MERCATOR-UNIVERSITAET DUISBURG PRESSESTELLE
Inhaber der Mercator-Professur 1998: Siegfried Lenz
Der Erzaehler und Dramatiker Siegfried Lenz wird in diesem Jahr Inhaber der Gerhard-Mercator-Professur, die anlaesslich des 25jaehrigen Bestehens der Mercator-Universitaet 1997 einge- richtet worden war und die als erster Bundesaussenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher innehatte.
Im Sinne des Namensgebers Gerhard Mercator, der bedeutende Geograph und Universalgelehrte, der von 1552 bis 1594 in Duisburg wirkte, wurde mit Siegfried Lenz eine auch im Ausland renommierte Persoenlichkeit fuer die Mercator-Professur gewonnen, die sich in Leben und Werk weltoffen mit grundlegenden Problemen und Fragen der Menschen exemplarisch auseinandersetzt und Antworten findet, die weit ueber ihre Zeit hinausgreifen.
Voraussichtlich im Wintersemester 1998/99 wird Siegfried Lenz in der Universitaet drei oeffentliche Lesungen aus seinem Werk halten und in drei Seminaren mit den Studierenden arbeiten und diskutieren.
Der Erzaehler, Essayist, Dramatiker und Hoerspielautor Lenz bekennt sich zum moralischen, rational-aufklaererischen Engagement des Schriftstellers und ist der sozialkritisch-realistischen Erzaehltradition verpflichtet. In seinem umfangreichen Werk setzt er sich mit den The- men Krieg, Gewaltherrschaft, Bewaeltigung von Schuld und Macht- missbrauch auseinander.
Im Mittelpunkt stehen politische und gesellschaftliche Konflikte der deutschen Kriegs- und Nachkriegsjahre. Dabei richtet sich sein Hauptaugenmerk auf ueberkommenes, konservatives Verhalten, fal- sche Autoritaet, fehlgeleitetes Pflichtgefuehl, romantisierendes, revan- chistisch gefaerbtes Heimatverstaendnis. Seine Romane erreichten Millionenauflagen und wurden in die meisten Kultursprachen uebersetzt. Sein Buch "Deutschstunde" ist einer der erfolgreichsten Romane ueber die juengste Vergangenheit. In seinen Kurzgeschichten zeigt sich seine Vorliebe fuer Anekdote und Groteske.
Siegfried Lenz wurde am 17.3.1926 in Lyck/Masuren als Beamtensohn geboren, war zu Kriegsende in der Marine (Desertion). Ab 1945 lebt er in Hamburg und Daenemark. 1945/48 studierte Lenz Philosophie, Literatur und Anglistik, war 1950 Feuilletonredakteur der Tageszeitung "Die Welt" und ab 1951 Funkautor und freier Schriftsteller. In den 60er und fruehen 70er Jahren engagierte er sich zusammen mit Guenter Grass und Martin Walser fuer die SPD unter Willy Brandt. Lenz erhielt zahlreiche Literaturpreise, u.a. Andreas-Gryphius-Preis 1979, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1988.
Einige Buchtitel: Es waren Habichte in der Luft (1951), So zaertlich war Suleyken (1955), Der Mann im Strom (1957), Deutschstunde (1968), Der Geist der Mirabelle (1975), Einstein ueberquert die Elbe bei Hamburg (1975), Heimatmuseum (1978), Exerzierplatz (1985)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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