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26.03.2006 07:00

Wenn sich alles um MRSA, H5N1 und SARS dreht - Krankenhaushygieniker aus aller Welt treffen sich in Berlin

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Sicherheitskultur und Qualitätsmängel im Schatten der Gesundheitsreformdebatte

    Vom 2. bis 5. April 2006 findet in Berlin der 8. Internationale Kongress der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) statt. Zu dem Gipfeltreffen der Krankenhaushygieniker werden etwa 1200 Experten aus 16 Ländern erwartet. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene und Leiter des Greifswalder Institutes für Hygiene und Umweltmedizin, Prof. Dr. Axel Kramer, warnte davor, aus Kostengründen beim Qualitätsmanagement in der Krankenhaushygiene zu sparen.

    Die bundesweit besorgniserregende Zunahme an nosokomialen Infektionen, insbesondere durch MRSA-Erreger, sei sicher auch auf die angespannte Situation im Gesundheitswesen zurückzuführen. Eine nosokomialen Infektion ist jede durch Krankheitserreger hervorgerufene Infektion, die im direkten Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt steht und häufig ihre Ursache in mangelhafter Hygiene hat. In Deutschland treten jährlich bis zu 150.000 vermeidbare Infektionsfälle auf, die Kosten dafür werden auf etwa eine Mrd. Euro geschätzt, die sich mit entsprechender Hygiene vermeiden ließen.

    "Die Bedeutung von Krankenhauserregern für die Gesundheit und die sich daraus ergebenden ökonomischen Konsequenzen rücken oftmals erst in den Mittelpunkt, wenn die negative Entwicklung zu einem ernsthaften gesellschaftlichen Problem angewachsen ist. Die Herausforderungen für die Krankenhaushygiene liegen mehr denn je in einer umfassenden Sicherheitskultur und in der Realisierung eines funktionierenden Multibarrierensystems zur Infektionsprävention. Voraussetzung ist ein stringent strukturiertes Qualitätsmanagement zum Schutz der Patienten und des Personals auf allen Ebenen und Funktionsbereichen. Das gelingt nur, wenn die Leitung den Qualitätsanspruch der Krankenhaushygiene zum Leitgedanken für die gesamte Einrichtung erklärt, wie es zum Beispiel im Greifswalder Universitätsklinikum modellhaft realisiert wird", so der DGKH-Präsident. Der Mediziner bedauerte, dass bislang lediglich in vier Bundesländern die Einsetzung von Krankenhaushygienikern und Hygienefachkräften gesetzlich verankert ist.

    Auf dem viertägigen Kongress wird in diversen Workshops die komplette Bandbreite eines modernen Hygienemanagements im internationalen Maßstab diskutiert. Das reicht von der MRSA-Problematik über die Vogelgrippe, der Händehygiene zur Wundhygiene, der Infektionsprävention bei Immunsupprimierten, der Aufbereitung von immer feineren OP-Instrumenten, Infektionen durch Trinkwasser und Raumlufttechnische Anlagen, der Infektionsprävention in der Pflege sowie in spezifischen Fachdisziplinen, der Surveillance nosokomialer Infektionen bis hin zur aktuellen politischen Diskussion im Zeichen der Gesundheitsreformdebatte.

    Das vollständige Programm und weitere Informationen unter http://www.dgkh2006.de.

    Institut für Hygiene und Umweltmedizin
    Direktor: Prof. Dr. med. Axel Kramer
    Walter-Rathenau-Straße 42, 17489 Greifswald
    T +49 3834 51-55 42
    F +49 3834 51-55 41
    E kramer@uni-greifswald.de
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de
    http://www.dgkh.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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