Hamburg, den 05. April 2006. Deutschlands Medien brauchen kompetente Jungjournalisten. Mit einer Nachwuchsinitiative geht die Hamburg Media School (HMS) jetzt in die Offensive: Im Juni veranstaltet sie unter dem Motto "Medientalente gesucht" sechs Journalisten-Werkstätten für Studierende und junge Hochschulabsolventen aller Fachbereiche. Renommierte Medienprofis und Dozenten der HMS geben den Teilnehmern durch Praxisübungen und Insider-Wissen tiefe Einblicke in die Chancen und Herausforderungen des Berufs. Das Spektrum reicht vom Politik- über den Lifestyle- bis zum Sportjournalismus. Die HMS lädt alle Interessierten ein, sich zu bewerben. Die Teilnahme ist kostenfrei, gefragt sind Begeisterung, Talent und Leistungsbereitschaft.
Mit ihren Informationen liefern Journalisten den Treibstoff für die Wissensgesell-schaft. Damit auch die Redakteure und Reporter von morgen diese wichtige Aufgabe professionell erfüllen werden, muss die Qualität der Journalisten-Ausbildung gesichert sein. Mit einer Ausbildungsinitiative leistet die HMS dazu ihren Beitrag: Gemeinsam mit Journalisten von Top-Medien wie New York Times, Die Zeit oder Manager Magazin veranstaltet sie eine Werkstattreihe, um potenzielle Nachwuchsta-lente für den Beruf zu begeistern. Jede Werkstatt thematisiert ein journalistisches Kern-Ressort und wird von einem HMS-Dozenten gemeinsam mit einem profilierten Redakteur durchgeführt. Schreib- und Rechercheübungen gehören ebenso zum Programm wie der intensive Austausch der Teilnehmer mit den Branchenprofis.
Folgende Werkstätten werden jeweils von 11 Uhr bis 16.30 Uhr angeboten:
Sportjournalismus: 8. Juni. Gastdozent: Oliver Wurm, Player
People-Journalismus: 9. Juni. Gastdozentin: Anne Meyer-Minnemann, Gala
Politikjournalismus: 10. Juni. Gastdozentin: Souad Mekhennet, New York Times
Reisejournalismus: 29. Juni. Gastdozent: Tomas Niederberghaus, Die Zeit
Wirtschaftsjournalismus: 30. Juni. Gastdozent: Dr. Henrik Müller, Manager Magazin
Lifestyle-Journalismus: 1. Juli. Gastdozentin: Alke von Kruszynski, Park Avenue
Die HMS-Initiative ist für Studierende und junge Hochschulabsolventen aller Fakultäten und Fachbereiche offen. Journalistische Vorkenntnisse sind keine Vorausset-zung, aber von Vorteil. Weitere Informationen zu den einzelnen Werkstätten sind unter www.hamburgmediaschool.com zu finden. Die Veranstaltungen sind kostenfrei. Auf herausragende Teilnehmer wartet außerdem ein Zusatzangebot: Die HMS vergibt unter den Besten zwei "Medienführerscheine", Weiterbildungspakete im TV- und Radiobereich des campuseigenen Bürger- und Ausbildungskanal TIDE.
Anmeldungen unter Angabe der gewünschten Werkstatt an:
werkstatt@hamburgmediaschool.com
Weitere Informationen unter http://www.hamburgmediaschool.com
Professionelle Qualität gefragt
Dr. Steffen Kolb, stellvertretender akademischer Leiter der Journalisten-Ausbildung an der HMS, beschreibt den Hintergrund der Nachwuchs-Initiative: "Das Niveau der Journalisten-Ausbildung und der professionellen Fähigkeiten von der Recherche bis zum Blattmachen ist in Deutschland sehr heterogen. Wir wollen mit unserer Werk-statt-Reihe jungen Journalismus-Interessierten die Möglichkeit geben, ihre Erwartun-gen und Potenziale zu testen, indem wir sie mit den hohen beruflichen Standards des Qualitätsjournalismus bekannt machen. Auf diese Weise möchten wir die wirklich Begabten ansprechen und für den Beruf begeistern."
Dass Bedarf nach gezielter Nachwuchsförderung besteht, bestätigen auch die Berufsverbände. Nach Angaben des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) gibt es neben vielen seriösen Ausbildungsverhältnissen eine wachsende Zahl von Volontä-ren, die nicht ausreichend auf ihren Beruf vorbereitet werden. Journalistische Kompetenz und Kreativität lebt aber von soliden handwerklichen Grundlagen und einem Bewusstsein für professionelle Qualität. Dies gilt angesichts der Datenfluten im Internet mehr denn je. Wenn Monitor und Mausklick den Journalisten-Alltag zu dominieren beginnen, gerät die Informations- und Kontrollfunktion der Medien in Gefahr.
Medien brauchen Kompetenz
So warnen Experten bereits davor, dass die Recherche als Basisfähigkeit bei manchen Nachwuchsjournalisten zu verkümmern droht. An ihre Stelle tritt zuneh-mend die Bedienung von Suchmaschinen - eine Entwicklung, die Marcel Machill, Journalistikprofessor an der Universität Leipzig als "große Gefahr" sieht, wie er gegenüber dem Online-Magazin "Webwatching" erklärt. Der Vorsitzende des "Netzwerks Recherche" Thomas Leif pflichtet ihm bei: "Hier wächst, wenn man es einmal zugespitzt formuliert, eine ganze Generation von Journalisten heran, die ausschließlich googelt". Auch in den oberen Etagen macht sich ein Mangel an leistungsstarken Journalisten bemerkbar. Die Verlage litten darunter, dass kreative Blattmacher, die neue Konzepte entwickeln und umsetzen können, zurzeit rar gesät seien, wie Bernd Bucholz, Zeitschriftenchef von Gruner + Jahr beim Deutschen Werbekongress in München deutlich machte.
"Die Hamburg Media School, die als Private-public-Partnership von führenden deutschen Medienunternehmen getragen wird, bietet optimale Voraussetzungen für unsere Journalisten-Nachwuchsinitiative", erläutert Jan Henne De Dijn, Geschäfts-führer der HMS. "Für unsere Werkstätten konnten wir Top-Journalisten aus dem gesamten Medienspektrum gewinnen. Gemeinsam mit ihnen werden wir das Konzept der Hamburg Media School einer praxisorientierten und wissenschaftlich geprägten Ausbildung auch in dieser Werkstattreihe erfolgreich umsetzen."
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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