deutsche Krebshilfe verhindern, dass das neu erworbene Wissen und die Kenntnisse, die sich die jungen Onkologen im Ausland angeeignet haben, verloren gehen", betonte Wiestler. "Denn dieses Wissen ist ein Kapital, das es zu nutzen gilt."
Das Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm der Deutschen Krebshilfe richtet sich an junge Onkologen und Naturwissenschaftler mit explizit kliniknaher Forschungstätigkeit, die kurz vor dem Abschluss ihrer Postdoktorandenausbildung stehen und nach einem Auslandsaufenthalt nach Deutschland zurück kehren wollen. Dabei werden insbesondere solche Projekte gefördert, die eine Übertragung grundlegender Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung versprechen. "Denn nur patientennahe Forschung kommt auch rasch dem Betroffenen zugute", so Wiestler.
Die Deutsche Krebshilfe steht den Nachwuchswissenschaftlern dabei nicht nur finanziell zur Seite. Sie begleitet die jungen Forscher auch ideell. So trafen sich Anfang März 2006 18 junge Krebsforscher aus der ganzen Bundesrepublik in Bonn, um im Rahmen eines Nachwuchswissenschaftlertreffens der Deutschen Krebshilfe über ihre Zukunftsperspektiven zu diskutieren. Dabei stand der Erfahrungsaustausch im Vordergrund: Auf den Feldern Immuntherapie, molekulare Therapieansätze und zelluläre Kommunikation sowie Hämatologie und Leberkrebs diskutierten die Nachwuchskräfte angeregt mit Experten der deutschen Forschungslandschaft.
"Die Deutsche Krebshilfe sieht die medizinisch-wissenschaftliche Nachwuchsförderung als eine ihrer wichtigsten Aufgaben an, um weitere Verbesserungen in der Versorgung krebskranker Menschen zu erreichen", betont Gerd Nettekoven, Geschäftsführer der Organisation. "So steht bei beiden Förderprogrammen stets der Patient im Mittelpunkt, der von den wissenschaftlichen Ideen und Visionen profitieren soll."
Infokasten: Nachwuchsförderung der Deutschen Krebshilfe
Die Förderung des wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchses ist ein zentrales Anliegen der Deutschen Krebshilfe. Im Rahmen ihrer Forschungsförderung finanziert die Deutsche Krebshilfe sowohl Doktoranden- als auch Postdoktoranden-Stellen für junge Wissenschaftler. Zur gezielten Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses hat die Deutsche Krebshilfe das Mildred-Scheel-Stipendienprogramm und das Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm eingerichtet. Ein Faltblatt über diese Nachwuchsgruppenprogramme können interessierte Mediziner und Wissenschaftler kostenlos anfordern bei der Deutschen Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn, oder im Internet unter www.krebshilfe.de herunterladen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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