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10.11.1999 09:38

18 neue Veröffentlichungen zu Bayern

Myriam Hönig Pressestelle
Bayerische Akademie der Wissenschaften

    In Anwesenheit von Staatssekretärin Marianne Deml aus dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und von Oberst i.G. Friedhelm Klein, dem Amtschef des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes in Potsdam, wurden am Dienstag, dem 9. November 1999, die neuesten Veröffentlichungen der Kommission für bayerische Landesgeschichte vorgestellt. Diese Kommission ist ein Teil der Bayerischen Akademie der Wissenschaften - und zwar ein Teil, der äußerst rege tätig ist. Dies belegen die insgesamt 18 neuen, in diesem Jahr von der Kommission vorgelegten neuen Veröffentlichungen.

    Hervorzuheben sind dabei vor allem die Werke "Parteikreis und Kreisleiter der NSDAP unter besonderer Berücksichtigung Bayerns" von Claudia Roth, "Bayerns Pressepolitik und die Neuordnung Deutschlands nach den Befreiungskriegen" von Wolfgang Piereth, "Der Bayerische Generalstab 1792-1919" von Othmar Hackl und "Landvolk und frühmoderner Staat in Bayern 1400-1800" von Helmut Rankl.
    Die Untersuchung Helmut Rankls über das Landvolk im frühmodernen Staat gilt als ein bahnbrechendes Werk zur Gesellschaftsentwicklung Bayerns vor dem Ende des Alten Reiches. Basierend auf einer breiten Quellengrundlage beschreibt der Autor den "kleinen Mann" als Säule der Gesellschaft und des Staates. Ebenso untersucht er das Beziehungsgeflecht zwischen Obrigkeit und bäuerlicher Bevölkerung und zeigt, wie sehr - im Gegensatz zu anderen Territorien - der Bauer im wittelsbachischen Herzogtum in die Staatlichkeit einbezogen wurde - so daß hier z.B. der Ausbruch des Bauernkrieges nicht stattzufinden brauchte. Für die Staatssekretärin Marianne Deml stellt die Veröffentlichung ein Grundwerk der Agrargeschichte Bayerns - und nicht nur Bayerns - dar.
    Der Prozeß der Nationsbildung und der Formung nationaler Identitäten steht bei Wolfgang Piereth in seiner Untersuchung zur Pressepolitik, Geheimjournalistik und zur Außenpolitik der Montgelas-Ära (um 1800) im Mittelpunkt. Er nimmt sich der Thematik auf Basis breiter, bisher weithin unbekannter archivalischer Überlieferung an und legt dar, wie eine offensive, von Montgelas meisterhaft dirigierte Pressepolitik dazu beitrug, ein gesamtbayerisches Staatsbewußtsein zu formen.
    In diese Phase des Umbruchs und der Reformen überkommener Institutionen fällt auch die Gründung des bayerischen Generalstabs. Sie und seine Entwicklung bis zum Jahr 1919 sind das Thema der ebenfalls in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vorgestellten Veröffentlichung von Dr. Othmar Hackl. Sein nun vorliegender Band über den Generalstab vermittelt einen tiefen Einblick in die militärische Welt des unruhigen 19. Jahrhunderts und seiner Vertreter, in die Planung von Feldzügen und Okkupationen, den Wechsel von Feindbildern und die Organisation der Landesverteidigung. Auch spiegelt Hackls Publikation - gestützt auf zum Teil entlegenes und bislang unausgewertetes Quellenmaterial - das Ringen um eine stabile politische Ordnung wider. Die Entstehung seines Buches über den bayerischen Generalstab von 1792 bis 1919 wurde nachhaltig durch das Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr in Potsdam gefördert.

    Hinweis für die Redaktionen:
    Für weitere Informationen und/oder Rezensionsexemplare wenden Sie sich bitte an die Kommission für bayerische Landesgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Dr. Konrad Ackermann, Tel. 089/230 31-174, -171.


    Weitere Informationen:

    http://www.badw.de/presse.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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