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29.03.2006 14:13

Landesregierung unterstützt Teilnahme von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen bei einem der größten EU-Förderprogramme

André Zimmermann Referat "Presse und Kommunikation"
Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW

    7. EU-Rahmenprogramm für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration

    Für die nordrhein-westfälischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen wird es immer wichtiger, sich im Wettbewerb um EU-Fördergelder durchzusetzen - weil die europäischen Etats größer werden, weil es ein Gradmesser internationaler Konkurrenzfähigkeit ist und weil die in NRW zur Verfügung stehenden Mittel für Forschung und Entwicklung für die Innovationsfähigkeit Nordrhein-Westfalens von entscheidender Bedeutung sind. Die Landesregierung hat deshalb heute bereits frühzeitig über die Inhalte und Chancen des 7. EU-Rahmenprogramms für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration informiert: Das von der EU für die Jahre 2007 bis 2013 vorgesehene Programm soll ein Budget von insgesamt 73 Milliarden Euro aufweisen und bietet für die NRW-Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie kleinen und mittleren Unternehmen große Chancen, Mittel für Forschungsvorhaben mit europäischen Partnern zu erhalten. Die Landesregierung wird ein Bündel von Maßnahmen ergreifen, um die künftigen Antragsteller dabei aktiv zu unterstützen.

    Das Rahmenprogramm - eines der größten Programme der EU - gilt als eines der zentralen Elemente der Europäischen Gemeinschaft im Rahmen ihrer "Lissabon-Strategie", mit der sie mehr Wirtschaftswachstum durch mehr Forschung und Innovation zum Ziel hat: So unterstützt die EU Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei Forschung und technologischer Entwicklung, um deren internationale Konkurrenzfähigkeit zu stärken und auszubauen. Das Ende dieses Jahres auslaufende 6. EU-Rahmenprogramm etwa, hatte ein Gesamtvolumen von rund 20 Milliarden Euro in einer Laufzeit von fünf Jahren.

    Höheres Volumen betont den Stellenwert

    Mit den jetzt vorgesehenen 73 Milliarden Euro in sieben Jahren betont die Europäische Union für das 7. Rahmenprogramm noch klarer die Bedeutung - sowohl was die Laufzeit als auch was das Volumen angeht: Wenn die noch laufenden Beratungen der EU-Kommission die Summe bestätigen, hätte sich dann allein das Finanzvolumen gegenüber dem vorherigen Programm um das Zweieinhalbfache erhöht. Innovationsminister Andreas Pinkwart, Europaminister Michael Breuer und Jens Baganz, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, betonten vor Vertretern von Hochschulen, Kammern und Unternehmen daher auch die große Bedeutung einer erfolgreichen Beteiligung des Landes NRW.

    Innovationsminister Andreas Pinkwart: "Die Europäische Union will Forschung und Technologie in den kommenden Jahren noch stärker fördern. Auch Nordrhein-Westfalen muss sich hier noch stärker als bisher positionieren: Wenn wir den Landesanteil am voraussichtlichen Gesamtbudget halten, würde NRW bis zum Jahr 2013 eine Beteiligung von 780 Millionen Euro im 7. Programm erzielen. Unser Ziel ist es jedoch, diesen Anteil noch zu steigern - dazu werden wir alle Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen gezielt informieren und unterstützen. Denn wir müssen die Anstrengungen für Forschung und Entwicklung erhöhen, damit Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2015 Innovationsland Nummer eins in Deutschland werden kann."

    Kontinuität und Ausbau bei den Schwerpunkten

    Während sich das Volumen beim 7. Rahmenprogramm im Vergleich zum gerade auslaufenden deutlich erhöht hat, setzt die Europäische Union bei den Schwerpunkten auf Kontinuität und Ausbau: Die bereits bestehenden Technologiebereiche "Gesundheit, Lebensmittel/Landwirtschaft und Biotechnologie", "Informations- und
    Kommunikationstechnologien", "Nanowissenschaften/Nanotechnologien/Werkstoffe und neue Produktionstechnologien", "Energie, Umwelt, Verkehr" sowie "Sozial-/Wirtschafts- und Geisteswissenschaften" bleiben erhalten und werden um die neuen Bereiche "Sicherheit" und "Weltraum" ergänzt. Das neue Rahmenprogramm wird darüber hinaus in vier spezifische Programme - Zusammenarbeit, People, Ideen und Kapazitäten - unterteilt.

