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21.04.2006 10:15

Innovationen für die Zukunft der Medizin

Michael Achard Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Universität Jena mit zwei Exponaten vom 24. bis 28. April auf der Hannover Messe

    Jena (21.04.06) Die Friedrich-Schiller-Universität Jena präsentiert zur Hannover Messe, die am Montag (24.04.) ihre Pforten öffnet, Ergebnisse für die Zukunft der Medizin. Die Universität ist bis zum 28. April mit Exponaten aus der Beckenchirurgie sowie der Celluloseforschung auf dem Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" (Halle 2, Stand C39) vertreten.

    Computernavigierte Operationen bei Beckenverletzungen

    Beckenverletzungen sind selten, gelten aber als schwere Verletzungen mit einer hohen Komplikations- und Invaliditätsrate. Bei der operativen Versorgung sind ausgedehnte Operationszugänge notwendig. Blutverlust, Wundinfektionen, Verletzungen von Gefäßen und Nerven, Verkalkungen der umgebenden Weichteile sind bekannte zugangsbedingte Gefahren. Computer assistierte (navigierte) Eingriffe sollen helfen, diese Risiken zu verringern. "Diese Systeme stellen eine Weiterentwicklung der minimal-invasiven Verfahren in der Unfallchirurgie dar und bieten dem Chirurgen eine Echtzeitorientierung in mehreren Ebenen gleichzeitig an", erklärt Oberarzt Dr. Ivan Marintschev von der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. Die Versorgung von Knochenbrüchen unter Schonung der umgebenden Weichteile und die präzise Einbringung von Implantaten auch in schwierigen Beckenregionen wird besser möglich. Vor allem profitieren Patient und Operationsmannschaft von der reduzierten Röntgenzeit und dadurch minimierter Strahlenbelastung.

    In den vergangenen zwei Jahren wurden in der Jenaer Unfall-Klinik 218 Becken- und Hüftpfannenverletzungen behandelt. Bei 26 Beckenring- und zehn Hüftpfannenbrüchen wurde das computernavigierte Operationsverfahren bereits erfolgreich eingesetzt.

    Bakteriell synthetisierte Cellulose (BASYC)

    Das bakteriell synthetisierte Biomaterial BASYC (Bacterial Synthesized Cellulose) ist als Nanofaserwerkstoff das Ergebnis einer erfolgreichen interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Chemikern und Chirurgen an der Universität Jena. "Das an Ratten erfolgreich experimentell erprobte Hydrogel ist nicht nur für Wundfolien und als Trägergerüst für die Zellzüchtung von Bedeutung, sondern soll zukünftig auch menschliche Blutgefäße ersetzen können", beschreibt der Chemiker Prof. Dr. Dieter Klemm die Zukunft von BASYC. Dieses neuartige Biomaterial entsteht durch reguläre Verknüpfung von Traubenzuckerbausteinen und zeichnet sich durch sehr hohes Wasserbindungsvermögen, Bioabbaubarkeit sowie eine breite chemische Variabilität aus. Der Chirurg Prof. Dr. Dr. Dieter Schumann berichtet: "Aus BASYC hergestellte Blutgefäße erhalten den Blutstrom, wobei bislang keine Thrombosebildung festgestellt werden konnte. Das macht BASYC für die Medizin hochinteressant."

    Mit Blick auf die weltweit stark expandierende interdisziplinäre Forschung über Nanocellulose und die entsprechende Produktentwicklung geht auch die Forschung in Jena weiter. Klemm und Schumann beschäftigen sich im POLYMET Jena e. V., einer Ausgründung der Friedrich-Schiller-Universität Jena, besonders intensiv mit dem aktuellen Wissensstand zu Struktur und Chemie der Nanocellulose sowie der Entwicklung innovativer Polymerer für Wissenschaft, Medizin und Technik.

    Kontakt:
    Dr. Michael Achard
    Büro für Forschungsförderung und -transfer der Universität Jena
    Fürstengraben 1, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 931077
    E-Mail: Michael.Achard@uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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