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13.04.2006 15:28

Wissenschaftliche Gesellschaft für Virologie ehrt Christian Kunz für sein Lebenswerk

Dr. Kerstin Elbing Geschäftsstelle Berlin
Verbund biowissenschaftlicher und biomedizinischer Gesellschaften (VBBM)

    Preisträger der erstmals von der Gesellschaft für Virologie (GfV) vergebenen Loeffler-Frosch-Medaille ist Prof. Dr. med. Christian Kunz vom Institut für Virologie der Medizinischen Universität Wien. Er erhält die Auszeichnung in Anerkennung seiner herausragenden Verdienste um die Virologie. Kunz war die zentrale und prägende Gestalt für den Aufbau der Virologie in Österreich und übte einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Virusdiagnostik in Europa aus. Er entwickelte einen hochwirksamen Impfstoff gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), der heute mit großem Erfolg in vielen Ländern eingesetzt wird.

    Im Jahr 1927 geboren, studiert Kunz in Innsbruck und Wien Medizin und tritt nach seiner Promotion im Jahr 1954 in das Hygiene Institut der Universität Wien ein. Besonders fasziniert ihn die Virologie und er beschließt, sich dieser rasch entwickelnden Wissenschaft zu widmen. Ein mehrmonatiger Aufenthalt im Jahr 1957 in den damaligen Hochburgen und bei Spitzenrepräsentanten der deutschen Virologie in Freiburg, Tübingen und Marburg macht Kunz mit dem aktuellen Stand der modernen Virusforschung vertraut.

    Zum bevorzugten Studienobjekt von Kunz und dem späteren Institut für Virologie der Universität Wien entwickelt sich das FSME-Virus, welches die Frühsommer - Meningoenzephalitis auslöst. Aufgrund seiner hervorragenden Arbeiten mit diesem und verwandten, ebenfalls durch Zecken übertragenen Erregern wird Kunz 1961/62 zu einem Forschungsaufenthalt an den Rockefeller Laboratories in New York eingeladen. Dieser Aufenthalt und der Kontakt zu den dort forschenden hochkarätigen Wissenschaftlern prägen seine weitere Laufahn.

    Nach seiner Rückkehr etabliert Kunz in Wien ein Zentrum für ARBO- und andere exotische Viren und wird im Jahr 1971 zum ersten Leiter des neu gegründeten Instituts für Virologie der Universität Wien ernannt. Durch Studien über die Ökologie und Epidemiologie des FSME Virus wird das Ausmaß dieser Erkrankung in Österreich deutlich. Es stellt sich heraus, dass in den Endemiegebieten Infektionen mit dem FSME Virus die bei weitem häufigste Ursache von virusbedingten Erkrankungen des Zentralnervensystems sind.

    Die anschließende Entwicklung eines Impfstoffes, der heute in vielen Ländern Europas mit großem Erfolg zur Bekämpfung der FSME eingesetzt wird, ist der zentrale Meilenstein im Lebenswerk von Christian Kunz. Seine Verdienste als Leiter des Instituts für Virologie in Wien gehen jedoch weit darüber hinaus. Er hat es verstanden, die molekulare Grundlagenforschung und die angewandte medizinische Virologie in gleicher Weise zu fördern und seinem Institut auf beiden Gebieten eine hohe internationale Reputation zu verschaffen.


    Weitere Informationen:

    http://www.g-f-v.org/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

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