Manchmal erscheinen sie überlebensgroß: Ein Bischof in vollem Ornat, um ihn herum drängen sich seine Schäfchen. Oder ein prächtiger Fürst, zu seinen Füßen ein Tier aus seinem Wappen. Sie begegnen uns in Kirchen und Klöstern, in Burgen und Schlössern. Meist gehen Besucher achtlos an den Grabplatten vorbei. Dabei erzählen sie Geschichten von Ruhm und Ehre. Am 6. April wird in der Mainzer Akademie eine Dokumentation des Projekts "Grabdenkmäler in Hessen" präsentiert. Sie macht eine wenig genutzte Quellengattung besser zugänglich
Allein in Hessen gibt es fast 2000 Grabplatten aus der Zeit vor 1650. Manche untermauern einen Herrschaftsanspruch, manche propagieren die Tugenden der Verstorbenen, wieder andere sind so unscheinbar und verwittert, dass man sie kaum mehr wahrnimmt. Wie der Toten in vergangenen Jahrhunderten gedacht wurde, ist ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes - die Grabdenkmäler bieten Kunst-, Kirchen- und Sozialgeschichte eine Fülle von Fragestellungen.
Bisher fehlte jedoch eine umfassende Dokumentation des Bestandes. In einem Gemeinschaftsprojekt der Inschriften-Kommission der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz und des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde in Marburg wurde nun eine Datenbank erarbeitet, die Aussehen und Zustand der Grabdenkmäler aus den Bänden der Reihe "Die Deutschen Inschriften" und der vom Landesamt erfassten mittel- und nordhessischen Grabdenkmäler beschreibt, ihre Inschriften dokumentiert, Kommentare zu Personen und historischen Hintergründen abgibt, auf einschlägige Literatur hinweist und - wo möglich - auch Bilder liefert. Die Datenbank wird online für alle Interessierten zur Verfügung stehen.
Die Präsentation der Datenbank "Grabdenkmäler in Hessen" findet am 6. April 2006, 10 Uhr, in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, Geschwister-Scholl-Straße 2, statt.
Programm:
o Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll, Präsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz: Begrüßung
o Staatsminister Udo Corts, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur: Grußwort
o PD Dr. Sebastian Scholz, Inschriften-Kommission der Mainzer Akademie: "Einführung: Grabdenkmäler in Hessen"
o PD Dr. Otto Volk, Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde in Marburg, und Stefan Aumann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hochschulrechenzentrums der Philipps-Universität Marburg: Präsentation des Internetmoduls "Grabdenkmäler in Hessen"
o Empfang, Interviewmöglichkeiten für die Medien
Kontakt:
PD Dr. Sebastian Scholz, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Inschriftenkommission der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, Geschwister-Scholl-Str. 2, 55131 Mainz. Tel.: 06131 / 577 223, E-Mail: sebastian.scholz@adwmainz.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).