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02.11.1999 12:17

Schillernder Reichtum des jüdischen Geistes

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Schweizer Gastprofessorin vertritt die Judaistik bei den Jenaer Theologen

    Jena. (2.11.99) Die Judaistik versteht PD Dr. Gabrielle Oberhänsli-Widmer als eine umfassende kulturwissenschaftliche Disziplin. Zwei Semester lang bereichert die Schweizer Gastprofessorin das Lehrangebot der Jenaer Theologen - allerdings nicht nur mit dem Studium klassischer hebräischer Texte aus Thora und Talmud. Religion, Philosophie und Geschichte des Judentums, Ausflüge in die deutsch-, englisch- und romanischsprachigen Literaturen oder ins Jiddische gehören ebenso ins Programm. "Natürlich hilft es, die christliche Religion besser zu verstehen, wenn man die jüdischen Wurzeln kennt", erklärt sie, "aber mir geht es ebenso um die prägenden Einflüsse des jüdischen Denkens auf das europäische Geistesleben."

    Die Figur Hiob, mit der sie sich in Jena zwei Semester lang - vom biblischen Ursprung bis weit über Joseph Roth hinaus - auseinandersetzen wird, besitzt da nur beispielhaften Charakter. "Wir können auch von den philosophischen Traditionen etwas für uns lernen", meint sie "viele jüdische Intellektuelle haben sich ein bestechend abstraktes und dialektisches Denkens schon als Kinder in den Thora- und Talmudschulen angeeignet." Manche dieser Texte seien echte "Knacknüsse", sagt sie, deren Argumentationsmuster freizulegen, vor eine spannende Aufgabe stelle.

    Wie sie selbst, die hebräische und französische Philologie in Zürich, Avignon und Jerusalem studierte, zur Judaistik kam, vermag sie heute kaum noch nachzuvollziehen. Früh habe sie die Leidenschaft für dieses Fach gepackt, und inzwischen wird sie sogar in orthodoxen Kreisen respektiert: "Zu Hause in der Schweiz treffe ich mich häufiger mit dem Rabbiner der jüdischen Gemeinde", berichtet sie, "und wir diskutieren nächtelang über Talmudtexte." Ihren Jenaer Studenten möchte die charmante Gastprofessorin ein wenig von dieser Schönheit und dem schillernden Reichtum der jüdischen Religion, der Literatur und des Denkens vermitteln. Neugierde, scheint es, wird belohnt.

    Mit einem öffentlichen Vortrag "Jerusalem als (un-)heilige Stätte" stellt sich Dr. Gabrielle Oberhänsli-Widmer am morgigen 3. 11. vor (UHG, HS 240, 18 Uhr). Gäste sind willkommen.

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Wolfgang Hirsch
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931031
    Fax: 03641/931032
    e-mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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