    Europaminister Michael Breuer: "Wir wollen es nicht bei bloßen Lippenbekenntnissen belassen. Als europäische Kernregion ist NRW in hohem Maße auf ein politisch und wirtschaftlich starkes Europa angewiesen. Die Lissabon-Strategie der Europäischen Union ist deshalb auch für NRW von Bedeutung. Europa muss sich in der globalisierten Welt als dynamische Wissensgesellschaft behaupten und weiterentwickeln. Dazu müssen wir Wachstumsblockaden auflösen und Forschung und Innovation forcieren. Deshalb wollen wir die EU- und komplementären Landesmittel erstmals im ganzen Land einsetzen. Wir wollen die Stärken in ganz NRW stärken und vorhandene Wachstums- und Innovationspotentiale im Land unterstützen. Aber wir erwarten auch, dass die Europäische Kommission die Kompetenzordnung der Gemeinschaft beachtet. Dazu erhalten wir viele detaillierte und quantitative Vorgaben der Kommission. Sie sind allerdings bei der Vielfalt der Strukturen in den Mitgliedsstaaten und Regionen nicht sachgerecht und werden von uns zurückgewiesen. Das Subsidiaritätsprinzip muss hier beachtet werden."

    Bessere Information und vereinfachte Antragstellung

    Die Landesregierung begrüßte, dass die Europäische Kommission auch im 7. EU-Rahmenprogramm das Exzellenzkriterium - statt einer proportionalen Verteilung - an erster Stelle sieht. Gleichzeitig müsse die Antragstellung jedoch massiv erleichtert werden, wenn mehr Hochschulen, Forschungseinrichtungen und SpinOffs dazu gebracht werden sollen, EU-Fördermittel für die eigenen Innovationen nutzbar zu machen. So sieht das 7. Rahmenprogramm etwa vor, das erst teilweise eingeführte zweistufige Antragsverfahren, bei dem zunächst eine Projektskizze und erst nach deren positiver Beurteilung ein vollständiger Antrag eingereicht wird, durchgängig umzusetzen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen in Nordrhein-Westfalen ist ein vereinfachtes Antragsverfahren eine wesentliche Voraussetzung im erfolgreichen Wettbewerb um die begehrten EU-Mittel.

    Wirtschaftsstaatssekretär Jens Baganz: "Die Europäische Forschungs- und Technologieförderung macht unsere exportorientierte Wirtschaft fit für Europa. Nachhaltige Innovationen in wettbewerbsfähige Technologien, Produkte und Dienstleistungen und beständige Aktivitäten auf internationalen Märkten sind insbesondere für unsere kleinen und mittleren Unternehmen überlebenswichtig. Wir müssen mehr als bisher diese Unternehmen an europäischen Technologiekooperationen und Netzwerken beteiligen, um wettbewerbsfähige und zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen. Gemeinsam mit Kammern, Verbänden, Netzwerken und den nationalen Kontaktstellen werden wir deshalb gezielte Hilfestellungen und Informationen anbieten, damit sich unsere kleinen und mittleren Unternehmen erfolgreich am 7. EU-Forschungsrahmenprogramm beteiligen können."

    Um Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der erfolgreichen Beteiligung am Rahmenprogramm zu unterstützen, plant die Landesregierung neben der vereinfachten Antragstellung außerdem eine Reihe von Maßnahmen, die der gezielten Beratung und Information der jeweiligen Einrichtungen dienen sollen. So soll es neben der aktuellen Auftaktveranstaltung, mit der Multiplikatoren und potenzielle Antragsteller schon frühzeitig und unmittelbar beraten wurden, noch in diesem Jahr einen Leitfaden über Inhalte, Mittel und Teilnahmebedingungen beim 7. EU-Rahmenprogramm geben sowie eine Website mit Verlinkungen zu weiteren Informationsquellen. In der Landesvertretung in Brüssel werden sich potenzielle Antragsteller präsentieren: Ziel ist hier die frühzeitige Wahrnehmung der nordrhein-westfälischen Stärken durch die EU-Kommission und die Vernetzung mit potenziellen Partnern, um die Erfolgschancen von Teilnehmern aus Nordrhein-Westfalen bei dem Rahmenprogramm zu erhöhen. Insgesamt wird die Landesregierung ein Bündel von Maßnahmen ergreifen, das Anreize für die Antragssteller schafft, sich noch stärker als bisher um EU-Fördergelder zu bemühen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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