München, 13. April 2006 - Der 29. April 2006 ist der europäische Tag der Immunologie. Auch die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München wird sich in Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen daran beteiligen. Federführend bei diesen Veranstaltungen sind die am Sonderforschungsbereich 571 "Autoimmunreaktionen: Von den Manifestationen über die Mechanismen zur Therapie" beteiligten Wissenschaftler.
Dieser SFB widmet sich den immer noch ungeklärten fundamentalen Fragen der Autoimmunität. Übeltäter bei diesen Leiden ist das Immunsystem der Patienten, die wichtigste Waffe im Kampf gegen Bakterien, Viren und Giftstoffe. Im gesunden Körper unterscheidet das Abwehrsystem zwischen Fremd und Selbst. Bei Autoimmunerkrankungen aber wird körpereigenes Gewebe ebenso aggressiv attackiert wie ein Krankheitserreger. Die betroffenen Patienten erkranken dann an Leiden wie Multipler Sklerose, Rheuma, Diabetes mellitus Typ-1 oder Uveitis. Geheilt werden können Autoimmunerkrankungen bislang nicht, auch weil noch nicht bekannt ist, wie diese Fehlreaktionen ausgelöst werden. Ebenso sind Allergien die Folge eines Fehlverhaltens des Immunsystems. Erst aber durch die Entschlüsselung der zugrunde liegenden molekularen Defekte werden neue, dringend benötigte Therapieansätze entwickelt werden können.
Am europäischen Tag der Immunologie gibt es in der Innenstadt einen Informationsstand unter dem Motto "Das Immunsystem - Gut und Böse". Wissenschaftler aus verschiedenen Instituten und Kliniken der LMU und der Max-Planck-Institute für Neurobiologie und Biochemie sowie der Gesellschaft für Umwelt und Gesundheit (GSF) stehen für Fragen zur Infektabwehr, Allergie, zu Autoimmunerkrankungen und Transplantatabstoßung zur Verfügung.
Der Infostand wird am 29. April von 11 bis 15 Uhr auf Höhe der Neuhauser Straße 7 stehen.
Zudem ist eine Vortragsreihe zur Multiplen Sklerose geplant, eine der häufigsten und bislang unheilbaren Immunerkrankungen. Bei diesem meist schubweise verlaufenden Leiden des zentralen Nervensystems werden sowohl die "Isolierungen" von Nervenfasern, wie auch diese selbst zerstört. Bestimmte Immunzellen attackieren die fettreiche Schutzschicht der Nervenfasern, das Myelin. Letztlich kommt es zu einem unwiderbringlichen Verlust der betroffenen Zellen. Nach und nach zeigen sich ausgedehnte Schädigungen in Gehirn und Rückenmark. Je nachdem, wo und in welchem Ausmaß diese Läsionen vorliegen, können verschiedene Symptome auftreten. Sehverlust und Sprachschwierigkeiten gehören dazu, aber auch Zittern, Taubheitsgefühl oder eine Einschränkung der Blasenfunktion sowie der Mobilität. Die Vorträge werden die Symptome der Multiplen Sklerose, die zugrundeliegende Immunologie, die Erforschung sowie die Therapien der Multiplen Sklerose behandeln.
Die Veranstaltung dauert von 12 bis 14 Uhr und findet im Hörsaal V, Klinikum der Universität München, in der Marchioninistraße 15 in Großhadern statt.
Das genaue Programm finden Sie im Internet unter :
http://www.nefo.med.uni-muenchen.de/downloads/TdI2006-Flyer.pdf
Ansprechpartnerin:
Dr. Maria Diedrichs-Moehring
Arbeitsgruppe Immunbiologie
Augenklinik der LMU
Tel.: 089-5160-3888
Fax: 089-5160-3045
E-Mail: Maria.Diedrichs-Moehring@med.uni-muenchen.de
http://www.nefo.med.uni-muenchen.de/downloads/TdI2006-Flyer.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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