idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.04.2006 10:28

Neuer Sprecher für Kompetenznetz Demenzen

Antje Schütt Geschäftsstelle TMF e.V.
Telematikplattform für Medizinische Forschungsnetze e.V. (TMF)

    Prof. Dr. Wolfgang Maier tritt Nachfolge von Prof. Dr. Dr. Fritz A. Henn an

    Prof. Dr. Dr. Fritz A. Henn, der bisherige Sprecher des Kompetenznetzes Demenzen feierte am 26. März seinen 65. Geburtstag und ist in sein Heimatland USA zurückgekehrt. Henn war seit Oktober 1994 Direktor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am ZI und Lehrstuhlinhaber für das Fach Psychiatrie an der Fakultät für Klinische Medizin der Universität Heidelberg.

    Obwohl in Deutschland nun im Ruhestand, wird er sich in Amerika neuen Aufgaben zuwenden: Er wird als Co-Direktor am Brookhaven National Laboratory für den Bereich Lebenswissenschaften verantwortlich sein und sich wieder voll und ganz der Forschungsarbeit widmen können. Henn wird dem Kompetenznetz Demenzen aber weiterhin als Mitglied verbunden bleiben.

    Die Zentrale des Kompetenznetzes Demenzen wird weiterhin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim angesiedelt sein.

    Neuer Sprecher des Kompetenznetzes Demenzen ist Prof. Dr. med. Wolfgang Maier, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Bonn. Maier hat seine wissenschaftlichen Schwerpunkte auf die Bereiche genetische, analytische und klinische Epidemiologie psychischer Störungen und die Pharmakogenetik gesetzt.

    Neben seiner Lehrtätigkeit als Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Bonn ist er u. a. Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), Vorsitzender der Sektion "Genetics in Psychiatry" im Weltverband für Psychiatrie (WPA) und auch Mitglied des Vorstandes des Kompetenznetzes Schizophrenie.

    Dem Vorstand des Kompetenznetzes Demenzen gehört Prof. Maier bereits seit 2002 an. Er leitet zusammen mit Prof. Dr. Henrik van den Bussche, Hamburg, im Kompetenznetz Demenzen das Projekt "Früherkennung von Demenzen und hausärztliche Versorgung" und das Genetikprojekt.

    Seine wesentliche Aufgabe sieht der bundesweite Forschungsverbund, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, in der Entwicklung von Früherkennungsmarkern und präventiven Therapien. Hinzu kommt der Aufbau von Modellen für die Vernetzung von Informations-, Betreuungs- und Versorgungssystemen für Patienten mit Gedächtnisstörungen und Demenzen. Insgesamt werden derzeit 4.800 Patienten in den Projekten des Netzes beobachtet, welches die weltweit größte Zahl von prospektiv erfassten und umfassend kategorisierten Demenzpatienten darstellt. Gleichzeitig verfügt das Netz mit den Daten dieser Patienten über eine der weltweit größten Demenzdatenbanken.

    Das Kompetenznetz Demenzen will mit seiner Datensammlung die Grundlage für die Verbesserung der Früh- und Differentialdiagnostik von Demenzen schaffen: beginnend bei der Ermittlung und Erforschung neuer laborchemischer Blut- und Liquormarker, über die Optimierung bildgebender Verfahren und der neuropsychologischen Diagnostik bis hin zur Verbesserung der Diagnosesicherheit durch die Kombination der Untersuchungsverfahren. Gleichzeitig will das Netz mit seiner Datenbank eine möglichst sichere Verlaufsvorhersage von Leichten Kognitiven Störungen (LKS) und Demenzen ermöglichen. Zudem sollen damit LKS-Patienten möglichst frühzeitig identifiziert und die Frage geklärt werden, welche LKS-Patienten eine Alzheimer-Demenz entwickeln.

    Die Ergebnisse der Projekte des Kompetenznetzes Demenzen "möglichst schnell in die Praxis von Diagnostik und Therapie in den Gedächtnisambulanzen sowie den Haus- und Facharztpraxen umzusetzen", ist Prof. Maier wichtigstes Ziel als neuer Netzsprecher. "Es ist dringend erforderlich, dass die Behandlung und Betreuung der Patienten deutlich verbessert wird. Ebenso müssen ihre Angehörigen mehr wirksame Hilfe und Unterstützung erfahren", erklärt Maier.

    Angesichts der Tatsache, dass die Demenzen eine der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte sind, wird Maier sein Augenmerk auch darauf richten, aus dem Kompetenznetz Demenzen ein langfristig arbeitendes Forschungsnetz für Diagnostik und Therapie von Demenzen zu entwickeln.

    Derzeit leiden in Deutschland rund eine Million Menschen an einer Demenz. Die meisten von ihnen sind an der Alzheimer Demenz erkrankt. Prognosen zufolge wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2040 verdoppeln. Noch kann Alzheimer nicht geheilt, der Krankheitsverlauf nur medikamentös verlangsamt werden. Laut dem Statistischen Bundesamt lag der Anteil der Krankheitskosten für Demenzen im Jahr 2002 bei 5,6 Milliarden Euro. Hinzu kamen nochmals Kosten für stationäre und teilstationäre Pflege in Höhe von 3,6 Milliarden Euro.

    Rückfragen bitte an:

    Ulrike Jansen, M.A.
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Kompetenznetz Demenzen
    c/o Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
    J 5, 68159 Mannheim
    Tel.: 0621 / 84 588 94
    Fax: 0621 / 84 588 96
    E-Mail: jansen@zi-mannheim.de
    Internet: http://www.kompetenznetz-demenzen.de

    Die Telematikplattform für Medizinische Forschungsnetze (TMF)

    In der TMF haben sich Netzwerke und vernetzt arbeitenden Einrichtungen der medizinischen Forschung zusammengeschlossen, um gemeinsame Strategien und Lösungen zu übergreifenden Fragestellungen der vernetzten medizinischen Forschung - besonders im Bereich der Telematik - zu entwickeln. Ihr gehören unter anderem die 17 Kompetenznetze in der Medizin, zwölf Koordinierungszentren für Klinische Studien, sechs Netzwerke für Seltene Erkrankungen, das Nationale Genomforschungsnetz sowie das Paul-Ehrlich-Institut an. Die TMF nutzt die thematische und fachliche Vielfalt in den Verbünden, um eine breite inhaltliche Abstimmung ihrer Ergebnisse in der medizinischen und medizininformatisch-biometrischen Fachwelt zu erreichen.

    Internet: http://www.tmf-ev.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).