München, 19. April 2006 - Im Jahr der Informatik geht ein international renommierter Forschungspreis an die Informatiker der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Professor Hans-Peter Kriegel von der Lehr- und Forschungseinheit Datenbanksysteme und seine Mitarbeiter Peter Kunath, Dr. Martin Pfeifle und Matthias Renz haben mit der Veröffentlichung "Wahrscheinlichkeitsbasierte Ähnlichkeitssuche auf unsicheren Daten" ("Probabilistic Similarity Join on Uncertain Data") den Best Paper Award auf der 11. International Conference on Database Systems for Advanced Applications (DASFAA 2006) in Singapur gewonnen. Für diesen jährlichen Kongress haben Wissenschaftler aus aller Welt etwa 200 Forschungsarbeiten eingereicht, aus denen ein knapp hundertköpfiges international besetztes Komitee den besten Beitrag ausgewählt hat. Die Auszeichnung wurde am 14. April in Singapur verliehen; sie dient dazu, die beste Forschungsleistung auf der Tagung zu würdigen.
Die ausgezeichnete Arbeit beschäftigt sich mit der effizienten Ähnlichkeitssuche in großen Datenbanken wie sie in Suchmaschinen zum Einsatz kommt. Das entwickelte Verfahren macht eine Suche nach Objekten möglich, die sich fortlaufend ändern und deren Zustand sich deshalb innerhalb eines längeren Zeitraums nicht mehr eindeutig beschreiben lässt. Diese bezeichnet man auch als "unscharfe" oder "unsichere" Objekte. Beispiele hierfür sind die Position von Fahrzeugen oder Passanten sowie die temperaturabhängige Form von Proteinen. Unsichere Objekte können aber auch durch die Messungenauigkeit von Sensoren entstehen. Will man nun nach dem ähnlichsten Objekt in einer Datenbank voller unsicherer Objekte suchen, genügen herkömmliche Suchmaschinen nicht mehr. Aufgrund der Unsicherheit der Objekte ist eine eindeutige Aussage über die Ähnlichkeit der Objekte nämlich nicht mehr sinnvoll. Abhilfe schaffen hier wahrscheinlichkeitsbasierte Ähnlichkeitsangaben, denn diese erhöhen die Aussagekraft bei der Suche in Datenbanken mit unsicheren Objekten. In der preisgekrönten Arbeit wurde ein Verfahren entwickelt, das eine sehr schnelle Suche nach ähnlichen Objekten mit wahrscheinlichkeitsbasierten Ähnlichkeitsangaben erlaubt.
Die DASFAA ist ein internationaler Kongress, auf dem hochrangige Wissenschaftler ihre neuesten Forschungserkenntnisse aus dem Bereich Datenbank- und Informationssysteme austauschen. Die Konferenz, die in diesem Jahr zwischen dem 12. und 15. April statt fand, ermöglicht den Ideenaustausch zwischen Vertretern aus Industrie und Wissenschaft, was unter anderem dadurch zum Ausdruck kommt, dass die Konferenz von großen internationalen Firmen gefördert wird. Zu den Hauptsponsoren gehörten dieses Jahr die multinationalen Konzerne Oracle und Sun.
Kontakt:
Peter Kunath
Lehr- und Forschungseinheit für Datenbanksysteme
Oettingenstraße 67, 80538 München
Tel: 089 / 2180-9326
E-Mail: kunath@dbs.ifi.lmu.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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