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24.04.2006 09:47

Vasallentyrann oder Friedensfürst: Erste "Herodeskonferenz" in der RUB

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Kaum eine biblische Gestalt ist so umstritten wie König Herodes: War er ein grausamer Tyrann und williger Handlanger Roms? Oder ein geschickter Diplomat, der sein Reich Judäa - eine notorische "Krisenregion" - erfolgreich konsolidierte? Wissenschaft und Öffentlichkeit schwanken auch heute noch zwischen Ablehnung und Anerkennung. Zur Klärung beitragen will die erste Bochumer Herodeskonferenz unter dem Titel "König Herodes und Rom - Vasallentyrann oder Friedensfürst" am Freitag, 28. April 2006 in der RUB.

    Bochum, 24.04.2006
    Nr. 141

    Wer Herodes wirklich war
    Vasallentyrann oder Friedensfürst
    Erste "Herodeskonferenz" in der RUB

    Kaum eine biblische Gestalt ist so umstritten wie König Herodes: War er ein grausamer Tyrann und williger Handlanger Roms? Oder ein geschickter Diplomat, der sein Reich Judäa - eine notorische "Krisenregion" - erfolgreich konsolidierte? Wissenschaft und Öffentlichkeit schwanken auch heute noch zwischen Ablehnung und Anerkennung. Zur Klärung beitragen will die erste Bochumer Herodeskonferenz unter dem Titel "König Herodes und Rom - Vasallentyrann oder Friedensfürst" am Freitag, 28. April 2006 (9 bis 16 Uhr, Dekanatssitzungssaal GA 5/29). Veranstaltet von der Abteilung für Alte Geschichte (Prof. Dr. Linda-Marie Günther, Fakultät für Geschichtswissenschaft der RUB), treffen sich Referenten verschiedener Disziplinen aus ganz Deutschland in Bochum. Die Medien und die interessierte Öffentlichkeit sind herzlich willkommen.

    Programm im Internet

    Das ausführliche Programm der Tagung steht im Internet unter
    http://www.rub.de/geschichtswissenschaft/

    Krisenregion damals wie heute

    Das an sich "antike" Thema der Tagung sei aktueller denn je und erweise die Zukunftsfähigkeit der Geisteswissenschaften, so Veranstalterin Prof. Linda-Marie Günther: "Geht es doch beim Herrschaftsgebiet des Herodes um eine auch heute virulente Krisenzone", sagt Günther. "Für die Zeit des Herodes diskutieren wir, inwieweit eine Supermacht - Rom - durch kulturelle Dominanz einen stabilen Frieden bewirkt hat, oder ob diese Interpretation falsch ist und die 'Pax' nur Probleme an anderer Stelle aufgerissen hat."

    Tendenziöse Überlieferungen

    Nicht nur die extrem tendenziösen Überlieferungen über den König von Judäa (Flavius Josephus; Evangelisten im Neuen Testament) erschweren eine Bewertung seiner Konsolidierungsleistungen, sondern auch dem Zeitgeist geschuldete Vorstellungen über die Vereinbarkeit von Autonomie und Vasallenstatus. Somit stellt Judäa unter König Herodes (40-4 v. Chr.) letztlich ein historisches Exempel dar für Möglichkeiten und Grenzen, eine Krisenregion an neue Machtverhältnisse und Machthaber anzupassen.

    Debatte intensivieren

    Die Referentinnen und Referenten der Tagung kommen aus ganz Deutschland, unter anderem aus Berlin, Bochum, Bonn und München. In verschiedenen Fachdisziplinen, zum Beispiel Archäologie, Geschichte, Judaistik oder Religionsgeschichte widmen sie ihre Forschungen seit längerem dem antiken Judäa und dem Zeitalter des Kaisers Augustus. "Die Tagung dient dem Ziel, die fachübergreifende Debatte zu intensivieren", sagt Prof. Linda-Marie Günther.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Linda-Marie Günther, Fakultät für Geschichtswissenschaft der RUB, Historisches Institut, Tel. 0234/32-28689, E-Mail: linda-marie.guenther@rub.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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