idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.04.2006 19:28

Wie im richtigen Leben

Marion Horn Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Flugzeuge, Autos oder Gebäude - komplexe technische Systeme sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Ein neues Werkzeug kann komplizierte technische Abläufe simulieren. Anwendungen sind auf der Hannover Messe Halle 16, Stand 16 zu sehen.

    Sanft lenkt der Pilot das Flugzeug zur Startbahn, nach einem kurzen Stopp heulen die Turbinen auf und die Maschine legt rasch an Geschwindigkeit zu. Bei ca. 350 km/h hebt sie ab und zieht steil nach oben. Kurz darauf klappt das Fahrwerk ein und das Flugzeug dreht in einer Linkskurve ab. Will man den Startvorgang eines Flugzeugs simulieren, spielen verschiedenste physikalische Vorgänge eine Rolle. Bisher musste jeder Faktor getrennt simuliert werden. Jetzt haben Forscher aus sechs Fraunhofer-Instituten das Simulationswerkzeug MOSILAB - Modeling and Simulation Laboratory - entwickelt, mit dem sich komplexe und komplizierte technische Systeme in einem geschlossenen Modell darstellen lassen. Das Geheimnis: Es werden nur die jeweils gefragten Größen gerechnet. "In der Luft kann die Fahrwerkssimulation abgeschaltet werden, während beim Start beispielsweise die detaillierte Physik der Tragflügel und das Fahrwerk relevant sind", erklärt Christoph Nytsch-Geusen, Projektleiter am Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST in Berlin, die Vorgehensweise.

    Für das Projekt haben die Wissenschaftler die Standardsprache Modelica erweitert. Die Simulationsmodelle können nicht nur rechnerisch, sondern auch grafisch dargestellt werden - nach dem Motto: "Ein Bild sagt mehr als 1 000 Worte". "Ein weiterer Vorteil ist, dass wir Schnittstellen zu den gängigen Standardprogrammen und Finite-Elemente-Simulationsrechnungen anbieten", erläutert Nytsch-Geusen. Im Projekt GENSIM - Entwicklung eines generischen Simulationswerkzeugs für heterogene technische Systeme mit Modellstrukturdynamik - beschäftigt sich der Forscher mit der Simulation komplexer Systeme in verschiedenen Anwendungsbereichen: Energie- und Feuchtebilanzen von Gebäuden, Regelungsentwürfe für Brennstoffzellensysteme oder Fertigungsprozesse im Werkzeugmaschinenbau.

    Für Unternehmen hat MOSILAB einen enormen Vorteil: Sie behalten ihre Programme. Damit entfallen große Investitionen in neue Software und zusätzliche Schulungen für Mitarbeiter. "GENSIM unterstützt den Trend der Toolharmonisierung", resümiert der Projektleiter. "Nur ein Programm, eine Schulung, und auch neue Mitarbeiter kennen sich sofort aus."


    Weitere Informationen:

    http://www.fraunhofer.de/fhg/press/pi/2006/04/Mediendienst42006Thema3.jsp


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Pädagogik / Bildung, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).