Eine Linde als Symbol der Nachhaltigkeit: Minister Peter Hauk MdL und Prof. Dr. Hans-Peter Liebig, Rektor der Universität Hohenheim, pflanzen einen Baum zum Auftakt der Forschungsplattform für Bioenergie Baden-Württemberg
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Noch in diesem Herbst soll Deutschlands innovativste Forschungsanlage für Biogas von der Universität Hohenheim Strom, Gas, Wärme und Treibstoff liefern. Als Kernstück einer neuen Forschungsplattform Bioenergie soll die Anlage die zahlreichen Forschungseinrichtungen des Landes vernetzen und interdisziplinär die Forschungsaktivitäten in der Nutzung land- und forstwirtschaftlicher Biomasse weiter vorantreiben. "Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie sind Zukunftsmotoren für den Ländlichen Raum", begründete der Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, heute am 5. April auf einer Kick-Off-Veranstaltung auf der Hohenheimer Versuchsstation "Unterer Lindenhof". Die Bioenergie-Forschungsplattform wird mit insgesamt 2,4 Millionen Euro seitens des baden-württembergischen Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum (MLR) im Rahmen der Zukunftsoffensive IV gefördert.
Eine Linde als Symbol der Nachhaltigkeit - gemeinsam gepflanzt von Minister Hauk und dem Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Hans-Peter Liebig - soll für den Aufbruch in ein neues Zeitalter stehen. "Baden-Württemberg hat wegen seiner räumlichen Strukturen besonderes Potenzial für die Gewinnung von Energie aus land- und forstwirtschaftlicher Biomasse. Biogas, das bei der Vergärung von nachwachsenden Rohstoffen und biogenen Reststoffen entsteht, kommt dabei eine Schlüsselstellung zu", erklärte Minister Hauk im Anschluss an die Pflanzaktion.
Lokalisiert ist die künftige Biogasanlage auf dem Unteren Lindenhof, der Versuchsstation der Universität Hohenheim bei Eningen (Landkreis Reutlingen). "Als führende agrarwissenschaftliche Hochschule Deutschlands sehen wir im Forschungsthema nachwachsende Rohstoffe und Energieerzeugung einen ganz besonderen Schwerpunkt", betonte der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Hans-Peter Liebig. Bereits im Jahr 2004 habe die Universität das modernste Biogas-Labor Europas aufgebaut. "Ich freue mich, dass wir diesen EU-weiten Forschungsvorsprung nun durch eine Produktionsanlage und eine vernetzte Forschungsplattform weiter ausbauen", erklärte der Rektor der Universität Hohenheim.
Die zukünftige Biogasanlage am Unteren Lindenhof der Universität Hohenheim ermöglicht eine hocheffiziente Gewinnung von Biogas. An ihr wird erforscht, welche nachwachsenden Rohstoffe mit welchen Konversionstechniken den besten Wirkungsgrad erzielen. Die ultramoderne Anlage wird mit drei Gärkammern gleichzeitig aufwarten und ist flexibel für jede Fragestellung modifizierbar.
Gleichzeitig suchen die Wissenschaftler nach den zukünftigen Einsatzmöglichkeiten eines qualitativ hochwertigen Biogases. Diese Fragestellungen sind von enormer Tragweite: Das entstehende Biogas soll nicht nur zur Strom- und Abwärmeerzeugung in lokalen Blockheizkraftwerken dienen, sondern langfristig als so genanntes "Green Gas" auch Erdgas ersetzen und Gasmotoren in Fahrzeugen antreiben können.
Mit der Forschungsplattform sollen bevorzugt Forschungsthemen unter Beteiligung mehrerer Partner durchgeführt werden, um unter anderem auch die Vernetzung der Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Baden-Württemberg in diesem Bereich zu fördern und Synergieeffekte nutzen zu können. Die konkreten Forschungsvorhaben der Bioenergieplattform Baden-Württemberg werden daher am Standort "Unterer Lindenhof" sowie in den Labors der beteiligten Institutionen des Landes durchgeführt.
Hierbei steht der Standort "Unterer Lindenhof" allen Projektpartnern für ihre Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten zur Verfügung. Dieser integrative und interdisziplinäre Ansatz soll die Forschungskompetenz im Land stärken und den Führungsanspruch von Baden-Württemberg und seiner Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung der grünen Energie von Morgen untermauern.
Hintergrund Bioenergie
Gülle, Gras und Getreide haben neben der Verfeuerung von Holz die größten Chancen als wichtigster Energieträger einer postfossilen Welt. Die Vorteile von Gas und Strom aus Biomasse sind zahlreich und vielfältig: Bioenergie ist klimaneutral, denn das freiwerdende CO2 stammt nicht aus Millionen Jahre alten Ablagerungen, sondern ist natürlicher Bestandteil des Klimakreislaufes. Die benötigte Biomasse kann gelagert und flexibel der Energieerzeugung zugeführt werden. Außerdem ist die Bioenergie von hohem strukturpolitischen Nutzen: Die Produktion nutzt nachwachsende Ressourcen vor Ort und stärkt die heimischen Erzeuger. Da Bioenergie da produziert wird, wo sie verbraucht wird, bringt sie dringend benötigte Arbeitsplätze in ländliche Regionen.
Mit einem Biomasseaktionsplan setzt sich die Landesregierung Baden-Württemberg das Ziel, die stoffliche und energetische Nutzung nachwachsender Rohstoffe in Baden-Württemberg weiter gezielt voran zu treiben. Unter anderem soll die installierte Bioenergieleistung bis 2010 im Wärme- und Strombereich verdoppelt und die Markteinführung moderner, umweltfreundlicher Konversionstechniken mit hoher wirtschaftlicher Effizienz gezielt unterstützt werden. Biokraftstoffe sollen durch eine Beimischungspflicht für fossile Kraftstoffe unterstützt, reine Biokraftstoffe steuerlich begünstigt werden.
Kontaktadresse (nicht zur Veröffentlichung):
Dr. Hans Oechsner, Universität Hohenheim Landesanstalt für Landwirtschaftliches Maschinen- und Bauwesen
Tel.: 0711 459-2683, E-Mail: oechsner@uni-hohenheim.de
Dipl.-agr.oec Leopold Peitz, Universität Hohenheim, Versuchsstation Unterer Lindenhof
Tel.: (07121)9897-12, E-Mail: peitz@uni-hohenheim.de
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