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24.04.2006 12:00

Projekt "Biosafety" startet Freilandversuch zu Forschungszwecken

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erteilt Genehmigung - Pressegespräch am 24. April 2006 um 12 Uhr im IFZ Gießen

    Das vom BMBF geförderte Projekt "Zur biologischen Sicherheit gentechnisch veränderten Getreides" (Biosafety) wird seit April 2005 im Rahmen des Biosicherheitsprogramms der Bundesregierung "Biologische Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen" gefördert. Neben dem Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie der Universität Gießen ist auch der Lehrstuhl für Biochemie der Universität Erlangen-Nürnberg an diesem Projekt beteiligt. In dem Projekt wird der Einfluss transgener Gerstenpflanzen, die verbesserte Futtereigenschaften oder eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber pilzlichen Krankheitserregern zeigen, auf nützliche Bodenpilze untersucht. Im Vergleich zur herkömmlichen Gerste kann durch den Anbau dieser genetisch veränderten Pflanzen der Pestizideinsatz bzw. Düngemittelbedarf deutlich verringert werden. Die Gießener Gerste ist deshalb wahrscheinlich besonders geeignet, um unter den Bedingungen einer nachhaltigen Bewirtschaftung - reduzierte Bodenbearbeitung, reduzierte Pflanzenschutzmaßnahmen und reduzierte Düngung - hervorragende agronomische Eigenschaften zu entfalten. Zu einem Pressegespräch am Montag, den 24. April 2006, um 12 Uhr im IFZ Gießen (Heinrich-Buff-Ring 26-32, 35392 Gießen, Raum B 301, Ebene 3, Bereich A/B, Eingang Foyer) laden wir Sie recht herzlich ein.

    Die Versuchsfläche in Gießen umfasst insgesamt etwa 400 m2, von denen 12 m2 - also eine Fläche von 3 m mal 4 m - für die Freisetzung von rund 5000 Gerstenpflanzen vorgesehen sind. Ein erster Freilandanbau zu Forschungszwecken soll im April 2006 starten, um so die Frage zu klären, ob die agronomisch verbesserten Pflanzen unerwünschte Seiteneffekte auf nützliche Bodenpilze wie die Mykorrhiza zeigen. Diese Frage ist von entscheidender ökologischer Bedeutung, da Mykorrhiza-Pilze einen essentiellen Bestandteil in Agrarökosystemen darstellen und in erheblicher Weise zur Förderung von Pflanzengesundheit beitragen. Gerste ist ein "Selbstbestäuber", d.h. eine Pflanze wird nur durch den eigenen Pollen befruchtet. Die Möglichkeit der Auskreuzung ist auch in einer im Auftrag der EU durchgeführten Studie als sehr gering eingestuft worden (European Environment Agency 2002, pp. 46-49). Der Aufbau des Feldversuchs beinhaltet trotzdem zusätzlich besondere Maßnahmen zur Minimierung des Pollenflugs und der Kreuzbestäubung. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat Anfang April die Genehmigung zur Freisetzung erteilt.

    Zusammenfassend wird in diesem Feldversuch mit genetisch modifizierten Gerstenpflanzen eine Untersuchung zu sicherheitsrelevanten Fragestellungen über den Einfluss zusätzlicher Gene auf nützliche Bodenorganismen durchgeführt. Der Feldversuch ist von geringem Umfang und sorgfältig geplant. Eine Auskreuzung kann schon aus biologischen Gründen ausgeschlossen werden. Trotzdem werden zusätzliche Maßnahmen zur Verhinderung des Pollenflugs durchgeführt, um eine Isolation der genetisch veränderten Gerste zu garantieren.

    Kontakt:

    Prof. Dr. rer nat. Karl-Heinz Kogel
    Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie (IPAZ)
    Heinrich-Buff-Ring 26-32, 35392 Gießen
    Tel.: 0641/99-37490, Fax: 0641/99-37499
    Email: Karl-Heinz.Kogel@agrar.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-giessen.de/ipaz


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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