Gemeinsame Pressemitteilung der Universität des Saarlandes und der Landeshauptstadt Saarbrücken
Ringvorlesung im Sommersemester 2006: Die Bibel und die Kultur der Gegenwart
Erste Veranstaltung am Dienstag, 25. April, 18 Uhr, in der Johanneskirche Saarbrücken
Prof. Dr. Wolfgang Kraus (Neues Testament): "... Sie werden lachen: die Bibel" (B. Brecht) - Die zeitlose Aktualität biblischer Erzähltexte
Die europäische Kultur ist ohne die jüdisch-christliche Tradition, wie sie uns in der Bibel des Alten und Neuen Testaments begegnet, nicht denkbar. Die Wirksamkeit biblischer Traditionen in der Kultur der Gegenwart ist Thema einer Ringvorlesung, die im Sommersemester 2006 von der Fachrichtung Evangelische Theologie der Universität des Saarlandes gemeinsam mit der Landeshauptstadt Saarbrücken und anderen Kooperationspartnern organisiert wird.
Die Ringvorlesung wird am 25. April um 18 Uhr von Universitätspräsidentin Margret Wintermantel eröffnet. Der Finanzdezernent der Landeshauptstadt Saarbrücken, Frank Oran, wird ein Grußwort sprechen.
Der Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Kraus befasst sich mit der zeitlosen Aktualität biblischer Erzähltexte: Für Literaten und Künstler waren diese Texte immer wieder Grundlage ihrer Werke, denn sie vermitteln nicht nur grundlegende Einsichten über Gott, sondern auch über den Menschen. An ausgewählten Beispielen aus der biblischen Urgeschichte, dem Buch Jona und den Gleichnissen Jesu geht Prof. Kraus in seiner Vorlesung Fragen nach, die das Menschsein auch heute betreffen.
Das Thema "Bibel und Kultur" bedarf keiner ausführlichen Begründung: Niemand kann die Geschichte der Bildenden Kunst begreifen, ohne zum Beispiel die Texte aus der Offenbarung des Johannes zu kennen. Niemand kann die Geschichte der Musik verstehen, ohne die Evangelien gelesen zu haben. Niemand kann die Geschichte der Literatur verstehen, ohne die vielerlei Motive aus dem AT und NT wahrzunehmen. In jüngster Zeit ist jedoch vor allem bei der jüngeren Generation eine zunehmende Unkenntnis der biblischen Zusammenhänge zu konstatieren. Religiöse Unterweisung, kirchliche Sozialisation und schulische Bildung leisten nicht mehr die notwendige Grundlagenarbeit. Damit werden einerseits die Wurzeln unserer Kultur unkenntlich, andererseits werden mögliche Impulse, die in der Bibel als einem Teil des kulturellen Gedächtnisses gesammelt sind, nicht mehr wahrnehmbar. Mit dem Verlust der Kenntnis biblischer Tradition wird ein großes Innovationsreservoir aufgegeben.
Die Ringvorlesung versucht, beiden Aspekten gerecht zu werden. Die Referenten fragen einerseits nach biblischen Motiven und Kontexten in ihrem jeweiligen Forschungsgebiet, andererseits bleiben sie nicht rückwärtsgewandt bei der Frage nach der Vergangenheit stehen, sondern beleuchten die Wirksamkeit biblischer Traditionen in der Kultur der Gegenwart. Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Theologie, Soziologie, Philosophie und andere Disziplinen bringen ihre Sichtweise ein und beteiligen sich damit am grundlegenden Auftrag der "universitas" .
Die Veranstaltungen der Ringvorlesung richten sich an alle Interessierten. Insgesamt werden zwölf Vorlesungen angeboten. Sie finden immer dienstags um 18 Uhr in der Saarbrücker Johanneskirche statt. Der Eintritt ist frei.
Sämtliche Vorträge der Ringvorlesung finden Sie im Internet unter:
http://www.uni-saarland.de/mediadb/presse/Ringvorlesung-2006.pdf
Weitere Informationen bei:
Prof. Dr. Wolfgang Kraus, Professor für Neues Testament
Tel. (0681) 302-3144 oder -2349
E-Mail: w.kraus@mx.uni-saarland.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).