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05.11.1999 10:44

AKUSTIK-TESTS IN DER TIEFSEE ERFOLGREICH - 45. METEOR-Reise in Las Palmas/Gran Canaria beendet

Albert Gerdes Pressestelle
Forschungszentrum Ozeanränder

Am Mittwoch ging in Las Palmas der 5. und letzte Abschnitt der 45. Forschungsfahrt der FS "METEOR" zu Ende. Auf dem vierwöchigen Fahrtabschnitt wurden ozeanografische, biologische und meerestechnische Arbeiten durchgeführt; insbesondere wurden neue Möglichkeiten der Datenübertragung in der Tiefsee getestet.

Am späten Montag abend (1. November) ging ein hörbares Aufatmen durch das Geolabor des deutschen Forschungsschiffs METEOR. Nach etlichen entmutigenden Anläufen und vielen technischen Kniffeleien konnten die Wissenschaftler des Meerestechnik-Projekts DOMEST (Datenübertragung in der Tiefsee) erstmals Kontakt mit ihrem, in eintausend Meter unter der Meeresoberfläche befindlichen Bildverarbeitungssystem aufnehmen. Auf dem Computermonitor erschien das Schwarzweissbild eines - durch den in dieser Tiefe herrschenden hohen Druck - arg zerknautschten Styroporfisches. Er war am frühen Abend, an einer Sedimentfalle befestigt, in die Tiefe gelassen worden. Die Sedimentfalle ist Teil eines Multisensorensystems, das auch Temperatur- und Salzgehaltssensoren sowie ein Bildverarbeitungssystem umfasst. Gemeinsam mit einer Oberflächenboje sowie einer in 3.600 Metern Tiefe verankerten Tiefseeboden-Station bildet es das Datenübertragungssystem DOMEST, das auf dem 5. Abschnitt der 45. Forschungsreise der METEOR umfassend und erfolgreich getestet werden konnte. So am vergangenen Dienstag, als es mehrfach gelang, vom Schiff aus über Satellit die als Relaisstation dienende Oberflächenboje anzusprechen, die wiederum per Modem Strömungsdaten von der Tiefseeboden-Station abfragte. Diese Daten werden mit Hilfe eines akustischen Sensors erfasst.

Ziel des High-Tech-Projekts DOMEST ist es, zukünftig Messdaten aus dem Meer via Internet und Satellit direkt von den Bremer Labors aus abzufragen und die einhundert Kilometer nördlich von Gran Canaria verankerten Geräte zu steuern. "Bei einem solch aufwendigen Projekt gibt es jede Menge potentieller Fehlerquellen. Die anderen, an Bord arbeitenden Messgeräte können die Signalübertragung, die per Modem erfolgt, stören. Es können Steckverbindungen feucht werden und das System lahmlegen. Manchmal spielen auch die Batterien nicht mit. Experimentelle Projekte wie DOMEST sind von Natur aus extrem schwierig", sagt Projektleiter Dr. Gerrit Meinecke. Dennoch zieht der MARUM-Wissenschaftler eine positive Bilanz: "Wir haben auch auf dieser Fahrt wieder viel dazugelernt. Unserem Ziel, die akustische Kommunikation zwischen den einzelnen DOMEST-Einheiten bis zum Projektende im Frühjahr 2000 reibungslos ablaufen zu lassen und das biologische und sedimentologische Geschehen im Meer von Bremen aus nahezu in Echtzeit verfolgen zu können, sind wir wieder ein Stück weit näher gekommen."

Die 45. METEOR-Reise endete am Mittwoch, 3. November, in Las Palmas/Gran Canaria. Die Fahrt hatte vor einem Monat unter stürmischen Bedingungen in der Nordsee begonnen, war aber im weiteren Verlauf von durchweg schönem Hochdruckwetter und sommerlichen Temperaturen geprägt. Während der Forschungsfahrt, an der auch sechs WissenschaftlerInnen des kanarischen Meeresforschungsinstituts teilnahmen, beprobten, Ozeanografen, Biologen und Chemiker Meeresregionen bei den Azoren, den Kanaren und vor der besonders nährstoffreichen marokkanischen Küste. Der größte Teil der Probenauswertung wird in den Heimatlabors der 28 Wissenschaftler, die an dieser Fahrt teilnahmen, stattfinden. Die FS METEOR wird Las Palmas am 6. November wieder verlassen, um zu ihrer 46. Forschungsfahrt auszulaufen.

Ein Logbuch der Fahrt sowie Informationen/Animationen zum Projekt DOMEST finden Sie unter www.marum.de/news

Rückfragen/Interviews:
MARUM
Albert Gerdes
Tel. 0421 - 218 - 7761
email: agerdes@marum.de

Fotos (digital) auf Anfrage.


Weitere Informationen:

http://www.marum.de/news


Bilder

Ergänzung vom 05.11.1999

Informationen/Animationen zu DOMEST unter:
http://www.marum.de/news


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch


 

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