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22.04.2006 21:33

Mozart-Autograph spektakuläres Ausstellungsstück im Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck

Susanne Pröpsting Pressestelle
Musikhochschule Lübeck

    Ab Samstag, 29. April präsentiert das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck in der Villa Eschenburg eine neue Sonderausstellung: "Ich schwelge in Mozart - Mozart im Spiegel von Brahms". Spektakulärstes Exponat ist das kostbare Autograph der berühmten g-Moll-Sinfonie von Mozart, das aus dem Nachlass von Johannes Brahms stammt.

    Die Handschrift der Großen g-Moll Sinfonie KV 550 von Mozart wird dem Brahms-Institut im Mozartjahr als einzigem Ausstellungsort in Deutschland vom Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien zur Verfügung gestellt. "Damit bietet sich", so der Leiter des Brahms-Instituts Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, "die einzigartige Gelegenheit, diese Handschrift, die sonst aus konservatorischen Gründen im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde unter Verschluss steht, zu sehen. Die Partitur ist eine der interessantesten Handschriften Mozarts, sie erlaubt einzigartige Blicke in seine Kompositionswerkstatt." Das Autograph gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.

    Brahms erhielt die kostbare Partitur von der Landgräfin Anna von Hessen als Dank dafür, dass er ihr sein Klavierquintett op. 34 gewidmet hatte. Clara Schumann machte die Prinzessin auf das Mozart-Manuskript aufmerksam und wurde von ihr sogleich beauftragt, es zu besorgen: "Daß ich es mit Wonne tat", schreibt sie in einem Brief an Brahms vom 3. November 1864, "wirst Du glauben, wenn Du es siehst. Hoffentlich schickt sie es Dir bald, eben habe ich es ihr überbracht - mit schwerem Herzen über-lasse ich ihr die Freude, Geberin zu sein."

    "Ich schwelge in Mozarts Sonaten" schrieb der 23-jährige Brahms 1856 an Clara Schumann. Dieses Brief-Zitat steht als Motto über der Ausstellung, die das breite Mozart-Interesse von Brahms anschaulich machen will. Der Mozart-Enthusiasmus des jungen Brahms entwickelte sich mit den Jahren zu einem komplexen und facettenreichen Beziehungsgeflecht: Brahms engagierte sich als Pianist und Dirigent für Mozarts Musik, er studierte und sammelte seine Werke und beschäftigte sich auch wissenschaftlich mit ihnen. Seine vielfältigen Mozart-Erfahrungen dokumentiert die Schau mit rund 50 Exponaten und fünf Themenschwerpunkten: "Mozart-Feiern und -Denkmäler zu Brahms-Zeit"; "Brahms als Mozart-Interpret"; "Brahms als Mozart-Sammler"; "Brahms als Mozart-Bearbeiter und -Herausgeber", sowie eine kleine Auswahl von "Mozartiana" aus der Bibliothek von Brahms. Hörstationen präsentieren Werke von Mozart und Brahms sowie Ausschnitte aus Mörikes "Mozart auf der Reise nach Prag" und dem Roman "Steppenwolf" von 1927, in dem Hermann Hesse eine imaginäre Begegnung zwischen Mozart und Brahms literarisch verarbeitet hat. Die Ausstellung wird am Freitag, 28. April um 19 Uhr im Kreis geladener Gäste eröffnet. Prof. Otto Biba, der Archivdirektor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts, an der Musikhochschule Lübeck stellen die kostbare Handschrift vor; das Klavierduo Mona und Rica Bard spielt Werke von Mozart und Brahms.

    Die Ausstellung begleitet das Brahms-Festival der Musikhochschule Lübeck, das in diesem Jahr neben Brahms den "Jubilaren" Mozart (250. Geburtstag) und Schumann (150. Todestag) und ihren Beziehungen untereinander gewidmet ist. Mozarts große g-moll-Sinfonie wird im Eröffnungskonzert des Festivals erklingen. Das Konzert wird am 21. Mai im Elbeforum Brunsbüttel anlässlich der Verleihung des Brahms-Preises wiederholt, den die Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein in diesem Jahr an die Musikhochschule und ihr angegliedertes Brahms-Institut verleiht.

    Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog, in dem alle Exponate in hochwertigen Farbabbildungen dokumentiert sind. Der Katalog kostet 15 Euro und kann über das Brahms-Institut bezogen werden (www.brahms-institut.de). Die Ausstellung läuft vom 29. April bis zum 31. Juli (Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr, Samstag von 14 bis 17 Uhr, Sonntag von 11 bis 17 Uhr). Der Eintritt kostet zwei Euro.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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