idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.04.2006 15:13

72. Jahrestagung der DGK in Mannheim: Armuts-Stress macht krank

Christiane Limberg Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Schlecht bezahlte Arbeit kann Herzinfarkt-Risiko verdoppeln

    Mannheim, 22. April 2006 - Psychosoziale Belastungen sind der wesentliche Grund dafür, dass das Herzerkrankungs-Risiko umso höher ist, je niedriger der soziale Status einer Person ist. Aktuelle Forschungsergebnisse zur Frage, welche Arten von Stressbelastung besonders schlecht für die Herzgesundheit sind, präsentierte Prof. Dr. Johannes Siegrist (Düsseldorf) bei der 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim.

    "Anstrengende Arbeit mit geringer Kontrolle über die eigene Tätigkeit sowie hohe berufliche Verausgabung ohne entsprechende Belohnung durch Geld, Anerkennung, Aufstiegschancen oder Arbeitsplatzsicherheit gehen mit einer Risikoverdoppelung der Koronaren Herzkrankheit einher", erklärte Prof. Siegrist, warum Herzinfarkt alles andere als eine "Manager-Krankheit" ist. "Diese Bedingungen sind bei Erwerbstätigen mit niedrigem Sozialstatus häufiger und können weniger gut kompensiert werden. Gleiches gilt für chronische familiäre Konflikte und soziale Isolation."

    Neuere Forschungsergebnisse haben gezeigt, so der Experte, dass derartige psychosoziale Stressbelastungen zu einem gesteigerten Konsum gesundheitsschädigender Substanzen führen. Doch das allein erkläre noch nicht das hohe Herz-Risiko: "Es kommt auch zur fortgesetzten Aktivierung des autonomen Nervensystems, was die Stress-assoziierten Schädigungen des kardiovaskulären Systems vorantreibt", erklärt Prof. Siegrist.

    Der Stellenwert psychosozialer Stressbelastungen wird nach wie vor häufig unterschätzt, kritisiert Prof. Siegrist, Ärzte müssten das Sozial-Risiko in Sachen Herz in stärkerem Maße berücksichtigen: "Wichtige soziale Stressoren und unangemessene Formen der Stressbewältigung lassen sich im Anamnese-Gespräch und mit Screenigverfahren identifizieren. Und es stehen auf diesen Informationen aufbauende ärztliche Maßnahmen zur Stressbewältigung zur Verfügung, zum Beispiel Entspannungsverfahren oder die Überweisung an psychotherapeutische Spezialisten."

    Kontakt:
    Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher der DGK
    Christiane Limberg, Pressereferentin der DGK, Tel. im Kongresszentrum 0621-4106-5002
    Roland Bettschart, B&K Medien- und Kommunikationsberatung, Tel. im Kongresszentrum 0621-4106-5003 oder mobil 0043 676 6356775


    Weitere Informationen:

    http://www.dgk.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).