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09.11.1999 11:26

Symposium zum "Symposion"

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Tagung zum 200. Jahrestag des Jenaer Romantikertreffens

    Jena (09.11.99) Vom 11. bis 15. November 1799 fand das bedeutendste Romantikertreffen in Jena statt. Die Brüder Schlegel sowie Tieck, Novalis, Schelling und andere künstlerische Köpfe der Frühromantik diskutierten über ihr Selbstverständnis und eine neue Orientierung. 200 Jahre später, genauer vom 11. bis 13. November 1999, treffen sich in Jena Altphilologen, Philosophen, Komparatisten und Germanisten, um den Einfluss von Platons Dialog "Symposion" (ca. 380 v. Chr.) auf die Frühromantiker zu analysieren. Mit der öffentlichen und von der DFG-geförderten Tagung hofft der Symposiums-Organisator und Germanist von der Friedrich-Schiller-Universität Jena Prof. Dr. Stefan Matuschek, ein "unbeackertes Feld der Frühromantikforschung" zu erschliessen.

    Nicht das Biographische interessiert die Experten, sondern literaturwissenschaftliche Aspekte des damals verbreiteten poetischen Enthusiasmus'. "Der zentrale und wichtigste Text der Frühromantik", so Matuschek, ist Friedrich Schlegels "Gespräch über die Poesie", das 1800 im Athenäum erschien. Diese Poetologie der Frühromantik "orientiert sich selbst am 'Symposion', an dieser besonderen Form der Philosophie", sagt der Jenaer Germanist. Für Schlegel hat die poetische Form der platonischen Dialoge substanziell etwas mit dem gedachten Inhalt zu tun. Doch dieses Platon-Verständnis teilen - bei aller wiedererwachten Begeisterung für den antiken Philosophen - längst nicht alle Frühromantiker. Konflikte entstehen aus der unterschiedlichen Platon-Interpretation: Wielands Verständnis etwa steht dem Ansatz Schlegels diametral entgegen - Richtungsstreitigkeiten unter den Frühromantikern waren vorprogrammiert und verschärften sich durch das Aufkommen stark religiöser Impulse.

    Diesen Debatten und vor allem der Wirkungsgeschichte des platonischen Dialogs wollen sich die Wissenschaftler während des Jenaer Symposiums annähern; interessierte Besucher sind im Senatssaal im Universitätshauptgebäude (Fürstengraben 1) gerne gesehen. Die interdisziplinäre Betrachtung von Platons "Symposion" soll den Wissenschaftlern dabei helfen, die Ereignisse von Jena genauer zu verstehen. Die Resultate der Diskussionen sowie die Vorträge werden gesammelt und sollen als Buch veröffentlicht werden.

    Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag (11.11.) um 15.00 Uhr, an den Folgetagen jeweils um 9.15 Uhr; die Teilnahme ist kostenlos.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Stefan Matuschek
    Institut für Germanistische Literaturwissenschaft der Universität Jena
    Ernst-Abbe-Platz 3
    07743 Jena
    Tel.: 03641/944240
    Fax: 03641/944222
    E-Mail: x6mase@rz.uni-jena.de


    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Axel Burchardt M. A.
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931041
    Fax: 03641/931042
    E-Mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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