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21.04.2006 10:10

Gelungene Beispiele für Personalentwicklung in Hochschulen

Britta Hoffmann-Kobert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
CHE Centrum für Hochschulentwicklung

    Eigentlich sind Hochschulen Experten auf dem Gebiet der Personalentwicklung, denn eine ihrer Hauptaufgaben besteht schon seit Jahrhunderten in der Entwicklung junger Menschen zu kompetenten Persönlichkeiten. Doch ihr Know-how im Coaching, Mentoring, bei der Karriereplanung und was sonst noch zu einem modernen Personalmanagement gehört, wird nicht systematisch genug angewandt und zudem selten mit der Strategie der Organisation gekoppelt. "Genau das brauchen Hochschulen jedoch, wenn sie den Herausforderungen von Autonomie, Wettbewerb und gesellschaftlicher Verantwortung gerecht werden wollen", so Detlef Müller-Böling, Leiter des CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Vor diesem Hintergrund beginnen nun erste deutsche Hochschulen damit, die Entwicklung ihres Personals in Wissenschaft und Verwaltung zu verbessern. Anregende Beispiele wurden auf einem Symposium vor rund 200 Teilnehmern aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Ministerien und Wirtschaftsunternehmen in Berlin präsentiert, zu der das CHE und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft eingeladen hatten.

    Im Gegensatz zu Wirtschaftsunternehmen, die Personalentwicklung vor allem mit dem Ziel betreiben, fähige Mitarbeiter in der Firma zu halten, müssen Hochschulen für Fluktuation sorgen. Zumindest im wissenschaftlichen Bereich zeichnen sich gute Leute dadurch aus, dass sie häufiger den Arbeitgeber wechseln. Dass es sich trotzdem für eine Hochschule lohnt, in die Entwicklung dieser "human resources" zu investieren, darüber herrschte weitgehend Einigkeit: "Was wir brauchen, sind vor allem neue Wege der Nachwuchsförderung und eine Unterstützung der im Hochschulmanagement tätigen Rektoren, Kanzler, Dekane und Verwaltungsmitarbeiter", so Müller-Böling.

    Ein Praxisbeispiel für eine systematische Förderung wissenschaftlicher Nachwuchskräfte stellte Hans Jürgen Prömel, Vizepräsident der Humboldt Universität zu Berlin vor. So verfügt seine Hochschule über ein Anreizsystem, das Professoren für eine Doktorandenausbildung finanziell belohnt. Zudem wurden Netzwerktreffen und Weiterbildungsangebote für Doktoranden und Habilitanden eingerichtet und Preise für gelungene Nachwuchsförderung ausgelobt. Dass weibliche Nachwuchswissenschaftler anders gefördert werden müssen als männliche, machte Gisela Klann-Delius deutlich. Als Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin hatte sie ein spezielles Programm für Habilitandinnen eingerichtet, das von den drei Berliner Universitäten getragen wird und seit drei Jahren läuft. 12 Monate lang werden bis zu 36 Teilnehmerinnen durch Seminare im Bereich Hochschulmanagement, durch Gespräche mit Führungspersonen aus Hochschulen und Hochschulpolitik sowie durch ein individuelles Mentoring auf eine Professorentätigkeit vorbereitet - und das mit Erfolg. So hat eine erste Evaluation des Programms ergeben, dass etlichen der Teilnehmerinnen inzwischen der Sprung auf eine Professur gelungen ist.

    Besonderen Qualifizierungs- und Unterstützungsbedarf haben auch die Führungskräfte im Hochschulbereich. Rektoren, Präsidenten und Kanzler müssen zunehmend mehr der Aufgaben übernehmen, die früher von Ministerien erledigt wurden. "Der Feind sitzt jetzt im eigenen Haus - eine unangenehme Situation für alle Hochschulmitglieder", diagnostizierte Ada Pellert, Vizerektorin der Donau-Universität-Krems. Die Leitungskräfte brauchen vor diesem Hintergrund nicht nur Qualifikationen in der Handhabung von Managementinstrumenten, sondern auch Führungskompetenz. Gerade hier klaffen noch erhebliche Lücken. Diese werden - so die Erfahrungen vieler Tagungsteilnehmer - zunehmend durch ein individuelles Coaching gefüllt. So hat die Ruhruniversität Bochum gerade ein Coaching-Programm für Dekane durchgeführt, welches so stark nachgefragt wurde, dass nur ein Bruchteil der Beratungsbedürftigen einen Platz bekam.

    Der sichtlich steigende Bedarf an individueller Beratung und Qualifizierung im Hochschulbereich ist auch für das CHE Anlass, sein Angebot im Bereich Personalentwicklung zu erweitern. Ab sofort wird das bewährte Fortbildungsprogramm "Hochschulkurs für das Wissenschaftsmanagement" um folgende Bausteine ergänzt:

    - Coaching von Führungskräften,
    - Teamcoaching,
    - Beratung beim Aufbau eines hochschulinternen Personalmanagements,
    - Inhouse-Trainings zu individuell vereinbarten Themen des Hochschulmanagement und der Hochschulentwicklung,
    - eintägige Fachforen zu praxisnahen Themen wie zum Beispiel der Einführung von Studiengebühren.

    Mehr dazu unter http://www.che.de.

    Für Rückfragen:
    Dr. Sigrun Nickel, Tel. 05241/9761-23, E-Mail: sigrun.nickel@che.de
    Dr. Jutta Fedrowitz , Tel. 05241/9761-26, E-Mail: jutta.fedrowitz@che.de


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    Erfolge durch Personalentwicklung zeigen sich erst nach längerer Zeit, weiß Wilfried Müller, Rektor der Universität Bremen.
    Erfolge durch Personalentwicklung zeigen sich erst nach längerer Zeit, weiß Wilfried Müller, Rektor ...
    Foto: David Ausserhofer
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    Rektoren und Dekane müssen ihre Führungskompetenz systematisch weiterentwickeln, meinte Ada Pellert, Vizerektorin der Donau-Universität-Krems.
    Rektoren und Dekane müssen ihre Führungskompetenz systematisch weiterentwickeln, meinte Ada Pellert, ...
    Foto: David Ausserhofer
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Erfolge durch Personalentwicklung zeigen sich erst nach längerer Zeit, weiß Wilfried Müller, Rektor der Universität Bremen.


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    Rektoren und Dekane müssen ihre Führungskompetenz systematisch weiterentwickeln, meinte Ada Pellert, Vizerektorin der Donau-Universität-Krems.


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