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21.04.2006 11:22

Fünf Jahre Deutsche Stiftung Friedensforschung

Dr. Thomas Held Pressearbeit
Deutsche Stiftung Friedensforschung

    Die Deutsche Stiftung Friedensforschung, eine im Oktober 2000 durch die Bundesregierung gegründete Einrichtung der Forschungsförderung, begeht vom 27. bis 29. April 2006 ihr fünfjähriges Bestehen in Osnabrück. Aus diesem Anlass werden Vertreter aus Bund und Land an einer Festveranstaltung teilnehmen. Den Festvortrag hält der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler. Der Vorsitzende der Stiftung, Prof. Dr. Volker Rittberger, zieht eine Bilanz der Fördertätigkeit der Stiftung.

    Am 27. April 2006 begeht die Deutsche Stiftung Friedensforschung ihr fünfjähriges Bestehen mit einer Festveranstaltung in Osnabrück. Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff und der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer werden aus diesem Anlass Grußworte an die Versammlung richten. Den Hauptvortrag zum Thema "Verantwortung für den Frieden. Deutsche Beiträge - Europäische Perspektiven" hält der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler.

    An den folgenden beiden Tagen schließt sich das Internationale Symposium "Strategies for Peace" an, für das namhafte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem In- und Ausland gewonnen werden konnten.

    Der Vorsitzende der DSF, Prof. Dr. Volker Rittberger (Tübingen), zeigte sich sehr zufrieden mit der hochrangigen Resonanz aus Bund und Land: "Der Stiftung ist es in den fünf Jahren ihres Bestehens gelungen, sich mit ihren profilierten Förderprogrammen gut zu etablieren und sich in Wissenschaft und Politik Anerkennung zu verschaffen."

    Die Stiftung wurde im Oktober 2000 durch die Bundesregierung als Einrichtung der Forschungsförderung im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung gegründet. Bereits Ende April 2001 trat der mehrheitlich aus Wissenschaftlern sowie aus Vertretern der Bundesregierung und des Bundestages zusammengesetzte Stiftungsrat als oberstes Leitungsorgan zu seiner konstituierenden Sitzung in Osnabrück zusammen. Die Förderaktivitäten der Stiftung zielten von Beginn an auf eine klare Profilbildung der Forschungs- und Strukturförderung.
    Hierzu zählt zum einen die Forschungsprojektförderung, deren Förderschwerpunkte die verschiedenen disziplinären Zugänge, die von den Geistes- und Sozialwissenschaften bis hin zu den Naturwissenschaften reichen, widerspiegeln. Die geförderten Forschungsvorhaben behandeln politisch hochaktuelle Fragen des Völkerrechts und internationaler Organisationen, der Konfliktprävention und -intervention sowie der Friedenskonsolidierung nach Konfliktbeendigung und der Rüstungskontrolle.

    In den ersten fünf Jahren bewilligte die DSF Fördermittel für wissenschaftliche Vorhaben in Höhe von mehr als vier Millionen Euro. Hierbei ziele die Förderung der Stiftung, so Rittberger, nicht nur auf Vorhaben der Grundlagenforschung, sondern auch auf anwendungsbezogene Themenstellungen, die sich aus einem engen Praxisbezug ableiteten. Des weiteren komme die Stiftung ihrem doppelten Auftrag nach, Forschungsprojekte nicht nur auf Antrag zu fördern, sondern mit eigenen Initiativen Forschungen zu relevanten Themengebieten anzuregen, die bisher nur wenig untersucht worden seien.

    Nicht weniger bedeutsam ist der zweite Förderschwerpunkt der Stiftung, der auf die Strukturbildung in Lehre und Forschung im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung ausgerichtet ist. Mit Fördermitteln aus dem mit fünf Millionen Euro ausgestatteten Programm zur Struktur- und Nachwuchsförderung der Stiftung konnten erstmalig Masterstudiengänge für Friedens- und Konfliktforschung an deutschen Hochschulen eingerichtet werden. Die Studienangebote an den Universitäten Hamburg, Marburg und Tübingen sowie an der FernUniversität Hagen werden schon heute sehr stark nachgefragt. Des Weiteren unterstützt die Stiftung Programme zur strukturierten Promotionsförderung an drei Standorten, die eine profilierte wissenschaftliche Qualifizierung ermöglichen soll. Die größte Einzelmaßnahme in diesem Rahmen ist die Einrichtung der Carl Friedrich von Weizsäcker-Stiftungsprofessur "Naturwissenschaft und Friedensforschung" an der Universität Hamburg, über die dieses Lehr- und Forschungsgebiet erstmalig mit einem Lehrstuhl an einer deutschen Hochschule verankert sein wird. Die DSF verspricht sich von dem Programm eine nachhaltige Entwicklung von Lehr-, Ausbildungs- und Forschungskapazitäten im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung, die mit einem hohen Bedarf an wissenschaftlich ausgebildeten Fachkräften und forschungsbasierter Politikberatung korrespondieren.

    Nicht zuletzt aufgrund der positiven Resonanz, auf welche die Fördertätigkeit in Politik und Öffentlichkeit gestoßen ist, hat die Stiftung verstärkte Anstrengungen unternommen, den Dialog zwischen der Wissenschaft und der Politik mit eigenen Initiativen zu befördern. So habe man mit gutem Erfolg Fachgespräche und einen Parlamentarischen Abend zu aktuellen friedenspolitischen Fragen durchgeführt. Die Impulse aus den von der Stiftung initiierten Veranstaltungen, so die Erfahrungen von Prof. Rittberger, seien mit großer Aufgeschlossenheit aufgegriffen worden.

    Mit dem Internationalen Symposium "Strategies for Peace" suche die Stiftung ein neues Kapitel ihrer Entwicklung aufzuschlagen: Zum einen handele es sich um die erste große Konferenz, die die DSF durchführt und mit der sie eigene Forschungsimpulse setzen möchte, zum anderen solle mit diesem Schritt die internationale Vernetzung der Stiftungsarbeit vorangebracht werden, wie es der satzungsgemäße Auftrag der Stiftung sei. "Ein großes Hindernis auf diesem Weg besteht aber darin", so räumt Prof. Rittberger ein, "dass die Förderaktivitäten der Stiftung schon in den ersten Jahren die Grenzen der finanziellen Möglichkeiten erreicht haben." Die Stiftung hoffe deshalb, den Bund dazu bewegen zu können, die unzureichende Kapitalausstattung aufzubessern. Vielleicht finde sich ja auch ein großzügiger privater Spender, der der Stiftung unter die Arme greife. Fünf Jahre nach der Gründung lege die DSF vorzeigbare Ergebnisse vor, die zu einem solchen Engagement ermutigen könnten.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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